VARG – Das Ende aller Lügen (VÖ: 15.01.2016)
VARG mit erstem Album bei Napalm Records
Die im Jahr 2005 im Oberfränkischen gegründete Band VARG ist nicht so ganz unumstritten.
So wurde insbesondere Sänger und Gitarrist Philipp ‚Freki‘ Seiler in der Vergangenheit immer wieder mit der rechten Szene in Verbindung gebracht. Das führte vermutlich auch dazu, dass ein in 2010 geplanter Plattenvertrag mit Nuclear Blast platzte.
Da die Band mit der Aktion „VARG und FANS gegen NAZIS!“ jedoch ein klares Statement gegen Rechts setzt, haben wir uns trotz der kontroversen Diskussionen dazu entschlossen, eine Review zum Album zu veröffentlichen.
Das Ende aller Lügen – Ein Schlachtfest mit Hymnenpotential
Drei Jahre nach dem letzten Album schmeissen die Herren aus Coburg ihren neuen Silberling auf den Markt.
9 neue Songs in deutscher Sprache schmettern die Wölfe uns hier entgegen. Und nicht nur das – als Bonus ist das komplette Album auch nochmal in englischer Sprache dabei.
Wer etwas ganz besonderes haben möchte, kann sich auch eines der auf 500 Stück limitierten Boxsets sichern (siehe auch Video am Ende dieses Artikels).
Die Songs im Einzelnen:
Den atmosphärischen Auftakt bildet Charlie Chaplin mit einem Ausschnitt seiner großartigen Diktatorenrede zur Ehre:
„Vor Klugheit und Wissen kommt Toleranz und Güte. Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser Dasein nicht lebenswert.“
Und dann ist auch schon Schluss mit lustig – harter Gitarrenanschlag, durchdringende Drums und Freki schreit heraus:
„Dieser Tag wird euer Ende sein
Wir schneiden die Kehlen der Lügner
Wir fressen ihr Fleisch
Wir schlagen die Häupter der Führer
Und brechen den Geist“
Eine Ansage an alle politischen Führer, die ein falsches Spiel treiben.
Nachdem der erste Song „Das Ende aller Lügen“ meinen Puls auf gefühlte 120 beschleunigt hat, wird mit „Revolution“ auch schon der nächste Gang eingelegt, so das mein Plus in Richtung 150 steigt.
Doch nach schnellen Gitarrenriffs und Shouts, nimmt das Lied eine Wendung.
Es wird ruhiger und der Refrain erklingt Hymnen-gleich:
„Das ist die Revolution
Heute beginnt unsere Zeit
Wir sind die Revolution
Die Revolution“
Der Song besteht fortan aus einem beständigen Wechsel zwischen Shouts und hymnenartigen Klängen.
Danach geht es mit „Streyfzug“ schon eher etwas getragener und fast verträumt zu, bevor „Achtung“ einen amtlichen, stampfenden Sprungtakt vorgibt.
Drums wie aus einem Maschinengewehr, getragen von choralem Gesang eröffnen uns den Zugang in die „Dunkelheit.“
In „Dunkelheit“ schaffen es VARG, ein Gefühl tiefer Verzweiflung zu erschaffen. Und zwar in einer Form, die ich so bisher nur in Metallicas „One“ angetroffen habe.
Mit „Totentanz“ kommt es anschließend zu einem Duett von Freki und einer zauberhaften Frauenstimme. Die balladenhaft sanften Töne der Frauenstimme bilden jedoch eine unheilvolle Symbiose mit einer bedrohlicher Prophezeiung.
Danach wird mit „Einherjer“ hymnisch das tragische Schicksal des gefallenen Kriegers besungen, bevor wir uns in einer Art Todeswahn im „Wintersturm“ wiederfinden.
Dieser kommt im Gewand eines typischen Deutschrock-Songs daher.
Fazit:
VARG kommt aus dem Nordischen und bedeutet Wolf. Dem Namen entsprechend präsentiert sich das Wolfsrudel auf ihrem Album „Das Ende aller Lügen“ nicht gerade zimperlich. Martialisch, aggressiv und brutal geht es sowohl instrumental wie auch textlich zu. Wer in Bezug auf textliche Brutalitäten nicht empfindlich ist, wird aus meiner Sicht mit einem tempo- und abwechslungsreichen Album belohnt.
Klare Kaufempfehlung für alle, die Shouts und Growls mögen, wenn sie in Verbindung mit eingängigen Refrains und erkennbaren Melodien zum Einsatz kommen.
Besonders geeignet, um die letzten Reserven beim Sport zu mobilisieren.
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Hier noch ein paar optische und musikalische Eindrücke zum Album:
Das Ende aller Lügen:
Dunkelheit:
Limitiertes Boxset:
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Bildquellen
- VARG: Napalm Records
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