VINTERSEA-„Woven Into Ashes“ Review
(English review below)
Extreme Metal
Die amerikanische Band VINTERSEA (Facebook) sind mir persönlich vor drei Jahren schon mit ihrer EP „Illuminated“ aufgefallen. Von dieser EP war es der Song „Befallen“, der mich als erstes pulverisiert hatte. Und mit 671.000 Views war dieser Song ein Megaeinschlag für die Band. Auf der EP spielten VINTERSEA insgesamt einen spannenden Mix. Es gab straighte Zerstörer wie das eben genannte „Befallen“ oder auch sehr progressive Songs wie z.B. „Crack In The Light“, der z.B. mit Saxophoneinlagen und noch anderen Ideen überraschte, was ich persönlich ziemlich gut fand, weil VINTERSEA sich damit von der Masse schön abheben konnte.
Nun wollen VINTERSEA Euch am 05.05 mit „Woven Into Ashes“ wegblasen. Und ich bin sehr gespannt, was es diesmal neben einer extrem harten musikalischen Vorstellung noch für Überraschungen geben wird.
Die Hölle auf Erden
entfacht der Opener „Unveiling Light“. Der Beginn umwirbt den Hörer noch recht verhalten mit etwas mystischem Gesang. Doch dann explodieren die Blastbeats und es wird die Hölle auf Erden entfacht. Sängerin Avienne zeigt hier einen unglaubliche Energie in ihrem extremen Vocals und beweist, dass extreme Vocals auch variabel stattfinden können. Hohe krasse Screams und abgrundtiefe Growls schaffen eine verdammt bedrohliche Atmosphäre voller Wahnsinn. Doch ebenso in den cleanen Gesangspassagen weiß sie mit erstklassiger Güte zu überzeugen. Es ist sehr beeindruckend wie Avienne scheinbar wie selbstverständlich die Vocals switchen kann als wäre es das Normalste der Welt.
An der instrumentalen Front stimmt das gesamte Package. Das Drumming weiß in jeder Phase des Songs mit seiner Präzision und Varianz zu überzeugen. Das ist schon hohe Kunst. Auch das ausgiebige Gitarrensolo am Ende des Songs ist ein wahrer Genuß.
Ein Wechselbad der Gefühle
„Devil’s Churn“ steigt direkt brutal hart ein und es scheint eine musikalische Inkarnation der Bösen zu sein. Da wachsen einem beim Hören schon Hörner aus dem Kopf. Und dann schaffen es VINTERSEA trotzdem ein klangliche Oasen in diesem Inferno einzuweben, die mit feinem Gesang und einem schönen Gitarrensolo verwöhnen.
„Crescent Eclipse“ malt dann epische Szenarien und verschafft dem Hörer ein wenig Erholung, denn der Song kommt etwas leichter daher. Die hohen technischen Fertigkeiten aller Beteiligten werden immer wieder zur Schau gestellt und fordern den Hörer geradewegs dazu auf genauer hinzuhören. Wer das tut, wird feststellen, dass hier mit viel Akkuratesse gearbeitet wurde.
Grandiose Skills
„At The Gloaming Void“ webt gleichermaßen aus verschiedenen Fäden einen dichten atmosphärischen Teppich. Ich muss noch mal die grandiosen Skills von Sängerin Avienne hervorheben. Ich kenne nicht viele, die eine derartige Range in den Vocals mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit darbieten können. An den Wechsel zwischen gutturalem und cleanem Gesang hat man sich mittlerweile gewöhnt, aber hier geht es noch weiter. Die Varianz in den extremen Vocals so krass und emotional geladen rüberzubringen ist außergewöhnlich und bewundernswert. Man hat das Gefühl, dass hier drei verschiedene Sänger bzw. Sängerinnen am Werk sind.
Das Thema Progressivität
hatte ich eingangs angesprochen. Auch wenn die Songs bis hierhin schön ausgearbeitet sind, waren noch keine progressiven Überraschungen zu hören. Doch das soll sich mit dem Song „Parallel Duality“ ändern. Hier schaffen es VINTERSEA eine etwas andere musikalische Erfahrung zu generieren. Vor allem demonstriert Avienne hier eindrucksoll, dass sie auch im cleanen Gesangsbereich mit unheimlich viel Gefühl und Emotionen begeistern kann. Die Ausrichtung könnte man für VINTERSEA Verhältnisse schon als balladesk bezeichnen. Es wird sehr harmonisch und melodisch gehalten, ganz ohne extreme Ausprägungen.
Der progressive Teil beginnt ab der dritten Minute. Hier kann man ein exzelellent gespieltes Stück Musik genießen, wobei sich plötzlich phasenweise dunkle Growls untermischen und sich schlussendlich der Song doch noch in ein mörderisches Biest verwandelt. Und wahrlich geniale Verwandlung, die sich offenbart.
Jeder Song ist mit viel Liebe zum Detail komponiert worden. Die Songstrukturen sind komplex und es steigen immer wieder neue Überraschungen empor. Beim Song „Lonesome Tide“ vernehme ich plötzlich Klänge einer Flöte. Ein grandiose Idee, die mich genauso begeistert wie damals das Saxophon bei „Crack In The Light“.
„Into The Horizon“ ist der einzige Song, der nur mit cleanen Vocals arbeitet und durchweg ruhiger und relaxt auftritt. Hier habe ich etwas gemischte Gefühle. Eine tolle gesangliche Performance, aber für mich nimmt es etwas den Flow raus. Deswegen hätte ich diesen Song eher am Ende des Albums plaziert.
Denn mit dem letzten epischen Finalsong „No Tomorrow“ geht es noch mal richtig zur Sache. Hier fahren VINTERSEA nochmal alles auf und vereinen im Finale alles, was sie ausmacht. Brutale Phasen treffen auf bedächtige nachdenkliche Momente.
Fazit
VINTERSEA spielen sich mit „Woven Into Ashes“ auf das nächste Level, wobei man sagen muss, dass es kaum noch höher gehen kann. Sängerin Avienne ist absolute Spitzenklasse. Besser kann man es nicht machen! Und ihre Mitstreiter beherrschen die musikalische Kunst an den Instrumenten nicht weniger eindrucksvoll. „Woven Into Ashes“ ist ein durch und durch imponierendes Schauspiel geworden. Extremer Metal mit einem hohen technischen Anspruch und vielfältiger emotionaler Ausprägung.
Ich persönlich würde mir nur noch ein wenig mehr Experimentierfreudigkeit in Sachen Progessivität wünschen. VINTERSEA haben ein unglaubliches Potential!
English review
Extreme Metal
The American band VINTERSEA (Facebook) already caught my personal attention three years ago with their EP „Illuminated“. From this EP it was the song „Befallen“ that first pulverized me. And with 671,000 views, this song was a mega hit for the band. On the EP, VINTERSEA played an exciting metal mix overall. There were straight destroyer like the just mentioned „Befallen“ or also very progressive songs like e.g. „Crack In The Light“, which surprised e.g. with saxophone inserts and still other ideas, which I personally found quite good, because VINTERSEA could stand out nicely with it from the masses.
Now VINTERSEA want to blow you away on the fifth of May with the brandnew album „Woven Into Ashes“. And I am very curious what surprises there will be this time besides an extremely hard musical performance.
Hell on earth
ignites the opener „Unveiling Light“. The beginning woos the listener still quite restrained with some mystical vocals. But then the blast beats explode and hell on earth is unleashed. Singer Singer Avienne shows here an incredible energy in her extreme vocals and proves that extreme vocals can also sound variably. High gritty screams and abysmal growls create a damn threatening atmosphere full of madness. But also in the clean vocal passages she knows how to convince with first-class goodness. It’s very impressive how Avienne can switch vocals like it’s the most normal thing in the world.
On the instrumental front, the entire package is just right. The drumming knows how to convince with its precision and variance in every phase of the song. That is high art. Also the extensive guitar solo at the end of the song is a real pleasure.
A roller coaster of emotions
„Devil’s Churn“ starts brutally hard and seems to be a musical incarnation of the evil. There already grow horns out of the head while listening. And then VINTERSEA still manage to weave a sonic oases in this inferno, which spoil with fine vocals and a beautiful guitar solo.
„Crescent Eclipse“ then paints epic scenarios and gives the listener a little rest, because the song comes along a bit lighter. The high technical skills of all participants are shown again and again and demand the listener to listen more closely. Who does that, will notice that here was worked with much accuracy.
Grandiose skills
„At The Gloaming Void“ equally weaves a dense atmospheric carpet from different threads. I must once again emphasize the grandiose skills of singer Avienne. I don’t know many who can present such a range in vocals with seemingly playful ease. By now one has become accustomed to the alternation between guttural and clean vocals, but here it goes even further. To bring over the variance in the extreme vocals so blatantly and emotionally charged is extraordinary and admirable. One has the feeling that three different singers are at work here.
The theme of progressivity
I had mentioned at the beginning. Even though the songs are nicely elaborated up to this point, there were no progressive surprises to be heard yet. But that should change with the song „Parallel Duality“. Here VINTERSEA manage to generate a somewhat different musical experience. Above all, Avienne demonstrates here impressively that she can also inspire in the clean vocal range with an incredible amount of feeling and emotion. The orientation could be described as balladesque for VINTERSEA standards. It is kept very harmonious and melodic, without extreme expressions.
The progressive part starts from the third minute. Here you can enjoy an excellently played piece of music, where suddenly dark growls intermingle in phases and finally the song turns into a murderous beast after all. And truly ingenious transformation that reveals itself.
Each song has been composed with great attention to detail. The song structures are complex and there are always new surprises rising. During the song „Lonesome Tide“ I suddenly hear sounds of a flute. A great idea that inspires me just as much as the saxophone did on „Crack In The Light“.
„Into The Horizon“ is the only song that uses only clean vocals and is quieter and more relaxed throughout. Here I have somewhat mixed feelings. A great vocal performance, but for me it takes the flow out a bit. That’s why I would have rather placed this song at the end of the album.
Because with the last epic final song „No Tomorrow“ it goes once again really to the point. Here VINTERSEA go all out again and unite in the finale everything that makes them. Brutal phases meet thoughtful reflective moments.
Fazit
VINTERSEA play themselves to the next level with „Woven Into Ashes“, whereby one must say that it can hardly go any higher. Singer Avienne is absolutely top class. You can’t do better than that! And her comrades-in-arms master the musical art on the instruments no less impressively. „Woven Into Ashes“ has become a thoroughly impressive spectacle. Extreme metal with a high technical standard and diverse emotional expression.
Personally, I would only wish for a little more experimentation in terms of progessiveness. VINTERSEA have an incredible potential!
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Bildquellen
- VINTERSEA Woven Cover+Infos-1-: Cover-->Grand Sounds PR // Background-->Pixabay
- VINTERSEA Titelbild-1-: Grand Sounds PR
- VINTERSEA Woven Cover+Infos: Cover-->Grand Sounds PR // Background-->Pixabay
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