Dog Eat Dog- Düsseldorf- Spektakulum- 26.05.2022
Am 26. Mai rockten Dog Eat Dog zusammen mit Conyo im Düsseldorfer Spektakulum.
Was für ein Spektakulum
Es gibt Tage, die sind gewöhnlich. Und es gibt Tage, die besonders sind. Ein solcher besonderer Tag war der 26. Mai 2022. Zu einem war das Christi Himmelfahrt und somit ein Feiertag. Zum zweiten spielten Dog Eat Dog im Zuge ihrer Party & Bullshit Tour im Düsseldorfer Spektakulum. Einem Jugendzentrum im Düsseldorfer Stadtteil Benrath unweit des Benrather Schlosses. Nicht wissend was sie erwarten würde, machten sich die zwei Metal-Heads.de-Redakteure Chipsy und Treasureman auf den Weg nach Punk-Rock-City und erlebten ein wahres Spektakulum.
Das Jugendzentrum
Das Spektakulum ist eine Jugendkultureinrichtung des Jugendamtes der Stadt Düsseldorf und liegt mitten in einem Wohngebiet. Die Örtlichkeiten sind unmittelbar mit dem Städt. Schloß-Gymnasium verbunden, was auf ein großes Einzugsgebiet schließen lässt. Aber es ist ein Feiertag und man darf gespannt sein, wie die Nachbarschaft mit einem Rockkonzert umzugehen weiß. Jedenfalls sind ca. 1 Stunde vor Öffnung der Türen noch fast keine Besucher auszumachen. Lediglich die Bands selber halten sich vor dem Eingang auf und genießen die Ruhe. Auch das Geburtstagskind des Tages: Dog Eat Dog Basslegende Dave Neabore. Wir nutzen die Gelegenheit und gratulieren dem Strahlemann höchstpersönlich zu seinem Ehrentag. Wie oft bekommt man dazu schon mal die Gelegenheit? Dazu noch ein wenig Smalltalk und rein ins geschehen.
Aufgeräumt und Übersichtlich
Im Inneren des Hauses erwartet uns dieses typische Jugendzentrum Feeling. Wild, düster aber aufgeräumt. Die ca. 50 cm hohe Bühne befindet sich am hinteren Teil der Tanzfläche und ist leider nicht allzu tief. Weshalb das Schlagzeug der Vorband Conyo rechts auf der Stage (neben dem Drumkit von Dog Eat Dog) positioniert wurde. Das ist natürlich schlecht für ausufernde Bühnenakrobatik, aber was soll es. Dafür kann man die Bühne von vielen Positionen aus gut sehen. Wer also nicht direkt vor der Bühne stehen möchte (wie wir später), der kann auch einen erhöht stehenden Platz einnehmen. Es sind quasi kleine Emporen vorhanden, was wirklich für das Spektakulum spricht! Wer möchte, kann sich also direkt von der Theke aus das Geschehen ansehen.
Alte Bekannte aus Düsseldorf
Glücklicherweise machen von dieser Möglichkeit beim Konzertauftakt der Düssledorfer Conyo nicht viele Zuschauer Gebrauch. Conyo? Da war doch was! Oh ja, diese sympathische junge Crossover-Band war 2018 schon einmal Vorband von Dog Eat Dog. MH-DE war damals wie heute live dabei. Der Bericht dazu kann HIER aufgerufen werden. Jedoch liegen turbulente Tage hinter der Band. So musste der Platz hinter dem Schlagzeug neu besetzt werden. Anstelle von Aline sitzt nun seit einiger Zeit der gute Andreas hinter den Trommeln. Zusätzlich dazu kam mit Tim an der Posaune noch ein weiterer Musiker dazu. Eine Posaune macht auf der Bühne optisch ja immer eine gute Figur und gibt den Tracks eine außergewöhnliche Note.
Aktualisieren und neu starten
Und so tritt das neu formierte Quintett heute mit Posaune pünktlich um 20:15 Uhr die Flucht nach vorne an und beginnt mit dem neuen Track >Aktualisieren & neu starten< . Im Anschluss daran kommen schon die gewohnt bissigen und sozialkritischen Töne mit den Songs von der EP >Totes Kapital< (Review HIER). >Goldener Beton< ist eine von diesen Nummern. Die funktioniert live sehr gut und zieht auch direkt die Fans vor die Bühne. Der Sound steht und die Laune ist prächtig! Die wird sogar noch besser, als der passende Song zum Heimspiel erklingt! Wie viele Oh-hoh-hoh´s braucht man um einen (schlechten) Punkrock Song zu schreiben? Conyo wissen es und spielen heute mit >Düsseldorf< garantiert keinen Einheitsbrei!
Einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht
Es folgen >Sturm<, der neueste Song >Lebenslüge< und >Ersschlechterjunge< . Nach einer guten halben Stunde können wir Conyo attestieren, dass die Band seit unserem letzten Treffen einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht hat! Die Rhythmusabteilung um Isa und Andreas agiert viel lockerer und macht ordentlich Druck, während Gitarrist Max die Akzente setzt und hin und wieder coole Soli reinhaut. Frontmann Dan ist gewohnt redegewand und macht seinen Job als Entertainer ausgezeichnet. Ja und Neuzugang Tim entlockt seiner Posaune treffsichere Töne und bereichert alleine schon durch seine Person. Conyo spielen hier wirklich einen sehr coolen Auftritt heute Abend. Was die Publikums-Reaktionen zum Titeltrack der EP >Totes Kapital< eindrucksvoll bestätigen!
Keinen Penny in der Hose? Kein Problem!
Letzter Song des gut 40 minütigen Auftrittes ist der Track >Keine Hose kein Problem< zu dem Merchandiser Penny kurzerhand in Shorts vor der Bühne auftaucht! Echt coole Schote! Was den Auftritt zu einem schönen Ende bringt! Mittlerweile ist die Besucherzahl auch gut angewachsen und die Düsseldorfer*in werden mit einem beachtlichen Applaus verabschiedet.
Dave Neabore´s Birthday Bash
Auch wenn es heute ein Feiertag ist, haben sich kurz vor dem Hauptakt leider nur geschätzte 200 Personen ins Spektakulum verirrt. Ein bisschen schade vielleicht, aber leider auch absehbar, da aktuell alle Veranstalter unter schleppenden Vorverkäufen leiden. Dafür handelt es sich aber bei den Dog Eat Dog Besuchern größtenteils um wirkliche Hardcore-Fans und/ oder Freunde, die für die europäische Crossover-Vereinigung überall hinreisen. So gesehen steht auch der heutige Düsseldorf Trip unter einem gewohnt positiven Stern. Und so beginnt die Dave Neabore Geburtstags Show um 21:20 Uhr mit den Klängen von >World Keeps Spinning< und außergewöhnlich gut gelaunten Musikern.
Pull My Finger und ein neuer Song
Damit erst gar keine Langeweile aufkommt, folgt schon direkt als zweiter Song >Pull My Finger< – der mittlerweile 28 Jahre auf dem Buckel ha t- und damit mehr als doppelt so alt ist wie einige der anwesenden Zuschauer. Im Anschluss daran folgt mit dem Arbeitstitel >Mean Str.< endlich, endlich mal wieder ein ganz neuer Song. Der läuft zwar noch nicht ganz flüssig und bremst noch ein bisschen, weil ihn noch nicht viele Leute gehört haben. Trotzdem macht der stark Sprechgesang-basierte Song richtig Bock auf mehr und weckt die baldige Hoffnung auf ein neues Album.
Who´s The King
Um die Stimmung weiter anzuheizen folgt nach >Mean Str.< ein Klassiker. Für viele wahrscheinlich: der Klassiker. Wenn Saxophonist Bozez zum Tanz gebeten wird, ist es >Who´s The King< Zeit. Somit hat die Party endgültig begonnen. Die ersten Bierduschen vertreiben uns dann auch aus der ersten Reihe und wir überlassen der Crowd die Tanzfläche. Wir nutzen den Moment, um das Geschehen aus mehreren Perspektiven zu begutachten. Und unser Gefühl trügt nicht. Die anwesende Meute springt, grölt und tanzt durch das ganze Spektakulum. John Connor und Co. zelebrieren jede Note und Düsseldorf feiert das.
Never Give In
Es folgt der zweite Newcomer des Abends. Mit dem Arbeitstitel >Never Give In< folgt ein Song, der so neu ist, dass Gitarrist Roger seinem Basskollegen Dave erst noch die Akkorde zeigen muss, bevor es richtig los geht. Ansonsten lässt sich die endgültige Ausrichtung nach einmaligen hören noch nicht richtig bewerten. Das anschließende >ISMS< dagegen sehr. Wie immer wird der Track den anwesenden Damen hier in Düsseldorf gewidmet. Auch dieser Song markiert mit seiner Hingabe wirklich jedes Mal aufs Neue einen Höhepunkt in der D.E.D.-Setlist und ist seit Jahrzehnten unverzichtbar.
1 Thing
Das möchte der dritte und letzte neue Song >1 Thing< auch noch werden. Potential dafür hat er jedenfalls schon. Wow, direkt drei neue Songs in innerhalb eines Auftrittes. Das hat es ewig schon nicht mehr gegeben. Die Band arbeitet also wirklich hart an neuen Sachen. Eventuell gibt es ja zum Jahresende noch was zu feiern? Düsseldorf möchte aber nicht solange warten und rockt gegenwärtig zu >In The Dog House< .
Rocky und Ädriän
Danach hat das Geburtstagskind seinen Auftritt! Die Vorfreude wächst ins unermessliche. Und da heute Abend auch musikalische Fachkompetenz in Gestalt von Singer-/ Songwriter Mansi Manslayer zu Gast ist, hat dieser auch das Vergnügen wieder mal den Part von Dave am Bass übernehmen zu dürfen. Ach, das ist doch immer wieder so ein schöner Moment, diese Menschen zusammen auf der Bühne zu sehen. Doch bevor die Show los geht, gibt es zuvor noch ein Geburtstagsständchen für Dog Eat Dave, der sichtlich gerührt ist. Wir haben es ja oben schon erwähnt, es ist halt ein besonderer Tag. Nach einem schweißtreibenden Kampf geht Rocky in Punkrock City schlussendlich als Sieger hervor. Wer hätte das gedacht?
Step Right In
Wer die Setlisten von Dog Eat Dog kennt, der weiß das nach >Rocky< stets Schlagzeuger Brandon Finley seine Bühnenzeit mit >Step Right In< bekommt. Das bleibt auch heute so. Was aber nicht so oft vor kommt, ist die Tatsache, dass ein 13 jähriger Junge einfach so hinter dem Schlagzeug Platz nimmt, um den Song zu performen! Was für ein Move! Richtig cool! Der Junge trägt den Namen Nathan und ist zusammen mit seiner Familie aus Belgien angereist, um Schlagzeug für Brandon Finley zu spielen. Sehr geile Geschichte, was am Ende auch tatsächlich fast fehlerlos funktioniert! Respekt, Nathan du hast Brandon locker zum Nebendarsteller gemacht!
Erwarte das Erwartete
>Expect The Unexpected< im Anschluß wird natürlich alles andere als eine Überraschung! Ab hier nimmt der Dog Eat Express nochmal richtig fahrt auf. Und wenn Tourmanager Dan Mallmann die Bühne entert, wird Entertainment groß geschrieben! Gelernt ist halt gelernt! Der Song kommt richtig locker raus und ebnet den Weg für >No Fronts< . Das Spektakulum steht Kopf und wir sind froh, dass wir Gehörschutz tragen. Die Familie steht fest zusammen und feiert eine richtig fette Party! So einfach ist das! No fronts, no tricks, no soap box politics!
If these are goodtimes
Es folgen als Rausschmeißer die Songs >If These Are Goodtimes< und >XXV< . Danach ist der Drops gelutscht und die Messe gelesen! Man sieht sich am Merchstand!
Das MH-DE- Fazit
Was sollen wir schon noch sagen? Zu einer besonderen Band an einem besonderen Tag? Alles hat gepasst. Selbst der Sound und die Lichtshow war für ein Jugendzentrum dieser Größe mehr als akzeptabel. Es gibt wirklich nichts zu meckern. Die Vorband Conyo hat einen prima Job gemacht. Alle Anwesenden waren positiv gestimmt und wir haben nach (teilweise) fast 1000 Tagen endlich wieder sehr, sehr viele Freunde und Bekannte getroffen. Mehr kann man nicht erwarten. Außer das: >Walk With Me< immer noch nicht auf der Setlist steht! Also liebe Leute: nächstes Mal sind wir wieder dabei!
Viel Spaß mit den Bildern von unserem Chipsy!
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Bilderstrecke Dog Eat Dog
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4: Dog Eat Dog – Merchandising
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Bildquellen
- Conyo-26.05.2022-1: ©2022 by Dan Schuetze / treasureman@metal-heads.de
- Conyo-26.05.2022-2: ©2022 by Dan Schuetze / treasureman@metal-heads.de
- Dog-Eat-Dog-26.05.2022-2: ©2022 by Dan Schuetze / treasureman@metal-heads.de
- Dog-Eat-Dog-26.05.2022-4: ©2022 by Dan Schuetze / treasureman@metal-heads.de
- Dog-Eat-Dog-26.05.2022-5: ©2022 by Dan Schuetze / treasureman@metal-heads.de
- Conyo 26.05.22 – Spektakulum: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Dog eat Dog 26.05.22 – Spektakulum: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Titelbild: ©2022 by Dan Schuetze / treasureman@metal-heads.de
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