Turock Open Air 2019
Turock Open Air
Am 16.und 17.08.19 hat mal wieder das Turock Open Air in Essen stattgefunden. Ich war vor Ort, um mir das Spektakel mal anzusehen.
Der Viehhofer Platz ist weiträumig abgesperrt worden. Es handelt sich bei dem Turock Open Air zwar um eine kostenlose Veranstaltung, aber es ist aufgebaut wie ein Konzert, auf dem man Eintritt bezahlen muss. Das ist in der Innenstatt natürlich ein riesen Aufwand. An zwei Seiten waren Ein- bzw. Ausgänge errichtet worden, die von den vorbildlich handelnden und stets freundlichen Jungs von der Security bewacht wurden. So konnte man sich auf dem weitläufigen Areal auch sicher fühlen, da jeder Besucher am Eingang gut kontrolliert wurde. Perfekt.
Das Gelände war mit genügend Bierwagen bestückt worden. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Wurst, Pommes, Döner, Gyros und auch Crepes konnten erworben werden. Kein Grund, das Gelände zu verlassen. Ein großer Softdrink zu drei Euro und ein ebenso großes Bier für vier Euro sind auch ein schmaler Kurs für ein Festival ohne Eintritt.
Fehlen nur noch die Bands. Davon gab es dann auch reichlich.
Staredown
Der Opener ist Staredown aus Oer-Erkenschwick. Hardcore aus dem Ruhrpott ist hervorragend, um die frische Menge wach zu machen. Die Jungs waren bereits Support der Hardcore Legende Agnostic Front und haben mit Billy Graziadei noch eine andere Größe der Szene in ihrem Video „Believe“ parat. So läufts.
Formosa
Ein wenig seichter geht es dann bei Formosa zu. Formosa haben heute ein Heimspiel, denn sie kommen aus Essen. Die drei spielen klassischen Hardrock und machen ordentlich Alarm. Wer sollte bei Songs wie „Fuck up your liver“ auch keinen Spaß bekommen. Formosa, äh, famoser Auftritt des sympathischen Trios.
All Hail the Yeti
All Hail the Yeti kommen den weiten Weg aus Los Angeles um die Bühne des Turock zu zerlegen. Es gibt eine feine Mischung aus mehreren Musikstilen der härteren Gangart. Sänger Connor Garritty gibt sich ganz dem Hard-/Metalcore hin, während die Background Vocals der Mitstreiter auch mal melodiös aus den Boxen tönen. All Hail the Yeti bringen eine gute Portion positive Aggression auf die Bühne. Macht Laune.
Asomvel
Asomvel sehen aus wie Motörhead und klingen wie Motörhead. Wer Motörhead liebt, hat seine Band heute hier gefunden. Punkt.
Prong
Für mich das Highlight des Tages. Tommy Victor springt rum, wie ein junger Hüpfer. Das Ganze hat eine riesen Portion Groove und die Riffs von Tommy fliegen messerscharf und präzise aus den Boxen. Das alles wird durch Jason Christophers Bass noch fett untermauert. Nebenbei macht es auch noch Spaß, ihn auf der Bühne agieren zu sehen. Für mich volle Punktzahl für Prong mit einem Set voller Hits. Also: Snap your Fingers, Snap your Neck.
Crossfaith
Now for something completely different. Crossfaith kommen aus Japan und spielen Trancecore. Da kommen Assoziationen zu Techno auf. Das bewahrheitet sich leider. Crossfaith mischen gekonnt Metalcore mit Techno. Besser finde ich die Songs, die ausschließlich Metal sind. Was man Crossfaith zu Gute halten muss: die Japaner legen eine super Bühnenshow hin. Es vergeht keine Minute ohne Action. Sehr geil anzusehen.
Caliban
Caliban haben den Headlinerslot am Freitag. Was für eine Show. Da werden keine Gefangenen gemacht. Unter Stroboskobstakkato brettern Caliban voran. Fühlt sich an, wie ein Schlag in die Fresse. Fetter Metalcore zum Tagesausklang.
Am Tag 2
Harkon und die japanischen Kampfhörspiele habe ich leider verpasst. Für mich geht’s erst mit Against Evil los.
Against Evil
Against Evil haben einen Sonderstatus am heutigen Tag. Die Band kommt aus Indien. Soweit so gut. Der Clou daran ist, dass die Facebookgruppe „Heavy Metal Fans“ für die Jungs über Monate gesammelt hat. Ohne deren Hilfe hätten Against Evil keine Tour auf die Beine stellen können. Die Gruppenverantwortlichen haben bei der Suche der Venues geholfen, ein Fahrzeug besorgt und auch privat für Übernachtungsmöglichkeiten gesorgt. Vor soviel Einsatz und Liebe zur Musik kann man nur ehrfürchtig den Hut ziehen. Against Evil spielen eine tolle Show und die Menge feiert die Band richtig ab. Und das zu Recht. Ich glaube, Against Evil bekommen das Dauergrinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Ich denke, das war die grösste Crowd vor der sie jemals gespielt haben.
Skeletal Remains
Zu Skeletal Remains gingen die Himmelsschleusen auf. Das bewegte aber kaum jemanden, vor der Bühne zu verschwinden. Die Deathmetaller aus Kalifornien liefern gut ab. Bei der ganzen Bangerei auf der Bühne, ist es schwer mal ein Gesicht der Musiker zu erkennen. Das nenne ich Einsatz. Mir tut jetzt schon der Nacken weh.
Attic
Attic aus Gelsenkirchen bringen auch eine coole Show. Die Bühne sieht aus, wie das Innere einer Kirche. Selbst der Nebel riecht nach Weihrauch. Der Sound erinnert sehr an den guten alten King Diamond. Sänger Meister Caligostro ist auch ähnlich geschminkt, wie der King. Wer King Diamond mag, kommt an Attic nicht drumrum. Auch das Judas Priest Cover „Between the Hammer and the Anvil“ gefällt mir sehr gut.
Riot V
Riot V hauen mich voll von den Socken. Wie konnte ich diese geile Band bis heute nicht kennen? Die Pioniere des US-Powermetal. Wahnsinn. Eine wahnsinnig geil eingespielte Truppe. Da stimmt einfach alles. Geiler Gesang, fette Gitarren und Soli und eine riesen Bühnenpräsenz. Die Zeit geht viel zu schnell vorbei. Hammer.
Legion of the Damned
Bevor der Abend mit Queensrÿche endet, entern die Niederländer von Legion of the Damned die Bühne. Für die Freunde von Death- und Thrashmetal bestimmt eine Offenbarung. In gewohnter Manier reissen die fünf Herren die Bühne ab. Ich mag das. Richtig auf die Zwölf.
Queensrÿche
Als letzte Band des Festivals sind Queensrÿche engagiert und legen einen klasse Auftritt hin. Viele Fans bemängeln die letzten CDs der „neuen“ Queensrÿche. Mir gefallen sie sehr gut. Der Opener ist „Blood of the Levant“ von „The Verdict“. Ein starker Opener, der sich meiner Meinung nach nicht vor alten Klassikern zu verstecken braucht. Neben den alltime Klassikern werden auch mal ein paar andere Songs wie „I am I“ und „Screaming in Digital“ aus der Tate-Ära gebracht. Stark. Tolle Headlinershow von Queenrÿche. Die Zuschauer sehen das genauso. Der Viehhofer Platz ist rammelvoll geblieben. Nach „Empire“ wird die Menge wieder in die Freiheit entlassen. Schade. Ich hätte gerne noch ein paar Songs gehört.
Das Team des Turock Open Air hat wieder mal ein sehr gutes Festival auf die Beine gestellt. Das Lineup war so zusammengestellt, dass für jeden etwas dabei war. Das Festivalgelände war mit allen Dingen ausgestattet, die der Festivalgänger so braucht und die Security war freundlich und professionell. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Turock Open Air.
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Bildquellen
- Formosa – Turock Open Air 2019: Bildrechte beim Autor
- All Hail the Yeti – Turock Open Air 2019: Bildrechte beim Autor
- Asmoval – Turock Open Air 2019: Bildrechte beim Autor
- Prong – Turock Open Air 2019: Bildrechte beim Autor
- Crossfaith – Turock Open Air 2019: Bildrechte beim Autor
- Caliban – Turock Open Air 2019: Bildrechte beim Autor
- Against Evil – Turock Open Air 2019: Bildrechte beim Autor
- Skeletal Remains – Turock Open Air 2019: Bildrechte beim Autor
- Attic – Turock Open Air 2019: Bildrechte beim Autor
- Riot V – Turock Open Air 2019: Bildrechte beim Autor
- Legion of the Damned – Turock Open Air 2019: Bildrechte beim Autor
- Queensryche – Turock Open Air 2019: Bildrechte beim Autor
- Prong – Turock Open Air 2019: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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