Z7 SUMMER NIGHTS – Open Air Festival mit DREAM THEATER, QUEENSRYCHE und mehr…
Dieser Abend des 26.07.2015 stellte den Abschluss einer Premiere dar. Das legendäre Konzert-Venue Z7 im Baseler Vorort Pratteln hatte anno 2015 erstmals zum Open Air Festival geladen. Das Ganze ging über 3 Tage.
Los gehen sollte es bereits um 16:30 Uhr (was sich dann aber wegen einer Verzögerung bei der Anreise von DREAM THEATER aus England um ca. 30 Minuten nach hinten verschob), denn neben den beiden angesagten Bands aus dem amerikanischen Prog Sektor waren noch zwei weitere Acts geladen.
Den Opener an diesem Sonntag machten die heimischen Landsleute von INFLUENCE X. Insbesondere der Anblick des Sängers ließ keinesfalls an eine derartige Musikrichtung denken, man würde ihn eher in die Schublade Hardcore o.ä. stecken. Aber stimmlich konnte er im Ansatz überzeugen, wobei Aufnahmen aus dem Internet überzeugender klangen (man informiert sich ja, bevor man so eine Reise antritt!). Leider setzte schon bald ein unerfreulicher Regen ein, der die ohnehin niedrigen Temperaturen im Laufe des Abends weiter sinken ließ.
Das Set von INFLUENCE X war auf jeden Fall dazu geeignet, die Herzen der anwesenden Fans zu erwärmen. Es mögen insgesamt letztlich 1500-2000 Leute gewesen, die den Weg auf den Platz hinter dem bekannten Z7 gefunden haben. Und es durchaus auch Leute aus dem Ruhrgebiet oder Schwaben, die sich auf die weite Reise gemacht hatten. Die Ticketpreise waren mit 80 Euro für diesen einzelnen Tag schon ziemlich hoch angesetzt, aber musikalisch wurde man zumindest hochwertig bedient.
Sänger Ramin Daenzer und seine 4 musikalischen Mitstreiter überzeugten insgesamt mit ihrem Progressive Metal. Genug Melodie, eine gute Portion an Härte und solide Beherrschung der Instrumente. Amtlicher Einsatz der 5 Herren. Das Album solltet ihr euch mal anhören! Anschließend -nach dem etwa 45 Minuten langen Set gab´s Musik aus dem Nachbarland: MOTHER`S CAKE aus Österreich.
Auch im weitesten Sinne der progressiven Schiene zuzuordnen, aber vom Gesang her wesentlich gewöhnungsbedürftiger kamen die Herrschaften aus dem benachbarten Land ´rüber. Man stellte dem Publikum das aktuelle und 7 Songs umfassende Album „Love the filth“ vor. Insgesamt rockig und doch vom kompositorischen Ansatz her „schräg“ bis experimentell. Und auch vom Stil her altmodisch und deutlich verändert zum Vorgänger-Release wirkte das Material. Insgesamt nicht so mein Ding, aber den Leuten schien es zu gefallen. Begleiterscheinung: Regen.
Daran würde man sich gewöhnen müssen, denn auch bei den gegen 19:30 Uhr nachfolgenden QUEENSRYCHE regnete es teilweise ganz ordentlich. Das trübte aber insgesamt nicht den Genuss! Denn – ich möchte es vorweg nehmen – das war vielleicht der beste Open Air Sound, den ich je bei einer Band dieser Qualität gesehen habe. Hammer!! Die Songauswahl war ein Fest für die Fans und hatte etwas von Wunschkonzert, auch wenn man es natürlich nicht jedem Recht machen kann. Schwerpunkt auf „Operation mindcrime“ mit dem Set-Opener „Anarchy-X“, später gab´s noch „Breaking the silence“, „The needle lies“, „I don´t believe in love“ und natürlich „Eyes of a stranger“.
Weitere Kracher waren „Warning“, „Empire“ und „Jet city woman“ und der „Rausschmeißer“ „Take hold of the flame“. Für mich der vielleicht herausragendste Song in dieser Version (und vor allem ewig nicht live gesehen/gehört!): „Silent Lucidity“. Großartig. Nach dieser Performance von (leider nur) 75 Minuten und einer perfekt eingespielten Band um den „neuen“ Sänger Todd La Torre konnte es eigentlich keine Steigerung geben und jede Formation auf diesem Globus konnte nur „verlieren“.
Den Schlusspunkt (bei teilweise in den durch das Publikum wandernden Scheinwerferkegeln deutlich erkennbarem heftigem Regen) setzte an diesem Open Air Wochenende (und für mich an diesem Sonntag, den die anderen Tage hatte ich nicht erlebt.) der New Yorker Fünfer von DREAM THEATER.
Trotz der stressigen Bedingungen durch die verspätete Anreise lieferten die (teilweise studierten) Musiker ein solides Set ab, ohne den Zuschauer (der den Vergleich zu zahlreichen anderen Auftritten der Band hat) vom Hocker zu reißen. Sänger James LaBrie merkte man immer mal wieder kleine stimmliche Schwächen an, die aber auf einer Tour dieser Größenordnung sicher vorkommen können.
An den Instrumenten zeigte man sich gewohnt eingespielt, als man nach dem Opener „Afterlife“ zum 30-jährigen Bandjubiläum – wie der Frontmann meinte – Songs aus allen Dekaden rockte. Nach einem längeren Intro mit reichlich animierten Bildern zu den einzelnen CD-Covern und dem erwähnten ersten Track ging es weiter. Und wir bekamen Stücke wie „Caught in a web“, „Burning my soul“ und „Panic attack“ zu hören.
Weitere Songs der Setlist des Abends waren u.a. „“Constant motion“, „The spirit carries on“ und „As I am“ bevor das Event mit „Behind the veil“ endete.
Alles in allem musikalisch eine feine Sache, der Wettergott hätte ruhig etwas gnädiger sein können und auch der Ticketpreis war etwas happig. Aber sonst: ein toller Musikabend!!
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Bildquellen
- QUEENSRYCHE – Live @ Z7: (c) metal-heads.de / Amir Djawadi
- QUEENSRYCHE – Live @ Z7.jpg – Titelbild: Bildrechte beim Autor
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