FEATHER MOUNTAIN – „To exit a maelstrom“ (VÖ: 02.09.2022)
FEATHER MOUNTAIN – „To exit a maelstrom“ (VÖ: 02.09.2022)
Der erste Kontakt zum neuen Album von FEATHER MOUNTAIN lief über das Video von „Sincere“. Das hatten wir euch hier bei metal-heads.de in einem Newsbeitrag vorgestellt. Es entstammt dem mittlerweile zweiten Studiorelease der dänischen Formation. Die erst im Jahr 2017 von den Brüdern Andreas (Bass) und Christian Dahl-Blumenberg (Schlagzeug) gegründeten Progressive Metaller aus unserem nördlichen Nachbarland haben 8 Tracks auf das neue Output gepackt. Leider – das sage ich als traditioneller Freund der physischen Tonträger – ist es eine rein digitale Veröffentlichung.
Der oben angesprochene Höreindruck ist unspektakulär. Dezentes Schlagzeugspiel. Der Gesang imponiert melancholisch. Zum Glück gibt man nach der Hälfte mehr Schub. Das dann aber leider teils recht ungestüm. Zum zweiten Song auf dem Release haben wir ein „besonderes“ Video für euch. Es wurde bei einem intimen Auftritt in einer ausverkauften Bar anlässlich des Albumrelease aufgenommen. Die ersten anderthalb Minuten plätschern eher so vor sich hin, dann dreht man auf. Die Musik wird spürbar härter und der Frontmann steigert die Intensität seiner Stimme. Schaut mal hier:
FEATHER MOUNTAIN – „To exit a maelstrom“ (VÖ: 02.09.2022)
Inhaltlich geht es beim neuen Material um die verschiedenen Emotionen im Laufe des Lebens. Wir lieben, zeigen Freude…aber auf der anderen Seite gehören auch Schmerzen, Verluste und der Tod ohne Zweifel mit dazu. Aber will man sich diesen weniger angenehmen Gefühlen unseres Daseins ebenso stellen!? Den Opener hatten wir euch schon vor einer Weile in einer Prog-News hier zu Gehör gebracht. Könnt ihr gerne über den Link noch mal anchecken! Die fast 7-minütige Nummer mag ich. Die Klänge der Gitarren und das darauf abgestimmte zunächst bedächtige und dann kraftvollere Drumming vermittelt eine Leichtigkeit. Auch feine Progressivität. Das Tempo geht auf und ab. Darüber werden verschiedene Stimmungen transportiert. Für mich das Highlight auf dem Album!
„Pariah“ empfängt uns mit eher düsterer Atmosphäre…unter anderem durch den Gesang getragen. Harsche Vocals. Musikalisch werden melodische Klanggebilde erschaffen, die sich eher unauffällig im Hintergrund bewegen. Im Kontrast dazu erleben wir dann den vierten Song auf „To exit a maelstrom“. Harmonischer Beginn der instrumentellen Seite, die Stimme lässt ebenso Melodie einfließen. Akzentuiertes Schlagzeugspiel bringt den Prog auf den Punkt. Auch hier gibt es Phasen eines Aufbäumens mit mehr Power. Dieser Song gefällt mir auch gut!
Ein überraschend schwaches Finale…
Kommen wir zu „Bliss“. Hier empfangen uns progressive Beats. Diese interagieren vor allem mit dem Gesang von Mikkel Aaen Lohmann. Sicher tragen auch die Saiteninstrumente ihren Teil bei, aber dieser ist eher zurückhaltend. Wobei es härtere Passagen mit heavy Riffs gibt. Da zieht dann aber auch der Gesang an. Beim siebten Song verkehrt sich der Fokus. Hier stehen Gitarre und Bass mehr im Mittelpunkt und die Drums sind – insbesondere zu Beginn – eher basal. Was macht der Mann am Mikro? Also Gesang würde man das nicht nennen. „Schreie“!? Klingt ein bisschen extrem. Irgendeine Form von vokalen Sounds. Ansonsten möchte ich eher von einer instrumentalen Nummer sprechen.
Dann das Finale mit dem 10-minütigen Titeltrack. Das stellt man sich pompös vor, ein grande Finale halt. Aber irgendwie gestaltet sich das Ganze recht unspektakulär. Simples Schlagzeugspiel, seichte Gitarrenklänge. Der Gesang plätschert so vor sich hin…das geht so fast 4 Minuten. Dann ein Aufbäumen, mehr Energie fließt…Beats proggen, es gibt auch Doublebass-Attacken, die Stimme wirkt nachdrücklich. Verzerrte Gitarren. Aber schon bald kehrt man in den vorherigen Modus zurück. Da hätte man aber mehr aus dem Ende machen können…was meint ihr?
Das metal-heads.de-Fazit zum zweiten FEATHER MOUNTAIN-Album
Welches Fazit ziehen wir also nach dem kompletten Hören des Materials aus dem aktuellen Album „To exit a maelstrom“ von FEATHER MOUNTAIN? Der dänische Vierer hatte praktisch direkt nach der Veröffentlichung des Debütalbums „Nidus“ im Jahr 2019 mit der Komposition neuer Songs begonnen. Danke den Wirren der Corona-Pandemie, welche Live-Auftritte bekanntermaßen unmöglich machten, konnte man sich – abgesehen von Online-Performances – kaum live präsentieren. Jetzt – im September 2022 also – das neue Release. Musikalisch verleiht man seinen Liedern einen ordentlichen Prog-Einschlag. Man kann sich sentimental und verletzlich zeigen, aber das Kraftvolle drängt sich immer wieder an die Oberfläche. Die Wechsel von Tempo und Härte in den Kompositionen sind aber gelungen.
Hier findet ihr die Homepage der Band.
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