Jimi Hendrix live in Maui
Wir hatten euch das Release bereits hier angekündigt. Nun liegt Jimi Hendrix live in Maui in einer restaurierten Version vor. Eddie Kramer leistete erneut viel Arbeit und das Ergebnis kann sich hören und sehen lassen. Am heutigen 20.11. erscheint das ganze dann bei Sony Musics Legacy Recordings in diversen Formaten.
Für den nicht gerade erfolgreichen Film „Rainbow Bridge“, sollte Jimi Hendrix mit seiner Experience den Soundtrack liefern. Nach diversen Verhandlungen, gab es dann auf Maui (Hawaii) am 30. Juli 1970 zwei Sets mit jeweils knapp 50 Minuten Spielzeit. Die Bühne wurde auf dem Gebiet des Haleakala Nationalparks aufgebaut. Gespielt wurde vor einigen hundert Zuhörern des Inselstaats. Um den Film zu retten, wurden dann Liveaufnahmen von Hendrix‘ Set mit eingebaut.
Live in Maui war leider nicht alles
Hendrix war in absoluter Spiellaune, welches man den einzelnen Tracks des Konzertes entnehmen kann. Das Live-Material wurde zwar teils für den Film übernommen, jedoch nicht auf dem Soundtrack. Den füllte mal lediglich mit diversen Studio- und Liveaufnahmen.
Durch technische Probleme waren Teile der Drumtracks nicht zu gebrauchen und so spielte Mitch Mitchell im Studio seine Parts teilweise neu ein. Alles andere ist ohne Overdubs etc. original so gespielt worden.
Zum Auftakt des Konzertes spricht Chuck Wein, der Regisseur des Filmes „Rainbow Bridge“, ein paar Worte. Danach beginnt die Experience mit dem eher ruhig gehaltenen ‚Hey Baby (New Rising Sun)‘.
Jimi Hendrix in Topform
‚In From The Storm‘ und ‚Foxey Lady‘ sind die beiden nächsten Songs. Hendrix brilliert an der weißen Strat und spielt sich die Seele frei. Mitchell und Cox liefern dazu den passenden Background.
‚Hear My Train A-Comin‚ in seiner knapp 10-minütigen Spielzeit bietet ausufernde Soli und einen wie wild entfesselten Mitch Mitchell an den Drums. ‚Voodoo Child‘ endet mit einem leider nicht ganz aufgezeichneten Drumsolo.
Auch die nächsten Songs ‚Fire‘, ‚Purple Haze‘, ‚Spanish Castle Magic‘ und ‚Lover Man‘ überzeugen mit überragender Spielfreude. Selbst die Double-Bass von Mitchell kommt immer öfter zu Vorschein. Billy Cox liefert auf dem Viersaiter den absolut richtigen Groove. Hendrix entlockt seiner Strat immer wieder mittels Flanger und Wah-Wah interessante Sounds.
Den Abschluß bildet das BAND OF GYPSYS Stück ‚Message To Love‘. Danach geht es weiter zum 2. Set.
Auftakt zum 2. Set
Dieses beginnt mit ‚Dolly Dagger‘, welches direkt in ‚Villanova Junction‘ übergeht. Erneut ein sehr ruhiger Einstieg im Gegensatz zu seinen früheren Konzerten. Hendrix befand sich mit der Experience in den Aufnahmestudios, um seine 4. Experience-Scheibe aufzunehmen. Leider konnte er das ja nicht mehr beenden, da er am 18. September 1970 in London verstorben ist. Einen Großteil der Aufnahmen gab es auf „Valleys Of Neptune“ und „Cry Of Love“ zu hören.
Hendrix spielt im Set auch eine Gibson-Flying V, welche in den ersten Songs zu hören ist. ‚Ezy Rider‘ ist mit leicht verstimmter Gitarre dennoch ein Ohrenschmaus. Es folgt ein Highlight jedes Hendrix-Auftritts mit ‚Red House‘. Hier kann Jimi mal in Ruhe seiner Gitarre gefühlvolle Soli entlocken, bevor er sie wieder jauchzen und aufheulen lässt.
Kann Jimi Hendrix live in Maui wieder überzeugen?
‚Freedom‘ und das leider eingeblendete ‚Jam Back At The House‘ aus der Woodstock Ära folgen. Letzteres ist in der Trio-Besetzung deutlich anders strukturiert. Jedoch fühlt man, das Hendrix in der Dreier-Konstellation seine Erfüllung gefunden hat.
‚Straight Ahead‘ oder noch im handgeschriebenen Original ‚Pass It On‘ genannt, ist der nächste Song. Geschrieben wohl im März ’70 und vor Maui lediglich auf wenigen Konzerten live gespielt. Ein Midtempo Song, welcher gut in die Setlist eingepasst wurde.
Den Abschluß bilden ein Medley aus ‚Hey Baby (New Rising Sun)‘ und ‚Midnight Lightning‘. Letzterer meines Wissens nach das erste Mal live dargeboten. Die Experience nahm ihn erst im Juli 1970 im Studio auf.
‚Stone Free‘ mit kurzem Einwurf von ‚Hey Joe‘ beendet das 2. Set des Nachmittags auf Hawaii.
Fazit: Wer Hendrix zu seinen Favoriten zählt, der kauft das Album eh. Für alle anderen ist es eines der unzähligen Livealben aus der Karriere des James Marshall Hendrix (Geburtsname: John Allen Hendrix), welche sich immer lohnen mal reinzuhören.
Jimi Hendrix live in Maui
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Bildquellen
- Jimi-Hendrix-Experience-Live-in-Maui_Cover-1: Promoteam Schmitt und Rauch
- Experience in Maui 1970: Promoteam Schmitt und Rauch
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