Warkings – Revenge (deutsch)
![Warkings Revenge](https://metal-heads.de/wp-content/uploads/2020/07/918_Warkings_RGB-scaled.jpg)
Bereit für astreinen Helden-Metal?!
Die Inkognito-Truppe WARKINGS (Facebook) haben ihr zweites Album „Revenge“ zusammengezimmert. Und das ist auf jeden Fall eine Steigerung zum letzten Album „Reborn“. Ja ja, ich weiß… Es wird nichts neues präsentiert und der Metal wird nicht neu erfunden, aber das ist mittlerweile wohl auch recht schwierig geworden. Ein Album muss rocken und mich prächtig unterhalten. Und das kann das neue Album von WARKINGS in der Tat.
Das Rätsel um die WARKINGS
Die vier Mitstreiter von WARKINGS bevorzugen unerkannt zu bleiben und kleiden sich in Gewänder diverser Krieger aus verschiedenen zeitlichen Epochen. So darf man auf der Bühne (wenn es denn endlich mal wieder so weit ist) einen römischen Tribun am Mikrofon, einen edlen Kreuzritter an der Gitarre, einen wilden Wikinger am Bass und last but not least einen kriegerischen Spartaner an den Trommelstöcken bewundern. Nun herrscht heiteres Rätselraten um die Protagonisten hinter den Masken. Fakt ist, dass hier wahre Profis am Werk sind. Aber davon gibt es ja einige und es wird schwierig herauszufinden, wer an den Instrumenten sein Können unter Beweis stellt. Beim Sänger könnte man schon eher draufkommen, denn Stimmen sind oft unverwechselbar. Und diese Stimme ist tatsächlich sehr charakteristisch. Vielleicht kommt Ihr ja drauf… Nach Stöbern in meiner Musiksammlung habe ich zumindest so eine Ahnung. Ich werde Euch meine Vermutung am Ende verraten.
„Freedom“
ist immer ein guter Titel und macht sich hervorragend in sagenumwobenen Heldenschlachten. Der Dudelsack darf bei einer schottischen Schlacht natürlich nicht fehlen und leitet den Song standesgemäß ein und schon geht es mit Wucht los. Ab nach vorne mit den Soldaten! Hebt die Banner und ab gehts! Mit viel heroischem Stolz und kriegerischer Power rücken die Krieger vor. Und der gesangstechnische Anpeitscher kommt mir mit seiner Stimme immer bekannter vor… Na mal abwarten, was noch kommt. Der Schlachtruf „Freedom“ wird zwischendurch hart herausgerufen. Dann folgt ein kurzer Sprechpart, welcher von einem beeindruckenden Gitarrensolo abgelöst wird. Das war der erste Streich und der war doch schon mal gar nicht von schlechten Eltern.
„Maximus“
Also ich muss zugeben, dass ich bei diesem Song ein wenig schmunzeln musste. So richtig ernst nehmen kann ich ihn eigentlich nicht, aber irgendwie hat er was. Das Thema ist zwar „maximum“ simpel, aber musikalisch wirklich pfiffig umgesetzt. Die Gitarren erklingen in allerlei melodischen Facetten, der Gesang transportiert das Ganze hervorragend, die Tempiwechsel sind geschickt gesetzt. Der Refrain ist so einfach, dass es bei einem zukünftigen Konzert keinerlei Schwierigkeiten geben dürfte, dass alle im Publikum diesen mit stolzgeschwellter Brust mitbrüllen können.
„Warriors“
ähnelt vom Stil dem Opener „Freedom“, geht aber noch ein wenig härter zur Sache und das Gitarrensolo wird schön geschreddert.
Der Gitarrist ist fürwahr ein echter Könner. Würde mich brennend interessieren, wer das ist. Ich habe keinen Schimmer. Denn auch beim nächsten Track „Fight In The Shade“ heizt er fabelhaft ein. Ein wahrlich genialer Einstieg in diese mächtige Schlachtenhymne. Man scheint eine kleine Vorliebe für die deutsche Sprache zu haben, denn hin und wieder ertönen die Aufrufe: „Schlachtet den Feind!“ und „Schlachtung“. Dabei geht es um die Schlacht des Feldherrn Varus, der in der sogenannten Varusschlacht mit drei römischen Legionen gegen die Germanen unter der Führung des Cheruskerfürsten Armenius vernichtend geschlagen wurde. Varus nahm sich noch auf dem Schlachtfeld selber das Leben.
„Odin‘s sons“
fährt im Anschluss ganz schwere Geschütze auf. Mach Euch auf eine sehr extravagante gesangliche Verstärkung gefasst. Niemand geringeres als Melissa Bonny (RAGE OF LIGHT und AD INFINITUM) verleiht diesem Song das besondere Etwas und macht diesen zu dem Highlight der Platte. So was habe ich auch noch nicht woanders gehört. Schaut mal hier:
Cleaner männlicher melodischer Gesang gepaart mit heftigen weiblichen Growls ist ein Rezept, dass ich verdammt noch mal richtig gut finde. Dies hat mir schon bei dem Song „Sparta“ vom letzten Album „Reborn“ sehr gut gefallen, wo Melissa ebenfalls ran durfte. Hier das Video dazu:
Melissa könnte von mir aus sehr gerne als ständige Mitstreiterin in die Band einsteigen. Das wäre eine traumhafte Kombination und würde der Band einen klaren Besonderheitsfaktor bescheren.
Und sonst? Viele tolle Hymnen!
„Banners High“ ist ne leichte tempomäßig gedrosselte melodische Nummer und gefällt mir nicht ganz so gut wie der Rest, aber immer noch gut. „Mirror Mirror“ tritt dagegen wieder aufs Gas und galoppiert zügig voran. Es folgt die geile Mid-Tempo-Hymne „Azrael“. Ein triebiger Song, der mit der Seele voller Pathos den Hörer mitreißt. Inhaltlich geht es um die Kreuzzüge in Richtung Jerusalem, was die orientalischen Einspieler erklärt. AZRAEL stellt übrigens in der islamischen Tradition den Engel des Todes dar, der im Auftrag Allahs handelt. Denn Abschluss bilden schließlich „Battle Of Marathon“ und „Warking“ (Auch ein Live-Killer mit dem Refrain!), die den anderen Songs in nichts nachstehen und das Album würdig beenden.
Fazit
Ich gebe zu, dass ich skeptisch war und wollte das Album erst gar nicht rezensieren, aber die WARKINGS haben mich mit „Revenge“ voll und ganz überzeugt. Die Songthemen sind zwar nicht sonderlich originell und werden auch gerne von vielen anderen Bands verbraten. Aber im Ergebnis geht es darum, was musikalisch dabei rumkommt. Und man kann den WARKINGS nicht nachsagen, dass sie ihre Sache nicht sehr gut gemacht hätten. Dafür ist das Material wirklich zu hochwertig. Hier gibt es keine Lückenfüller, sondern nur Hymnen. Ich sehe trotzdem noch mehr Potential mit Luft nach oben. In diesem Zusammenhang muss ich noch mal die Gastsängerin Melissa Bonny lobend erwähnen. Diese Kombination hat ein riesiges Potential und man sollte sich zukünftig Gedanken machen, ob man diese nicht häufiger einsetzen sollte.
![](https://metal-heads.de/wp-content/uploads/2020/07/Bewertung-Daumen-Hoch-8-MH-2-.jpg)
![](https://metal-heads.de/wp-content/uploads/2020/07/WARKINGS-Revenge-CoverTracklist-1200x630.jpg)
Was war jetzt noch mit dem Sänger?
Georg Neuhauser von der sehr bekannten Gruppe SERENITY dürfte hier am Mikro den Ton angeben. Alles andere würde mich überraschen.
Die englische Version der Review findet ihr HIER!
NEWSLETTER. FREITAGS. KOSTENLOS.
Bildquellen
- Bewertung Daumen Hoch 8-MH-2-: Feuerzeug-Comfreak / Daumen -Clker-Free-Vector-Images--Thanks to pixabay
- WARKINGS–Revenge–Cover+Tracklist: WARKINGS Cover "Revenge" über Napalm Records--Background Manfred Richter at pixabay
- 918_Warkings_RGB: WARKINGS Cover "Revenge" über Napalm Records
Neueste Kommentare