Onkel Tom – am 28.09.2018 wird es „Bier Ernst“

Onkel Tom zeigt sich von zwei Seiten
Onkel Tom (aka Tom Angelripper) und seine vier Mitmusiker (Schlagzeuger Cornelius Rambadt, die Gitarristen Marcel Mönnig und Klaus Nicodem sowie Bassist Marc Beste) stellen am 28.09.2018 ihr neues Album „Bier Ernst“ in die Ladentheke. Wie der Albumtiel erahnen lässt, ist das Album zweigeteilt. Während der erste Teil (Bier) zwölf mehr oder weniger bekannte Sauf- und Geselligkeitslieder in rockigem Gewand enthält, beinhaltet der zweite Teil (Ernst) acht Eigenkompositionen und eine Coverversion des Extrabreit-Songs „Polizisten“.
Der erste Teil – Lieder für die feuchtfröhliche Metalparty
Der erste Teil des Albums ist schnell beschrieben. Der Sodom-Frontmann und seine Kumpane haben hier Gassenhauer vom Schlage eines „Wir trinken wenig“ oder „Hätten wir lieber das Geld vergraben..“ auf ihre eigene schwermetallische Art und Weise interpretiert. Dabei geht es überwiegend flott zur Sache, lediglich bei „Jacky Cola“ wird es nahezu sentimental. Der musikalische Wert des Ganzen sei einmal dahingestellt. Fakt aber ist: auf einer feuchtfröhlichen Metalparty sollten die Songs (zumindest zu vorgerückter Stunde) für reichlich gute Laune sorgen.
Der zweite Teil – deutschsprachiger Metal mit Anspruch
Wirklich interessant wird es beim zweiten Teil des Albums, der mit der neuen Bandhymne „Ich find nur Metal geil“ standesgemäß eröffnet wird. Hierzu gibt es ein Video, welches wir euch nicht vorenthalten wollen:
Mit „Totgeweiht“ und „Ich muss hier raus“ folgen zwei Songs mit reichlich düsterer Atmosphäre, die wirklich brutal stark sind. „Egal“ und „Von Arschlöchern für Arschlöcher“ schließen sich nahtlos an. Beide können nicht nur textlich überzeugen (auch wenn der Titel des letztgenannten das nicht erahnen lässt 😉 ) sondern auch musikalisch. „Arschlöcher…“ gehört für mich zu den Highlights des Albums. Onkel Toms Ode an das Ruhrgebiet seiner Kindheit „Zwischen Emscher und Lippe“ ist ja schon von der EP bekannt, was nichts daran ändert, dass jedem Kind des Ruhgebiets der 60’er und 70’er hier die Tränen der Rührung in die Augen steigen. Bei „Auf dünnem Eis“ und „Das Blaue Buch des Lebens“ zeigt sich Onkel Tom sozialkritisch. Tolle Songs! Die Coverversion des Extrabreit Klassikers „Polizisten“ ist ebenfalls gelungen und bildet einen würdigen Abschluss des Albums.
Ein überraschend vielschichtiges Album
Mit „Bier Ernst“ ist Onkel Tom ein überraschend vielschichtiges Album geglückt. Während der erste Teil einfach nur Partymusik darstellt, der Spaß macht, aber keinen hohen musikalischen Ansprüchen genügt (und das ganz sicher auch nicht will), ist der zweite Teil die eigentliche Überraschung. Die Songs haben tolle Texte, die zum nachdenken anregen oder Erinnerungen aufkommen lassen. Auch musikalisch wird hier viel Abwechslung geboten und somit Deutschrock moderner Prägung geboten, wie er besser kaum sein könnte. Tom Angelripper und Band beweisen mit „Bier Ernst“, dass sie weit mehr können, als nur gnadenlos drauf los zu knüppeln! Starkes Album!
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Bildquellen
- OnkelTom_BierErnst: Steamhammer/SPV
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