TUOMAS ROUNAKARI – Interview zu seinen (Solo)Projekten
Tuomas Rounakari (KORPIKLAANI) im Interview zu seinen Projekten
(english version below)
Tuomas Rounakari kennen viele von euch wahrscheinlich als Violinist von KORPIKLAANI. Im heutigen Interview habe ich mich mit dem Musiker und Musikethnologen über seine Solo-Alben und einige seiner vielen Aktivitäten und Projekte unterhalten. Dabei haben wir den Bogen von seinem Album „Shamanviolin“ über die Bedeutung von Metal-Musik für seinen Werdegang zu Liedern der Khanty, den Umgang mit der Kultur marginalisierter Völker bis hin zu karelischen Klageliedern gespannt. Außerdem ging es um die Rolle von Neugier, Respekt und dem Umgang mit Verschiedenheit und gesellschaftlichen Normen in der (Metal-) Musik.
Viele Fragen ….
Guten Morgen Tuomas, du bist gerade vom Kajaani-Poetry-Festival zurückgekommen. Was hast du dort gemacht?
Ich habe „Bear Awakener“ gespielt und einen Workshop zu karelischen Klageliedern gehalten.
Da gibst du schon Stichpunkte, zu denen ich dir Fragen stellen möchte. Du hast schon unglaublich viele Dinge gemacht. Daher möchte ich mich heute auf Projekte beschränken, die die Bandbreite, innerhalb derer du dich bewegst, aufzeigen. Also zu „Shamanviolin“ und „Bear Awakener“, zu den karelischen Klageliedern, von denen du gerade schon gesprochen hast und über das „Ruska Ensemble“.
Doch bevor ich dazu etwas frage: was sollten diejenigen, die dich oder deine Musik noch nicht kennen, von dir wissen, um die Musik, die du machst, einzuordnen und zu verstehen?
Die Essenz dessen, was ich mache und was mich inspiriert, hat grundlegend damit zu tun, wie ich die Welt wahrnehme. Nämlich als ein Netzwerk von Beziehungen zwischen Wesen. Also auch über die Menschen hinaus. Unser heutiges Leben ist von unseren sozialen Kompetenzen abhängig. Es war einmal so, dass es um kommunikative Kompetenzen ging, die die gesamte Umwelt mit einbezieht. Hinter allem, was ich mache, steht das Prinzip der Neugier und des Respekts. Es geht auch darum, einen Weg zu finden, um Neues zu schaffen und bewusster in der Gegenwart zu sein.
Das sieht man ja auch bei deinen Alben und Konzerten. Die Musik eröffnet mir die Möglichkeit, in Bewegung zu kommen, den Körper zu spüren und auf entstehende Emotionen zu achten.
Das ist großartig und ich freue mich, dies zu hören. Denn das ist genau das, worum es geht.
Ein Großteil der Musik, die wir heute haben, zielt darauf ab, zu beeindrucken. Durch Komplexität und technisch ausgefeilte Dinge. Die Lieder, die ich spiele, sind nicht dazu da, andere zu beeindrucken. Sie helfen dabei, den Grad der Bewusstheit zu verändern und Fühlen und Erfahrungen möglich zu machen.
Der Moment, der mein Leben veränderte
Dies wird bei den Liedern des Albums „Shamanviolin“ nachvollziehbar. Als ich von „Shamanviolin“ hörte war mein erster Gedanke: wie passt das wohl zusammen? Weil ich mit Violine komponierte Musik insbesondere sogenannte klassische Musik und Folk verbunden habe. Und mit Schamanismus Momentbezogenheit und Intuition. Die Lieder auf „Shamanviolin“ haben ihren Ursprung bei Liedern der Khanty, einem indigenen Volk, das in Sibirien lebt. Diese Lieder wurden Anfang des 20. Jahrhunderts auf Wachszylinder aufgenommen. Kannst du dich noch erinnern, wie es war, als du die Lieder zum ersten Mal gehört hast?
Ja, sehr gut sogar. Weil es für mich ein Moment war, der mein Leben verändert hat.
Zum ersten Mal habe ich die Musik in Budapest im Institut für Musikethnologie gehört. Es war Katalin Lazar, die mir die Aufnahmen der Khanty-Musik vorspielte. Und ich war so fasziniert davon, obwohl ich nichts von dem, was ich da hörte, verstanden habe. Ich habe nicht verstanden, weshalb die Musik so war, wie sie war.
Aber du warst so fasziniert, dass du dich weiter damit beschäftigt hast.
Als ich nach Helsinki zurückkam, bekam ich den Hinweis, dass der finnische Linguist Kai Donner, der 1911 – 1914 in Sibirien gereist war, Aufnahmen mit dem Phonographen gemacht hatte. Ich habe mich dann auf die Suche nach diesen Aufnahmen gemacht. Nach drei Monaten erhielt ich dann eine Kopie dieser Aufnahmen von 32 Liedern.
Einige der Aufnahmen waren zerstört. Aber einige waren so, dass man die Lieder gut hören konnte. Ich habe sie mir wieder und wieder angehört. Dann realisierte ich, dass ich schamanische Gesänge höre. Und damit meine ich nicht Lieder, die in Ritualen gesungen werden. Diese Lieder, diese Sänger hatten Ausdruck und Erfahrung. Ich spürte, dass ich beim Hören dieser Lieder etwas lernen konnte.
Das Lied eines Volkes, das seit 1989 nicht mehr existiert
War da deine besondere Neugierde als Musiker geweckt, dich mit dieser Musik auseinanderzusetzen?
Ja, Musiker zu sein heißt, neugierig zu sein. Und diese Neugierde kann nur durch das Spielen dieser Musik gestillt werden. Dann kam der Moment, in dem mich fragte, was passieren würde, wenn ich diese Lieder mit der Violine spielen würde. Und in dem Augenblick, in dem ich mich dazu entschieden hatte, es zu tun, wusste ich, dass etwas Unvorhersehbares, Überraschendes passieren würde.
Das, was du dann gespielt hast, wurde zu den Liedern auf „Shamanviolin“?
Ja, und ich habe mich auch wieder musikethnologisch damit beschäftigt. Die Lieder transkribiert und alles gelesen, was ich darüber finden konnte. Leider besteht nicht viel Wissen über die Lieder an sich oder die Texte, die überwiegend verlorengegangen waren. Lediglich der Text von „Fairwell Song of the Kamass“ ist noch erhalten.
Um darauf zurückzukommen, was du vorhin sagtest: dass „Shamanviolin“ eine seltsame Kombination ist. Ich wollte den Namen eigentlich nicht verwenden. Aber als ich für die erste Show gebucht wurde, gab es noch keinen Namen dafür. Und „Tuomas Rounakari spielt Violine“ hätte den Leuten nichts darüber gesagt, worum es geht.
Hättest du heute einen besseren Namen?
Nicht wirklich. „Shamanviolin“ war zunächst der Name meiner Performance und dann des ersten Albums. Was die Leute nicht verstanden haben, ist, dass auch ein einzelner Musiker einen ‚Bandnamen‘ haben kann. Und so kam es dazu, dass ich „Shaman-Violinist“ genannt wurde, was etwas anderes ist. Es gefiel mit nicht, aber ich konnte es auch nicht stoppen. Leider dauerte es dann 12 Jahre bis zum nächsten Solo-Album. Vielleicht wäre klarer geworden, dass es um meine Art zu spielen geht, wenn das zweite Album nach kürzerer Zeit erschienen wäre.
Vielleicht ändert sich das durch das aktuelle Album „Bear Awakener“.
Ja, oder die Leute nennen mich dann den ‚Bear Awakener‘ (lacht)
Die Poesie karelischer Klagelieder
Ich möchte auf ein anderes Projekt kommen, das dir anscheinend wichtig ist. Du hast eingangs erzählt, dass du auf dem Kajaani-Poetry-Festival karelische Klagelieder unterrichtet hast. Kannst du kurz erläutern, was sie sind. Woher sie kommen und welche Rolle sie spielen?
Klagelieder sind universal. Am ehesten kennt man sie aus verschiedenen Totenritualen. Jemand hat mal gesagt, das Klagen „Lieder in Übergangsriten“ sind. Als eine Form dies Dialogs mit dem, der gestorben ist und sich auf dem Weg in eine andere Welt befindet.
Sie sind auch eine Hilfe für die Lebenden, oder?
Ja, denn gleichzeitig begleiten die Klagelieder auch die Lebenden in die neue Situation ohne die Person, die gestorben ist. Wenn z.B. in der Familie jemand stirbt, ist die Familie nicht mehr die gleiche. Auch die Familie befindet sich in einem Übergang und wird zu etwas anderem.
Klage, also den Sorgen und Nöten einen Ausdruck zu geben, ist in unserer Gesellschaft ja nicht mehr akzeptiert und eher peinlich. Und wir haben immer weniger Rituale insbesondere für Übergangssituationen.
Und wir leiden darunter. In einem Workshop kam jemand und sagte: Meine Mutter ist vor 10 Jahren gestorben, aber ich habe bisher nicht darüber weinen können. Die karelische Gemeinschaft hätte nicht zugelassen, dass jemand mit einem unverarbeiteten Kummer weitergelebt hätte. Sie hatten die Klagelieder, um dafür zu sorgen, dass sich jeder angemessen mit dem Kummer auseinandersetzen kann. Sie konnten ihn herauslassen und umgestalten.
Daher die Idee für die Workshops, in denen die Leute ihre eigenen Klagelieder entwickeln können?
Ich bin Musiker und daher zunächst mehr an den musikalischen Ideen interessiert. Kennengelernt habe ich die Lieder durch eine karelische Älteste, Martta Kuikka. Durch sie habe ich viel über diese Lieder gelernt. Dabei habe ich gemerkt, dass sie das gleiche Wissen wie die Schamanen über Kommunikation und die Beziehung zur Umwelt teilt.
Weinen mit der Stimme
Was ist das Besondere an den karelischen Klageliedern?
Die karelischen Klagelieder haben eine unglaublich reiche poetische Form der Klage. In den Workshops geht es darum, etwas Aufregendes, Neues mit dieser Poesie zu erleben.
Nach den Reaktionen der Teilnehmer der ersten Workshops war klar, dass es den Teilnehmern nicht nur guttut, sich mit der Kunst der Poesie und mit der Musik zu beschäftigen. Es kann sein, dass die Ausübung dieser Kunst auch heilend ist.
Klagelieder sind mit der Erlaubnis, Kummer und Trauer zu zeigen und zu weinen verbunden.
Das ist richtig. Denn ich denke, das Wichtigste, das ich mache, ist, anderen die Erlaubnis zu geben, diese Gefühle zu zeigen. Und dies in einer Gemeinschaft zu tun. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen. Daher ist es wichtig, dass die Gefühle, die es gibt, auch von anderen gesehen werden. Sie werden dann von der Gemeinschaft mitgetragen.
Für mich sind bestimmte Formen der Metalmusik eine Möglichkeit, auch Emotionen zu zeigen, die sonst eher als ‚unerwünscht‘ eingeordnet werden, wie Wut, Angst, Trauer.
Genau. Metal in seiner besten Form ist ein Wutausbruch als Antwort auf Ungleichheit, Schlechtigkeit in der Welt, Machtverhältnisse und das, was zerstörend ist. Somit ist Metal eine wütende Klage heilend und stärkend zugleich. Metal in seiner besten Form ist ein Wutausbruch als Antwort auf Ungleichheit, Schlechtigkeit in der Welt, Machtverhältnisse und das, was zerstörend ist.
Metal als wütende Klage
Ich denke, dass nicht viele Leute Metal so betrachten – als wütende Klage
Metal portraitiert die schlechte Seite, das Dämonische und das ist in gewisser Weise auch schamanistisch. Die Schönheit des Metal liegt doch auch heute noch darin, dass er Leute anzieht, die mit der aktuellen Situation nicht einverstanden und kritisch gegenüber bestehenden Normen sind. Und es ist so schade, dass wir davon einiges verloren haben. Wir haben teilweise Metal, der wie Pop-Musik ist. Es geht mir nicht um die Songs, sondern um die Mentalität, die dahintersteht. Metal sollte an Grenzen gehen, sich mit Unterschiedlichkeit befassen, sich mit dem aktuellen Stand der Dinge auseinandersetzen.
Wann und wie bist du mit Metal in Kontakt gekommen?
Als ich von der klassischen Musik zur Improvisation wechselte. Ich wollte Spielweisen entwickeln, die außerhalb des Erwarteten und Akzeptierten liegen. Ich liebte NAPALM DEATH. Sie sind großartig, sie haben einen heilsamen Humor, der Grenzen überschreitet.
Ich mag ihre kritischen Texte
Ja, die Sozialkritik, die sie zeigen, ist auch eine Vision für etwas Größeres. Und sie übermitteln dies auf unerwartete Art und Weise. Daher war ihre Musik für mich wie ein energetischer Ausbruch voller Freiheit im Ausdruck. Wir hatten dann ein Trio, das von NAPALM DEATH inspirierte Songs mit akustischen Instrumenten spielte. Wesentlich war, dass die rohe Energie der Songs nicht durch Lautstärke durch die Elektronik erreicht werden konnte, sondern nur von innen heraus.
Also ging es darum, sich der rohen, ungefilterten Energien bewusst zu werden und ihnen eine Form zu geben?
Genau. Und dadurch auch einen anderen Bewusstseinszustand zu erreichen. Der Ähnlichkeit mit den Trance-Zuständen hat, die beim Spielen oder Hören der schamanistischen Lieder entstehen können.
Kultur marginalisierter Völker: Nicht über sie ohne sie
Du hast dich nicht nur als Musiker, sondern auch als Musikethnologe mit Liedern marginalisierter Völker beschäftigt. Auch hierzu könnte ich eine Reihe von Projekten aufzählen. Ich greife heute die Arbeit mit dem Ruska-Ensemble heraus. Dabei hat mich besonders die Vorarbeit zum Theaterstück „Last Morning Star“ begeistert. Die Vorlage stammt vom khantischen Autoren Jeremei Aipin. Ihr habt ihn besucht, um mehr über ihn und das Buch zu erfahren. Aber ihr habt die Geschichte nicht nur ‚mitgenommen‘, um sie woanders zu präsentieren, sondern ihr habt sie auch wieder zurückgebracht.
Nun das hat vor allen Dingen ethische Gründe. Wenn es um indigene Völker geht, gilt: ‚Nichts über sie, ohne sie‘. Es ist die Vereinbarung, keine Gedanken über ihre Kultur aufzuschreiben, oder etwas aus ihrer Kultur zu zeigen, ohne sich eine Rückmeldung von ihnen einzuholen. Und wie du gesagt hast: normalerweise ist es so, dass man nach Europa zurückkommt, das Stück spielt und den Rest vergisst. Aber uns war es wichtig, das Stück zurück zu den Khanty zu bringen. Damit sie bewerten können, was wir gemacht haben. Ob wir richtig verstanden haben.
Und wie war die Reaktion?
Wir haben damit gerechnet, dass es viele Dinge geben wird, die wir nicht richtig verstanden haben. Und dass sie uns korrigieren werden. Aber es passierte etwas ganz anderes: ein Zuschauer, der der Neffe einer Person war, um die es im Stück geht, stand auf und sagte: „Das war kein Theater, das war das Leben“.
Das war kein Theater, das war das Leben
Heißt das, dass es wichtig für sie war, dass eine Gruppe Europäer ihre Geschichte ‚verstanden‘ hatte?
Ja, wir können zusammen so viel erreichen, wenn wir uns zuhören und gegenseitig respektieren.
Zuhören und Respekt ermöglichen Zusammenarbeit
Im Zusammenhang damit gibt es die Diskussion über „kulturelle Aneignung“.
Die Art und Weise, wie diese häufig verstanden wird, macht mir als Künstler Sorgen. Das Fundament der Arbeit des Ruska-Ensembles und meiner Arbeit als Musiker ist Solidarität. Und ich habe Sorge, dass dies jetzt zerbricht.
Leider ist es so, dass nicht jeder mit Respekt an diese Begegnungen herangeht. Man sieht dies u.a. in der Politik oder im Tourismus. Wenn z.B. nachgemachte Sami-Kleidung verkauft wird. Es werden aber eher die Künstler kritisiert. Künstler gehen überwiegend respektvoll mit anderen Kulturen um. Aber vielleicht ist es leichter, Künstler zu kritisieren als die Tourismusbranche.
Nichts über sie, ohne sie.
Es ist doch so: wenn man sich zuhört und respektiert, sind viele Dinge möglich. Neue Dinge, weil man gemeinsam etwas entwickeln kann. Und dadurch, dass ich etwas aus einer anderen Kultur aufgreife, kann ich zeigen, wie ich es verstanden habe.
Ja, das ist es, was ich als Musiker mache.
Wenn ich etwas von einer anderen Kultur lerne, kann ich es auch in der Kommunikation mit ihnen nutzen.
So war es auch, als ich bei den Khanten war. Sie haben mich respektiert und als Botschafter betrachtet. Ich konnte an Orten, die sie nicht besuchen konnten, über sie und ihre Kultur berichten.
Wie es weitergeht und Wünsche für unsere Leser
Auf deinen Reisen und im Kontakt mit Menschen aus verschiedenen Kulturen hast du sicherlich viele Anregungen bekommen. Wird es bald ein neues Album geben?
Im Moment bin ich viel damit beschäftigt, meine Dissertation zu beenden. Das beschäftigt mich so, dass ich im Moment kaum etwas anderes im Kopf habe. Ansonsten hoffe ich, dass ich die „Bear Awakener“ – Lieder auch international, außerhalb von Skandinavien spielen kann. Es gibt Pläne für Nordamerika und auch Japan. Aber es ist nicht so einfach, Agenturen zu finden, die diese Nischenmusik promoten.
Ich danke dir für das Interview und den Einblick in den Hintergrund deiner Projekte.
Zum Abschluss noch eine Frage: Gibt es etwas das du unseren Lesern mit auf den Weg geben möchtest?
Ich wünsche jedem die Erfahrung, einmal ganz allein in der Natur zu sein. Sich dort einen Platz zu suchen und hinzuhören. Und dabei auch Momente von Ängstlichkeit zu erleben, so wie man sie in neuen Situationen hat. Diese Ängstlichkeit zu durchleben kann ein gutes Gefühl sein.
Wir sind süchtig nach sofortigen Ergebnissen und Erlebnissen. Aber es gibt so viele wunderschöne Dinge in der Welt, die sich langsam entwickeln. Und einige davon entstehen nach diesen Momenten der Ängstlichkeit oder Bedenken. Daher: Geht auf die Welt zu!
HIER kommt ihr zu den Liedern von „Shamanviolin“ und „Bear Awakener“
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Tuomas Rounakari (KORPIKLAANI) in an interview about his solo – projects
Many of you probably know Tuomas Rounakari as the violinist of KORPIKLAANI. In today’s interview, I had the opportunity to talk to the musician and ethnomusicologist about his solo albums and some of his many activities and projects. We covered a wide range of topics, from his album „Shamanviolin“ and the significance of metal music in his career to the songs of the Khanty people, dealing with the culture of marginalized communities, and even Karelian lament songs. We also discussed the role of curiosity, respect, and handling diversity and societal norms in (metal) music.
A lot of questions….
Good morning, Tuomas. You just came back from the Kajaani Poetry Festival. What did you do there?
I performed „Bear Awakener“ and held a workshop on Karelian lament songs.
You’ve already mentioned some topics that I’d like to ask you about. You have done an incredible number of things. So today, I want to focus on specific projects of yours to showcase the diversity of your work. Let’s talk about „Shamanviolin“ and „Bear Awakener“, the Karelian lament songs you mentioned earlier, and the „Ruska Ensemble“. But before that, what should those who are not familiar with you or your music know about you? What can help them understand and contextualize the music you create?
The essence of what I do and what inspires me fundamentally revolves around how I perceive the world – as a network of relationships between beings, including beyond humans. Our lives today depend on our social skills. In the past, it was about communicative competence that included the entire environment. Behind everything I do are curiosity and respect. It’s also about finding a way to create something new and be more conscious in todays world.
That’s evident in your albums and concerts. Your music allows me to move, feel my body, and be in touch with emerging emotions.
Exactly, and I’m glad to hear that because that’s precisely the intention. Much of today’s music aims to impress through complexity and technical sophistication. The songs I play aren’t meant to impress others; they help shift the level of awareness and enable feelings and experiences.
Lifechanging moment
This becomes comprehensible in the songs on the „Shamanviolin“ album. When I first heard about „Shamanviolin“ my initial thought was, how does that fit together? Because I have associated violin with composed music, especially so-called classical music and folk. And then there’s shamanism, which involves spontaneity and intuition. The songs on „Shamanviolin“ have their origins in the songs of the Khanty, an indigenous people living in Siberia. These songs were recorded on wax cylinders in the early 20th century. Can you recall what it was like when you first heard these songs?
Oh yes, I remember that very well. It was a moment that changed my life. I heard the music for the first time in Budapest at the Institute of Music Ethnology. Katalin Lazar played the recordings of Khanty music for me, and I was so fascinated, even though I didn’t understand what I was hearing. I didn’t comprehend why the music was the way it was.
But you were so fascinated that you continued to explore it.
When I returned to Helsinki, I got a hint that Finnish linguist Kai Donner, who travelled to Siberia between 1911 and 1914, had made phonograph recordings. I started searching for those recordings, and after three months, I received a copy of 32 songs. Some of the recordings were damaged, but others were clear enough to hear the songs. I listened to them repeatedly and realized I was listening to shamanic songs. But not songs performed in rituals. These songs, these singers, had expression and experience. I felt that by listening to these songs, I could learn something.
The song of a people that no longer exists since 1989
Did that special curiosity as a musician rouse your interest in exploring this music further?
Yes, being a musician means being curious, and this curiosity can only be satisfied by playing this music. Then came the moment when I wondered what would happen if I played these songs on the violin. And the moment I decided to do it, I knew something unpredictable and surprising would occur.
And what you played became the songs on „Shamanviolin“?
Yes, and I also delved into the ethnomusicological aspects. I transcribed the songs and read everything I could find about them. Unfortunately, there isn’t much knowledge about the songs themselves or the lyrics, most of which were lost. Only the lyrics of „Farewell Song of the Kamass“ remains.
Regarding what you mentioned earlier, that „Shamanviolin“ was an unusual combination, I didn’t initially want to use that name. But when I got booked for the first show, there was no name for it yet. And simply saying „Tuomas Rounakari plays the violin“ wouldn’t have conveyed what it was about.
Do you have a better name for it now?
Not really. „Shamanviolin“ was initially the name of my performance and then became the name of my first album. What people didn’t understand is that even a solo musician can have a „band name“. So, I ended up being called the „Shaman-Violinist“, which is something else. I didn’t like it, but I couldn’t stop it. Unfortunately, it took 12 more years until the next solo album. Perhaps if the second album had come out sooner, it would have been clearer that it’s about my way of playing.
Maybe that will change with the current album, „Bear Awakener“.
Yes, or maybe people will call me the ‚Bear Awakener‘ (laughs).
The poetry of Karelian lament songs
I’d like to talk about another project that seems important to you. You mentioned that you taught Karelian lament songs at the Kajaani Poetry Festival. Could you briefly explain what they are, where they come from, and what role they play?
Lament songs are universal and are mostly associated with various funeral rituals. Someone once said that laments are „songs in transitional rites“. They are a form of dialogue with the deceased, accompanying them on their journey to another world.
But they also help the living, don’t they?
Yes, because lament songs also accompany living through a new situation without the person who has passed away. For example, when someone dies in a family, that family is no longer the same. The family itself is in transition and becomes something else.
Expressing grief, through lamentation, is no longer widely accepted in our society and is rather seen as embarrassing. We also have fewer rituals, especially for transitional situations.
And we suffer because of that. In one workshop, someone said, „My mother died ten years ago, but I haven’t been able to cry about it until now“. The Karelian community wouldn’t allow someone to continue living with unresolved grief. They had lament songs to ensure that everyone could appropriately address their grief. They could release it and transform it.
And that is the reason for the workshops? That people can develop their own laments?
As a musician, I’m primarily interested in musical ideas. I learned about these songs through a Karelian elder, Martta Kuikka. I learned a lot from her about these songs and realized that she shared the same knowledge as the shamans regarding communication and the relationship with the environment.
Weeping with the Voice
What makes Karelian lament songs special?
Karelian lament songs have an incredibly rich poetic form of lamentation. The workshops are about experiencing something exciting, something new with this poetry. Based on the reactions of participants from the first workshops, it was clear that engaging with the art of poetry and music was beneficial for them. It may be that practising this art is also healing.
Lament songs are associated with permission to express grief and sorrow, to weep.
That’s right. I believe the most important thing I do is to give others permission to show these emotions. And to do so in a community because humans are social beings. It’s essential that the emotions they experience are also seen by others. In this way, they are supported by the community.
For me, certain forms of metal music also provide a way to express emotions that are otherwise considered „undesirable,“ such as anger, fear, and sorrow.
Exactly. Metal, in its best form, is an outburst of anger in response to inequality, malevolence in the world, power imbalances, and what else is destructive. Therefore, metal is an anger lament that is both healing and empowering.
Metal as an anger lament
Not many people view metal in that way – as an anger lament.
Metal portrays the darker side, the demonic side, and in a sense, it is shamanistic. The beauty of metal still lies in its ability to attract people who are dissatisfied with the current situation and critical of existing norms. It’s a shame that we have lost some of that. We now have some metal that is more like pop music. I’m not talking about the songs themselves, but the mentality behind them. Metal should push boundaries, deal with diversity, and engage with the current state of affairs.
When and how did you get in touch with metal music?
When I switched from classical music to improvisation. I wanted to develop playing styles that went beyond the expected and accepted norms. I loved NAPALM DEATH. They are fantastic, and they have a healing humour that transcends boundaries.
I appreciate their critical lyrics.
Yes, the social criticism they convey also offers a vision for something bigger. And they communicate this in unexpected ways. Hence, their music became an energetic outburst full of freedom in expression for me. We then had a trio that played songs inspired by NAPALM DEATH using acoustic instruments. The essence was that the raw energy of the songs wasn’t achieved through volume or electronics; it had to come from within.
So, it was about becoming aware of and giving form to those raw, unfiltered energies?
Exactly. And through that, reaching a different state of consciousness that can be similar to the trance states that can occur while playing or listening to shamanic songs.
The culture of marginalized people: Nothing about them without them
You have not only worked as a musician but also as an ethnomusicologist on songs of marginalised peoples. I could list several projects on this as well, but today I’ll highlight your work with the Ruska Ensemble. The preparation for the play „Last Morning Star“ based on the work of Khanty author Jeremei Aipin, fascinated me. You visited him to learn more about him and the book, but you didn’t just „take“ the story to present it elsewhere; you brought it back.
That has mainly ethical reasons. When it comes to indigenous peoples, the principle is „Nothing about them, without them.“ It means not writing thoughts about their culture or showing anything from their culture without getting feedback from them. And, as you said, usually, people come back to Europe, perform the play, and forget the rest. But it was important for us to bring the play back to the Khanty so that they could value what we had done, whether we had understood it correctly.
That wasn’t theatre; that was life
How did they react?
We expected that there would be many things we didn’t understand correctly and that they would correct us. But something entirely different happened: one audience member, who was the nephew of a person mentioned in the play, stood up and said, „That wasn’t theatre; that was life.“
So, it was essential for them that a group of Europeans had „understood“ their story?
Yes, we can achieve so much together when we listen to each other and respect one another.
Listening and respect enable collaboration.
In this context, there’s also a discussion about „cultural appropriation“.
The way cultural appropriation is often understood worries me as an artist. The foundation of the work of the Ruska Ensemble and my work as a musician is solidarity. I’m concerned that this is now breaking down. Unfortunately, not everyone approaches these encounters with respect. This can be seen, for instance, in politics or tourism. For example, when faked Sami clothing is sold. Artists are mostly criticized in this regard. Artists, for the most part, treat other cultures with respect. But perhaps it’s easier to criticize artists than the tourism industry.
Nothing about them without them
It’s like this: when we listen and respect, many things become possible. New things because we can develop something together. And by picking up something from another culture, I can show how I understood it.
That’s precisely what I do as a musician.
When I learn something from another culture, I can also use it in communication with them.
That was the case when I was with the Khanty. They respected me and saw me as an ambassador. I could talk about them and their culture in places they couldn’t visit.
How it will continue and wishes for our readers
During your travels and interactions with people from different cultures, you must have received many inspirations. Will there be a new album soon?
Right now, I’m busy finishing my dissertation. It occupies my mind so much that I hardly think about anything else at the moment.
Otherwise, I hope to play the „Bear Awakener“ songs internationally, outside of Scandinavia. There are plans for North America and Japan. But it’s not easy to find agencies that promote this niche music.
Thank you for the interview and the insight into the background of your projects. To wrap up, is there anything you’d like to share with our readers?
I wish everyone the experience of being completely alone in nature. To find a place there and listen. And also, to experience moments of anxiety, like the ones we have in new situations. Going through these moments can bring a good feeling.
We are addicted to immediate results and experiences. But there are so many beautiful things in the world that develop slowly. And some of them arise after those moments of anxiety or concern. Therefore, embrace the world!
HERE you come to the songs of „Shamanviolin“ and „Bear Awakener“.
NEWSLETTER. FREITAGS. KOSTENLOS.
Bildquellen
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