THREE DAYS GRACE, 10 YEARS – live in Köln (21.09.2022)
THREE DAYS GRACE, 10 YEARS – live in Köln (21.09.2022)
An diesem Dienstag pilgerten unsere Fotograf Chipsy und ich für euch ins Carlswerk Victoria nach Köln. Für uns beide war der Konzertbesuch in diesem noch recht neuen Venue eine Premiere. Die auf der Rückseite des Club Volta gelegene Halle fasst 1600 Personen und es waren auch an diesem Abend fast so viele Menschen vor Ort. Der Auftritt war vom nahegelegenen Palladium hierher verlegt worden. Leider kam mal dann wieder eine Unart zum Tragen. Und zwar ein verfrühter Konzertbeginn. Eigentlich sollte es um 20:00 Uhr losgehen, aber als wir kurz vor diesem Zeitpunkt eintrafen, spielte der Supportact namens 10 YEARS bereits.
Zum Glück war unser Mann im Fotograben flott genug, um wenigstens ein paar optische Eindrücke für euch einzufangen. Irgendwie versprühte die Musik der Vorband viel Melancholie, das kam teilweise nervig rüber. Auch der Gesang von Jesse Hasek besaß stellenweise eine gewisse Penetranz. Ansonsten kann man sagen, passte es vom Stil her. Die Halle war – wie gesagt – fast komplett gefüllt, der Tausch des Auftrittsortes scheint also eine gute Idee gewesen zu sein. Die Alternative Rock Band aus dem amerikanischen Knoxville haben u.a. „Heart-shaped box“ von NIRVANA gecovert, sonst hat man ein 45-minütiges Set an eigenem Material für das Kölner Publikum bereit gehalten. Lebendig und roh – will man sagen aggressiv!? – gab es vor einem schlichten Backdrop mit dem Bandnamen weiß auf schwarz manchen Song um die Ohren. Unter anderem performte man „Novacaine“ und den neuen Song „The optimist“. Damit ihr mal einen kleinen Höreindruck bekommt, haben wir das passende Video für euch dazu.
Der Frontmann fand wiederholt einleitende Worte, um den Inhalt der Stücke zu erklären. So meinte er, es gehe u.a. darum, erst einmal seine eigenen „Herausforderungen“ zu meistern, bevor man beginnt andere Menschen zu retten. Allgemein gefiel mir die letzte Viertelstunde musikalisch besser. Nach Aufforderung gab es eine Publikumsreaktion, von sich aus tat sich da aber eher wenig. Interessant, dass eine Band, die es schon so lange gibt, sich noch mit einem Platz im Vorprogramm zufrieden geben muss.
Hier die Fotos zu 10 YEARS:
THREE DAYS GRACE, 10 YEARS – live in Köln (21.09.2022)
Nach einer mit 30 Minuten recht langen Umbaupause kam dann ein überraschendes „Intro“: der CYPRESS HILL-Song „Jump around“. Mit „So called life“ starteten dann THREE DAYS GRACE in ihr Set. Die sympathische Truppe aus Toronto verbreitete sofort eine super Stimmung und so wurde schnell klar, warum das doch überwiegend junge Publikum mit deutlichem Frauenanteil den Weg nach Köln gefunden hatte. Man wollte die seit mittlerweile 25 bestehende Band um Frontmann Matt Walst bei deren Performance erleben. Dessen Bruder Brad am Bass zeigte sich spielfreudig, während Gitarrist Barry Stock eher im Hintergrund blieb und vielmehr dadurch auffiel, dass er Dutzende von Gitarrenplektren in die Menge „feuerte“. Drummer Neil Sanderson hat – im Vergleich zum Konzert fast 6 Jahre zuvor – seine Schießbude mit jetzt 2 Bassdrums ordentlich aufgerüstet. Das Drumkit war hinten zentral auf einer durchgehenden Erhöhung mit Metallgitter-Verkleidung installiert. Anfangs war das Schlagzeug vom Sound her recht dominant, das besserte sich zum Glück im Verlauf. Weitere Songs waren „Animal I have become“ und „The mountain“. Bei „Pain“ wurde seitens der Fans kräftig mitgesungen und bei „Break“ hüpften Hunderte von Leuten auf und ab.
Erst zum zweiten Mal überhaupt performte man den neuen Song „I am the weapon“ live. Der THREE DAYS GRACE-Frontmann benutzte für einen „besonderen“ Sound immer wieder 2 Mikrofone im Wechsel. Bei manchen Stücken griff er außerdem noch selbst zur Gitarre. U.a. bei „Painkiller“, dem ersten Song, den man damals vor 10 Jahren nach seinem Einstieg in die Band veröffentlicht hatte. Die Show war energiegeladen und so hatten sich alle eine Verschnaufpause verdient. Zu „The high road“ und „World so cold“ nahm der Drummer am Keyboard Platz und der Sänger griff zur Akustikgitarre. Leider konnte er beim letztgenannten Track gesanglich nicht überzeugen. Bei „Just like you“ holte man ein paar Mädels auf die Bühne (u.a. Elvira aus Tilburg und Lea aus Frankfurt), die mit Mikros ausgestattet mitsingen durften. Als Song über Jemanden, der „ein bisschen verrückt“ ist, spielte man vom aktuellen Release „Explosions“ schließlich „Neurotic“.
THREE DAYS GRACE lieferten überzeugend ab
Man glaubt ja manchmal, die einem nahestehenden Personen für immer um sich zu haben. Ein Trugschluss! Davon handelt die sentimentale Nummer „Lifetime“. Es folgte „I hate everything about you“ und der Shouter teilte das Publikum in zwei Hälften. Die einen sangen „I“ und die anderen „Hate“…das Ganze im Wechsel. Dann endete das reguläre Set, aber die sichtlich von der Resonanz der Menge angetane Band legte noch 2 Stücke als Zugaben nach. „Never too late“ und „Riot“ beendeten schließlich den Konzertabend. Das Publikum hatte sich körperlich, wie auch stimmlich, verausgabt und konnte glücklich heimfahren. Ein geiler Konzertabend…ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Besuch der Kanadier. Für mich irgendwie eine „Boyband“…nur in heavy. Wenn man sich mal die Aufteilung der Menschen vor der Bühne anschaut.
Mehr zur band findet ihr hier.
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Bildquellen
- Ten Years – 21.09.22 Köln Carlswerk Victoria: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Three Days Grace – 21.09.22 Köln Carlswerk Victoria: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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