Corbian – The Raven Cult (EP)
Corbian – Die Band
Die 2014 gegründete Band Corbian kommt aus Offenbach am Main und bezeichnet sich selbst als Hybrid Metal Band. Was es mit dem Begriff auf sich hat, werden wir gleich noch sehen. Die Band besteht aus 5 Musikern und hat 2017 ihr erstes Album „Supremacy of Fire“ released. Drummer Alexander Papadopulus schrieb mich letztens auf Facebook an, ob ich nicht die neue EP der Band vorstellen wolle. Ich versprach ihm, mal in das Werk reinzulauschen, ob ich was damit anfangen kann. Und was soll ich sagen…ich sitze hier und schreibe eifrig.
The Raven Cult
Uns erwarten immerhin 6 Songs auf 31min, da hätte man fast auch nen richtiges Album draus machen können 😉 Aber lieber 2-3 Songs weniger, als sich halbgaren Mist aus den Fingern zu saugen, nur um das Booklet voll zu bekommen. Ok, Hybrid Metal war angesagt und das kann ja so ziemlich alles bedeuten. Von daher nichts erwartet und mal mit „Enemy Inside“ den ersten Track angeworfen. Ein Hauch Epic, knackige Drums, ein vielversprechender Break, Gesang der meinen Nerv trifft…klingt irgendwie nach Melo Death gemischt mit ein wenig Slipknot. Auch schön, wie der Song zum Ende hin sehr ruhig wird und ein paar fette Riffs einstreut, die dem Blues Rock entsprungen sein könnten. Gefällt und macht Lust auf mehr.
Weiter geht es…
…mit dem Track „Vikings“. Da schreit schon der Titel förmlich nach Pagan/Melo Death. Und so kommt es auch, denn man hat sich die Frankfurter Melo Deather von Darkest Horizon geschnappt und ein feines Riffgewitter komponiert. Garniert mit entsprechenden Tempowechseln und einer minimalen Prise Epic Metal kommt auch dieser Song hervorragend rüber. Mit „Bloodstains“ folgt dann ein Lied, welches Problemlos auf ein Slipknot Album passen würde. Harte Riffs und Drum Salven, dazu der entsprechende Gesang…wow, das geht vorwärts.
Die Hälfte ist rum…
…aber 3 Songs haben wir ja zum Glück noch. „Animalistic Sexual Intercourse“startet mit einem Einspieler und überrascht dann mit Grindcore Growls und Double Bass Feuer. Wow. Völlig unerwartet trifft es einen mitten ins Gesicht. Man treibt es aber dabei nicht auf die Spitze, sondern mixt noch „normale“ Growls und Klargesang mit bei, was ich ziemlich passend und gut finde. Langsam verstehe ich dieses Hybrid Metal Konzept 😉
Bald is Schluss
Schade eigentlich…aber bald is wirklich Schluss mit lustig. Für „Parasite Humanity“ hat man sich die Mädels und Jungs von Circus of Fools geangelt und eine weitere Kooperation gestartet. Die Aufmerksamen Leser unsere Seite werden Circus of Fools bereits kennen, die waren nämlich auf dem Rage Against Racism Festival 2019 zu Gast und wurden somit auch von uns interviewt, fotografiert, auf dem Festival mit kühlem Bier versorgt u.s.w.. Die sind ebenfalls bekannt für ihren Mix verschiedener Stilrichtungen und Genres und so kommt es hier zu einer Mischung aus Melo Death und ein wenig Nu Metal, abgerundet mit wunderschönem weiblichen Klargesang. Als letzten Song schicken Corbian „Symptom of the Universe“ ins Rennen. Das Anfangsriff erinnert mich, warum auch immer, direkt an White Zombie. Und so groovt der Song sich ein wenig durch die Hirnrinde, gespickt mit ein paar klassischen Metal Gitarren im Iron Maiden Style, aber auch Passagen, die man z.B. bei Pantera verorten würde. Der Klargesang und die Melodien im letzten Teil des Liedes machen die Vermischung verschiedener Stile dann komplett.
Fazit
Ich muss wirklich sagen, ich mag das, was die junge Band hier abliefert. Mutig werden verschiedenste Stile miteinander kombiniert und wenn die Jungs von Hybrid Metal reden, dann nehmen sie den Mund wahrlich nicht zu voll. Gekonnt werden hier Passagen und Elemente mit verschiedenen Gesangsstilen in Einklang gebracht und alles klingt so, als müsse das so sein. Corbian haben nichts erzwungen oder irgendwie aus Verlegenheit hingeschwurbelt. Vor allem den kleinen Grind-Ausflug hier und da finde ich spannend und sehr gelungen. Es kommt auch immer mal ein wenig Ministry Feeling auf, durch kleine Industrial Elemente. Ich kann die EP jedem empfehlen, der Abwechslung sucht und auf etwas härteren Sound steht, ohne dabei auf Melodien zu verzichten zu wollen.
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Bildquellen
- Corbian-Beitrag: Corbian
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