The Fright – Voices Within (VÖ: 29.04.2022)
The Fright haben am 29.04.2022 ihr Album >Voices Within< veröffentlicht.
Das Meisterstück
Am 29. April hat die Leipziger Dark-Metal Band The Fright ihr selbstproduziertes Album >Voices Within< veröffentlicht. Ein Album das aufgrund seiner Tiefe und Melancholie von anderen Gruppen wahrscheinlich erst in der dunklen Jahreszeit das Licht der Welt erblickt hätte. The Fright haben sich jedoch dagegen entschieden, weil die Zeit für >Voices…< einfach reif ist.
Vier Jahre nach Canto V
Das neue Album kommt vier Jahre nach dem Vorgänger >Canto V< in denkbar komplizierten Zeiten. Zeiten in denen sich viel geändert hat. Zum Beispiel wäre da die neu Ausrichtung von The Fright selbst. Wie wir schon in unserer News vom 23.02.22 berichteten ist die Band in den letzten Jahren auf zwei Musiker zusammengeschrumpft. Zu Gründungsmitglied Lon Fright (Gesang/ Gitarre) kam Gitarrist Chris North in die Band, was sich kompositorisch sehr schnell als Glücksgriff herausstellte. Aufgrund seiner Black Metal Vergangenheit konnte er mit seinen Skills den Sound von The Fright maßgeblich weiterentwickeln und um einige Facetten vergrößern.
10 gefühlvolle Songs
So entstanden in den letzten Monaten diese 10 gefühlvollen Songs, die ihr jetzt auf >Voices Within< wiederfindet. Aufgenommen wurden die Tracks im Band-eigenen >Dead Road Studio< und wurden von Audio-Engineer Dennis Koehne veredelt und gemixt. Zudem holten sich die Leipziger fachkundige Unterstützung in Sachen Synthesizer in Person von Disillusion-Mastermind Andy Schmidt ins Boot. Zusammen erarbeitete dieses Team ein wundervolles Album, dessen Schönheit und Tiefe mit jedem Durchlauf wächst.
Zwischen The Mission und Love Like Blood
Kommen wir endlich zu den Songs, die es übrigens auf fast 39 Minuten Spielzeit bringen. Als Opener wurde der starke Song >Disbelief< gewählt. Mit seinem ruhigen Piano-Intro erweckt er den Eindruck eine schwere Dark-/ Gothic Metal Ballade zu sein. Auch der gefühlvolle und dezente Gesangseinsatz lässt noch in diesem Glauben. Lon Fright wandelt auf den Spuren von The Mission was sich wirklich sehr stark anhört. Anstatt jedoch in dem niedrigen Tempo zu verweilen, nimmt der Song urplötzlich post-punkige Geschwindigkeit auf und lässt die ersten tiefen Growlings hören. Der Song lässt definitiv aufhorchen und lässt die Handschrift von Chris North erkennen. Wohlige Piano und Synthie-Parts treffen auf Black Metal Elemente. Perfekter Einstieg!
Illusion
Der zweite Track >Illusion< geht von Anfang an sehr rockig nach vorne und ist ein wirklich sehr cooler, von Bauhaus inspirierter, Dark- Rock Song. Sehr melodisch und schön treibend. Das Lied ist super eingängig und besitzt einen richtigen Ohrwurmcharakter. Das ist eines von diesen Liedern die unendlich in Dauerschleife laufen und einfach nicht müde werden möchten. Das Lead-Solo zum Ende hin, ist auch sehr filigran und cool platziert. Es ist keine >Illusion< das es sich hier um eine astreine Tanznummer handelt! Sehr, sehr gut!
Video Illusion
Choices
Den anschließenden Song >Choices< haben wir euch ja auch schon als Video-Track vorgestellt. Auch hier handelt es sich um einen sehr coolen düster Rocker. Vollgepackt mit Melodie, Melancholie und Dramatik. Textlich handelt der Song über die Begrifflichkeit der Endlichkeit. Der dritte sehr starke Text in Folge! Das, von Marie Christin Herberg, eingespielte Piano kommt sehr dezent aber sehr effektvoll herüber und verfehlt seine Wirkung nicht. Also die Kombination aus düsteren Dark- / Gothic-Rock und Riff-Gitarre funktioniert bei >The Fright< ausgezeichnet. Auch hier sitzt das Lead-Solo auf dem Punkt. Klasse!
Video Choices
The End
Bei >The End< , der Titel verrät es bereits, wird die Stimmung noch ein wenig tiefer ins dunkle gedrückt. Mit seinem tiefen Gesang erschafft Lon Fright ein wirklich bedrückendes Szenario. Hier kommen erstmals auch Streicher zum Einsatz. Das Stück erinnert in seiner Gesamtheit ein wenig an Type-O-Negative. Die Shredding-Gitarrenparts von Chris North geben dem anfänglich etwas träge wirkenden Song richtig tiefe Atmosphäre. Wer musikalisch auf extrem düstere Momente steht, der wird >The End< einfach lieben! Übrigens wurde >The End< als zweiter Teil der Video-Trilogie veröffentlicht! Seht es euch an!
Video The End
Ruins
>Ruins< beginnt mit einem Synthesizer und Solo-Lead Intro. Der einsetzende Gesang klingt hier gefühlt etwas zuversichtlicher. Der Song besticht mit einer tollen Hookline und packenden Strophen. Leider liegen uns zum Album keinerlei Texte bei (abgesehen von den Video-Lyrics) weswegen wir nicht detailliert auf diese eingehen. Jedoch klingt hier alles sehr stimmig und sehr gut komponiert. Wie alle Songs bisher. Die ganze Produktion klingt bisweilen sehr professionell und man spürt, dass die Musiker hier sehr viel Herzblut reingesteckt haben. Und nicht nur das! Wer tiefer in die Gefühlswelt von Lon Fright blicken möchte, dem empfehlen wir hier dieses interessante Video!
Statement von Lon Fright
Miracle
Der Song >Miracle< geht stark in die Horror-Punk Richtung. Erinnert im ersten Moment an The Misfits und Danzig. Eine wirklich gelungene Abwechslung vom bisherigen Stoff. Hier geht es für die Band ein wenig zurück zu den Wurzeln. Hier kreuzen sich alte und neue Wege, was wirklich aufregend ist und sehr gut funktioniert. Jedoch schimmert der Gothic-Flavour immer wieder durch, was The Fright im Jahr 2022 ganz klar ausmachen.
Cold
Mit einer tiefen Bassline geht es in >Cold< weiter. Dazu kommt ein Gitarrenriff, das spontan von Scorpions >The Zoo< inspiriert sein könnte. Natürlich viel tiefer gestimmt. Sehr cool, echt! Sänger Lon schafft es hier mühelos den/die Zuhörer*in die ganzen 4 Minuten in seinen Bann zu ziehen. Dabei verlässt er auch mal die dunkle Komfortzone und präsentiert die ganze Range seiner Stimme, die teilweise bis in schwindelerregende Höhen reicht.
Lost
Ja >Lost< dagegen kommt wieder sehr viel ruhiger, nachdenklicher und trauriger daher. Leider handelt es sich hier „nur“ um ein Instrumental-Intro, das neben Gitarre, Bass auch sehr schöne Piano- Klänge zu bieten hat. Zeitgleich ist >Lost< nur die Ruhe vor dem Sturm. Die frische Luft vor dem Orkan.
Identity
Der Orkan heißt in diesem Fall >Identity< und bläst von der ersten Note an, ordentlich metallisch durch die Boxen! Dieser Track bietet wirklich das beste, was >The Fright< zu bieten haben. Tempo, eingängige Melodien, Piano- und Synthesizer-Elemente und sehr viel Abwechslung. Hier wird wirklich das ganze spielerische Feld zwischen Dark-Rock und extrem Metal bearbeitet. Inklusive Blastbeat- Sequenzen und wilden Lead-Solo. Der Song baut sich tatsächlich in seiner Spielzeit zu einem richtig epischen Monster auf und ist definitiv eines der stärksten Nummern auf dem ganzen Album! Ganz großes Kino!
Fall
Der letzte Track auf >Voices Within< trägt den Namen >The Fall< und geht nochmal an die 5 Minuten Marke und schließt sich stilistisch seinem Vorgänger an. Von Beginn an schleppend und melancholisch mit wirklich toll ausgearbeiteten Gitarren Arrangements, die ziemlich doomig klingen. Die ausgezeichneten Vocals von Lon Fright stehen auch hier im Fokus und beflügeln die Dunkelheit in bester Sisters of Mercy Manier. Gefühlt hat man immer das dunkle vor dem geistigen Auge. Der Moment wo die Nacht den letzten Lichtstrahl verschluckt und einem die Kälte in die Knochen zieht. Dazu die markerschütternden Schreie, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. >Fall< ist kompositorisch wie spielerisch ein wirklich ehrwürdiger Abschluss für ein ganz, ganz starkes Album.
Das MH-DE- Fazit
Wow! Was für ein Album! In unserer News vom 23.02.2022 haben wir ja schon gemutmaßt, dass es bei >Voices Within< eventuell um den ganz großen Wurf handeln könnte. Nach mehrmaligen Hördurchläufen können wir bestätigen, dass es >The Fright< zumindest musikalisch, künstlerisch und produktionstechnisch geschafft haben! >Voices… < ist erhaben und groß! Vollgepackt mit Herzblut, Liebe, Hass, Freude, Trauer und Wut. Verpackt in wunderschöne, düstere Melodien voller Melancholie und Sehnsucht. Natürlich muss man für diese Art von Musik aufgeschlossen sein. Wer nicht sonderlich auf Seelenschmerz, usw. steht, der wird hier wahrscheinlich nicht allzu glücklich werden. Wir können jedoch etwas damit anfangen und sind sehr glücklich mit diesem Album, dass wahrlich ein Genre-Meisterwerk geworden ist!
Meisterhaft
Die 10 vorhandenen Songs machen einfach von Anfang an Spaß! Auch wenn Spaß hier die falsche Formulierung darstellt. Das Album braucht definitiv keine Skip-Taste, weil es so viel zu hören und zu erfassen gibt. Zwar fesselt es schon vom ersten Hören an, wird aber in der Tat mit jedem Spieldurchgang größer! Das zu einem an den Texten und der Stimme von Lon Fright, wie zum anderen an der Musik selbst liegt. Diese Art von Crossover, dieser Mischung aus Dark-/ Gothic-Rock und Extreme-/Black Metal finden wir sehr, sehr spannend. Hier hat das Gespann Lon Fright / Chris North wirklich außerordentlich gute Arbeit geleistet. Bleibt nur zu Hoffen, dass man diese Band auch mal live auf den Bühnen der Republik sehen kann.
Absolut zu empfehlen
Wer auf Bands wie: Sisters Of Mercy, Bauhaus, The Mission, Love Like Blood, The Fields of the Nephilim, Misfits, Danzig, Type- O- Negative, etc. steht, der kann bei The Fright absolut nichts falsch machen! Allen anderen sei das Werk allerdings auch ans Herz gelegt, weil es sich die Band einfach mehr als verdient hat. Das Album lässt sich ganz einfach bei der Band selber, auf Bandcamp, beziehen. Hier kommt jeder Cent zurück zu den Künstlern, die in diesem Fall auch die Kosten selber ausgelegt haben. Also unterstützt bitte diese aufstrebende Band, damit die auch noch ein nächstes Album produzieren kann! Metal-Heads.de vergibt hiermit 9,5 von 10 Punkte auf unserer imaginären Richterskala! Aufrichtige Arbeit muss einfach belohnt werden!
Nützliche The Fright Links
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Bildquellen
- Lon Fright: ©2022 by M. Baermann / Superlifepromo Press Announcement
- Voices Within: ©2022 by M. Baermann / Superlifepromo Press Announcement
- The Fright – Voices Within: ©2022 by The Fright / Superlifepromo Press Announcement
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