G3 – Uli Jon Roth, John Petrucci, Joe Satriani
G3 – Uli Jon Roth, John Petrucci, Joe Satriani
Das besondere Tour Event G3 ist schon seit über 20 Jahren um den Globus unterwegs und dem Begründer Joe Satriani ist es seither immer wieder gelungen, ein sehenswertes Package aus 3 Gitarristen (einer davon halt jeweils er selber) mit einer entsprechenden Band auf die Bühne zu bringen. Anno 2018 sollte die Tour am 28.03.2018, kurz vor Ostern, im E-Werk in Köln Halt machen.
Frühlingsanfang vorbei? JA. Frühling da? NEIN! Bei 7 Grad Celsius und Nieselregen standen die Fans vor der Halle an und warteten geduldig auf den Einlass. Keine schönen Bedingungen. Die Halle war zweigeteilt (die Balkone gesperrt), zwischen zwei Wellenbrechern konnte man gegen einen guten Aufschlag für ca. 100,- „direkt“ vor der Bühne im sogenannten „Golden Circle“ stehen und eine bessere Sicht auf die Dinge bekommen. Diesem Aufruf folgten aber nicht allzu viele Zuschauer und so blieb der ca. 10 Meter breite Bereich zu knapp der Hälfte leer. Insgesamt werden ca. 900-1000 Leute im Publikum gewesen sein.
Die erlebten um genau 19:30 Uhr mit deutscher Pünktlichkeit (die Deutsche Bahn lassen wir da jetzt einmal beiseite) den Auftakt des heutigen Konzertabends mit dem deutschen ehemaligen SCORPIONS-Gitarristen Uli Jon Roth.
Direkt G3 oder ich seh´ Roth
Schon im ersten Ensemble an diesem Abend betätigten sich 3 Gitarristen, wobei Uli Jon Roth nicht nur musikalisch, sondern auch hinsichtlich der Beleuchtung im Mittelpunkt stand. Auf einer riesigen Leinwand im Bühnenhintergrund war sein Logo mit dem fliegenden Pegasus vor einem wechselnden Hintergrund (Himmel, Wasser etc.) zu sehen. Roth eröffnete das Set mit „Sky overture“ und ließ „Sun in my hand“ folgen, bei dem Niklas Turmann die Vocals übernahm. Der Gitarrist betonte, er habe schon lange (genauer seit dem Jahr 1991) nicht mehr im Kölner E-Werk gespielt.
Wenn man den Begriff „eins mit seinem Instrument werden“ verwenden möchte, dann ist das vermutlich hier angebracht. Mit seinen langen grauen Haaren, die – ebenso wie die Federn an seiner Gitarre – von einem großen Ventilator im „Wind“ wehten strahlte er eine Ruhe und Souveränität aus…herrlich. Er setzte gekonnt den Vibrato-Hebel ein und schien den Kontakt zum Publikum zu genießen. Auch konnte man Uli Jon Roth, wie auch – wenn man das schon einmal vorwegnehmen darf – seinen beiden Nachfolgern am heutigen Abend, eine ungeheure Spielfreude bescheinigen.
Ein Song für den verstorbenen Bruder
Das gefiel auch den Fans und dennoch gab es keine Circle Pits, was wiederum auch die anwesenden Security entspannt agieren ließ. Den Track „We´ll burn the sky“ widmete er seinem erst vor etwa einem Monat mit 61 Jahren verstorbenen Bruder „Zeno“, der ebenfalls ein guter Gitarrist gewesen sei, wie er anfügt. Die Performance war teils sehr emotional, dann wieder richtig rockig. Auf jeden Fall sehr kurzweilig und so waren die 40 Minuten im Nu um und wir harrten 20 Minuten während der Umbaupause aus, um den „Benjamin“ des heutigen Abends live erleben zu dürfen.
Ja, mit seinen 50 Lenzen war John Petrucci echt der jüngste der 3 Protagonisten des heutigen Konzertes. Und um 20:30 Uhr ging er dann als „flotter Dreier“ auf die Bühne. Das Trio bestand neben dem DREAM THEATER-Gitarristen aus seinem Bandkollegen Mike Mangini (der bekanntermaßen ebenfalls hauptamtlich bei der New Yorker Prog-Formation tätig ist) noch aus Bassist Dave LaRue (diesen kennen wir u.a. aus seinem Mitwirken am Tieftöner bei THE FLYING COLORS). Noch nie habe ich Mike Mangini auf so einem Mini-Drumset spielen sehen, aber die Qualität eines Schlagzeugers hat ja nichts mit der Zahl seiner Trommeln oder Becken zu tun. So performte Mr. Mangini auch heute wieder bravourös. Schnell, präzise und – wenn wir der Mimik folgen – mit viel Freude „bei der Arbeit“. Bei diesem Auftritt waren die drei Musiker einigermaßen gleich ausgeleuchtet, auch wenn (gemäß dem Programm des Abends) der Gitarrist im Mittelpunkt des Interesses stand.
Heavy und proggig – großartige Performance des Trios
Das 45-Minuten-Set war deutlich heavier als zuvor und auch die proggige Seite von John Petrucci kam nicht zu kurz. Von den Songs her lag der Schwerpunkt auf dem Solo-Album des Saitenkünstlers, welches den Titel „Suspended animation“ trägt und bereits 2005 erschienen ist (das Teil war auch heute am Merch-Stand erhältlich und wurde sogleich meiner Sammlung einverleibt – starke Scheibe!!). So gab es den Opener „Jaws of life“ ebenso wie „Damage control“ und „Glasgow kiss“. Ergänzt wurde das Material von zwei „neuen“, d.h. unveröffentlichten Tracks. Zum einen den „Happy song“, der wirklich eine gute Stimmung verbreitete und zu gefallen wusste und außerdem durch „Glassy-eyed zombies“.
Die beiden Herren mit ihren Saiteninstrumenten hatten einen überschaubaren Aktionsradius auf der Bühne und ansonsten offenbar Spaß beim Auftritt. Der Sound war insgesamt heute in Köln sehr gut. Beim Petrucci-Gig fand ich es teils deutlich zu laut, was insbesondere bei den hohen Frequenzen „weh tat“. Das Publikum war sehr männerlastig und dürfte zu einem erheblichen Anteil aus Musikern bestanden haben. Was die Medienvertreter angeht, so gab es einen Fotografen, der eigens 300km aus dem französischen Metz angereist war.
Bier für Delfine und ein großartiger Gitarrist
Dann kam der vorletzte Teil Live-Musik dieses Abends. Drei der Musiker blicken schon auf eine langjährige Zusammenarbeit mit Joe Satriani zurück, aber auch untereinander hat man eine gemeinsame musikalische Zeit hinter sich. Kennt ihr die Band mit dem abgefahrenen Namen BEER FOR DOLPHINS? Das Ganze ging von Gitarrist und Keyboarder Mike Keneally aus, an den Drums rockt Joe Travers und den Bass spielt Bryan Beller (der aussieht, als sei er soeben einer üblen Metal-Combo entsprungen). Begriffe wie Frank Zappa, Berklee College of Music (Boston) etc. sind mit den Musikern eng verbunden.
Eine Stunde sollte man nun gemeinsam auf der Bühne des Kölner E-Werks spielen.
Joe Satriani sieht man dank der nicht vorhandenen (grauen) Haare sein Alter nicht an und es scheint, als sei die Musik für ihn ein Jungbrunnen. Er scheint sich in den vergangenen Jahren kaum verändert zu haben und es ist immer noch ein erhebender Moment, wenn er Songs wie das geniale „Always with me, always with you“ (vom Kult-Album „Surfing with the alien“) für seine Fans spielt. Großartig. Satriani meinte zum Publikum, es sei eine verrückte Welt heutzutage und er neige dazu, Songs darüber zu schreiben. Ein solches Stück sei „Cataclysmic“ und das wurde ebenso gespielt wie „Cherry blossoms“ (vor dem entsprechenden Hintergrund auf der Leinwand. Diese wechselte die filmischen Motive immer wieder passend zum gerade performten Song und so gab es mal mehrspurige US-Highways und mal Wolkenformationen. „Satch“ wie der Gitarrist mit Spitznamen bezeichnet wird, trug wieder einmal eine verspiegelte Sonnenbrille als Markenzeichen und wechselte häufiger die Gitarre (die jeweils mit den passenden Gurten ausgestattet waren).
Während sich der Drummer in diesem Line up dezent zurückhielt und auch Bassist Bryan Beller nicht sonderlich auffiel, zog Mike Keneally (sonst eher auf dem Podest hinter den Keyboards oder etwas unscheinbar mit einer Gitarre zu verorten) an den Bühnenrand und lieferte einen sehens- und hörenswerten Solopart ab, während Mr. Satriani sich im Abseits nahe des Drumkits aufhielt. Klasse!
DEEP PURPLE, LED ZEPPELIN und Jimi Hendrix…
Noch eine kurze Umbaupause, die Amps und das sonstige Equipment der anderen Gitarristen mussten ja erst wieder in Position gebracht werden.
Zum Abschluss dann das, was ein fester Teil des G3-Arrangements ist, der gemeinsame Jam der 3 Gitarristen, zusammen mit der Band von Joe Satriani. Wow. Drei große Saitenvirtuosen vereint bei 3 Songs. Kann das gut gehen oder zerfleischen sich die Egos? Nein, das geht. Man weiß nicht, in wieweit sich die Musiker abgesprochen haben oder ob die Parts und das Zusammenspiel „spontan“ verteilt wurden. Aber es gelang. Los ging´s mit dem DEEP PURPLE-Song „Highway star“, bei dem noch einmal Niklas Turmann auf die Bühne kam, um die Vocals zu übernehmen. Weiter ging´s mit „All along the watchtower“, einem Stück, welches von Bob Dylan geschrieben und u.a. gerne vom Kult-Gitarristen Jimi Hendrix performed worden war. Letztlich endete der Abend mit dem Cover des LED ZEPPELIN-Songs „Immigrant song“.
G3 – Uli Jon Roth, John Petrucci, Joe Satriani
Auch wenn ein Besucher neben uns meinte, es sei „zu viel Gedudel“, so werden doch die allermeisten der anwesenden Fans im Publikum mit einem Gefühl der Zufriedenheit nach Hause gegangen sein. Seien wir gespannt, wann wir G3 erneut in den hiesigen Breiten live erleben dürfen und wenn Mr. Satriani sich dann als Mitstreiter auf die Bühnenbretter stellt. Für heute kann man das Programm mit einem Prädikat unterhaltsam und kurzweilig umschreiben. Hohe Kunst! Es ist wirklich beeindruckend, welche Unterschiede doch beim Gebrauch des gleichen Instrumentes durch diese unterschiedlichen Persönlichkeiten herausgearbeitet werden.
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