LACUNA COIL rocken das legendäre BIEBOB…
LACUNA COIL, Support: GENUS ORDINIS DEI, FOREVER STILL
LACUNA COIL rocken…das ist keine Neuigkeit.
So führte an einem kühlen Oktoberabend der Weg das Team von metal-heads.de in den kleinen belgischen Ort Vosselaar. Warum? Weil dort die legendäre Location für Rock- und Metalkonzerte steht. BIEBOB ist der Name, übersetzt „Bei Bob“ und der gute Mann steht auch heute noch selber hinter der Theke. 30 Jahre hat das Venue (www.biebob.be) mittlerweile auf dem Buckel. Angefangen hat Alles als „Rockkneipe“…man marschierte entlang der Theke und hinten rechts gab es eine kniehohe „Bühne“. Fertig.
BIEBOB – 30 Jahre und viele großartige Bands beherbergt…
Vor einigen Jahren wurde das BIEBOB erweitert und der hintere Bereich vergrößert. Eine ordentliche Bühne steht nun dort und die ca. 400 Fans, die den Raum füllen können, erleben eine hautnahe Atmosphäre bei den Gigs.
Heute also LACUNA COIL +2. Den Anfang machten gegen 19:45 Uhr die italienischen Landsleute mit dem etwas sperrigen Namen GENUS ORDINIS DEI.
Das Set beinhaltete 6 Songs und der Band wurde eine Spielzeit von etwa 30 Minuten zugestanden. U.a. performte man „Red snake“ und „Embracing the earth“ von der 2014er EP der Band. Der schlanke Frontmann bewies immer wieder, dass es neben dem bedrohlichen Gesang auch Soli auf der Gitarre abliefern kann. Das Material von GENUS ORDINIS DEI ist als recht düster zu beschreiben, aber dennoch konnte man das noch recht spärlich besetzte Publikum zu diesem Zeitpunkt des Abends ansatzweise überzeugen.
Hier die erste Supportband:
Eine schwierige Aufgabe…
Die anderen beiden Bands auf dem Billing waren einander stilistisch ähnlicher und somit war diese Aufgabe nicht allzu leicht. Aber so eine recht ausgedehnte Tour kann ja eine gute Gelegenheit sein, neue Fans zu gewinnen und der Szene seine Songs vorzustellen. Zumindest hat man die 2011 gegründete Combo jetzt auf dem Schirm. Sänger Nick K und seine 3 Mitstreiter haben allesamt Musik studiert und bringen somit einen professionellen Background mit.
Bevor letztlich gegen 21:30 Uhr die Headliner die Bühne entern des BIEBOB entern sollten, spielte nach einer Viertelstunde Umbaupause noch die dänische Formation FOREVER STILL auf. Frontfrau Maja Shining und ihren Mitstreitern (Mikkel Haastrup und Co.) ermöglichte man eine Performance von einer knappen Dreiviertelstunde. Die Setlist enthielt insgesamt acht Tracks (u.a. die Single „Miss Madness“) und endete mit „Scars“. Die Bühne ließ für den groß gewachsenen Bassisten ganz in schwarz und die anderen Bandmitglieder nicht viel Raum für Bewegung, dennoch versuchte die Sängerin entsprechend Bewegung in die Sache zu bringen.
Hier die Fotos von FOREVER STILL:
„Tied down“ promotet
Mit dem Auftritt versuchte man das aktuelle Release „Tied down“ zu bewerben und der angenehme Gesang und die dazugehörige agile Show der Frontfrau machte einen guten Eindruck. Das sollte Pluspunkte geben…und die Tour war ja noch jung (an jenem Abend erst der zweite Gig!). Das Venue hatte sich zunehmend gefüllt und so bekam die Performance des Vierers entsprechenden Zuspruch. Verdientermaßen.
Zwei ordentlich Supportbands hatten die Temperatur im belgischen Club spürbar nach oben getrieben, als schließlich LACUNA COIL ihr Set begannen…
Eine der besten Performances der letzten Jahre – LACUNA COIL
Der letzte Besuch bei LACUNA COIL in der Kölner Essigfabrik hatte den Doc und mich etwas ratlos zurück gelassen. Wir hatten das mit ganz weitem Abstand unmotivierteste Konzert der Goth-Metaller in 15 Jahren erlebt. Verschärfend kam seinerzeit noch dazu, dass die Halle nur halbwegs gut gefüllt war und deshalb auch vom Publikum kein echter Impuls Richtung Bühne gekommen war. Der letztere Umstand war heute Abend unmöglich ein Stolperstein, denn das BIEBOB war allenfalls zwanzig weitere Tickets vom Ausverkauf entfernt. Nur zwischen der langen Theke und dem Merchandise-Stand gab es noch einen Reserveraum, ansonsten Full House ohne Sardinenbüchsen-Feeling.
Das Auge hört mit
In der Umbaupause wurde noch einige Deko und weitere Technik auf die Bühne gehievt, insbesondere vier oder fünf Halterungen für Neonröhren, die nach oben gerichtet vor den Monitorboxen platziert waren. Dann kam das Signal zum „Licht aus!“ und zum mitgeschnittenen Polizeifunk vom Band gingen die Searchlights in blau und rot im kompletten Saal auf die Suche. Am Ende waren alle Lacunas im Gegenlicht positioniert und mit „Ultima Ratio“ legte der Fünfer los. Dazu vergossen die Neonröhren jetzt eisigblaues/mintfarbenes Kunstlicht, in dem die „Zwangsjacken“ des Outfits noch einmal creepiger rüber kamen.
Kleider machen Leute
Bühnendeko, einheitliche Kostüme und das schrille Make Up orientierte sich auf dieser Tour an der Optik des Covers vom aktuellen Album „Delirium“. Zu Beginn dieses zweiten Konzerts der Europatour waren Cristina und Andrea vom ersten Moment an „voll da“. Ihr Stageacting war einwandfrei aufeinander abgestimmt und man konnte quasi den Hunger spüren, jetzt wieder auf Tour gehen zu können. Also auch seitens der Band kein Vergleich mit Köln.
Die Mischung macht‘s
Ein wenig jüngere Bandgeschichte handelten die Italiener mit „Spellbound“ und „Die & Rise“, bevor die knaatschrot gefärbte Cristina den ersten Klassiker in Gestalt von „Heaven’s A Lie“ ankündigte. Mehr noch: etwas geheimnisvoll ließ sich La Scabbia über eine Überraschung im weiteren Verlauf des Sets aus. Quittiert bekam sie das mit einer ersten Kostprobe der Stimmgewalt der Fans über die gesamte Länge des atmosphärischen Songs. Auch hinter der Teilaufgabe „Publikum mitreißen“ spätestens ab jetzt ein fetter Haken auf der Checkliste.
Ganz alter Adel
Zwei weitere Songs aus der „Delirium“-Runde („Blood, Tears, Dust“ und „Ghost in the Mist“) und dann war es Zeit für die besagte Überraschung. Und die konnte sich sehen lassen. Ganz tief hinten unten aus dem Repertoire-Keller haben LACUNA COIL einen Hammersong vom 2002er-Album „Comalies“ von Staub und Spinnweben befreit. Nach vierzehn Jahren feiert „The Ghost Woman and the Hunter“ also anno 2016 Live-Premiere. Ein echter Clou und ein Schmankerl für die alte Garde der Fans (von denen nicht wenige heute im BIEBOB rumstanden…).
LACUNA COIL und die glorreiche Vergangenheit
Im bereits angebrochenen zweiten Teil des Sets wurde die Mischung aus Alt und Neu beibehalten. Dabei wurde ein weiterer Mitsing-Klassiker in Gestalt von „Our Truth“ der Hommage an die Wavemusik der 1980er Jahre – „Enjoy the Silence“, was sonst? – voran gestellt und sorgte nochmals für eine Steigerung der Stimmung im Publikum. In Punkto Ausgewogenheit und Fingerspitzengefühl bei der Songauswahl auch hier ein himmelweiter Unterschied zur letzten Tour.
Rosige Aussichten
Der letzte Song des regulären Sets sowie die drei Zugaben gehörten noch einmal im Wechsel dem „Delirium“-Material sowie dem Vorgänger-Album „Broken Crown Halo“. Nach knapp 95 Minuten kann das Resümee nur lauten, dass unsere Enttäuschung aus Köln zum Glück nur ein Ausreißer gewesen zu sein scheint. Im Gegenteil: die radikalen Veränderungen im Line Up haben null Auswirkungen auf die für LACUNA COIL so typische aber auch unabdingbare Tightness auf der Bühne. Die hier und heute gezeigte Frische und Spielfreude lässt für das bevorstehende 20-jährige Bandjubiläum mit einiger Sicherheit Großes erwarten.
Wir werden dazu das Ohr auf der Schiene behalten..!
Und hier die Bilderstrecke vom Auftritt der Mailänder:
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Bildquellen
- GENUS ORDINIS DEI: Bildrechte beim Autor
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- GENUS ORDINIS DEI: (c) metal-heads.de / Amir Djawadi
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