IVANHOE – „Blood and gold“ (VÖ: 20.03.2020)
INVANHOE – „Blood and gold“ (VÖ: 20.03.2020)
Wir schreiben den 20.03.2020, Frühlingsanfang in Deutschland…auch wenn sich angesichts der weltweiten Corona-Krise, die auch unsere Nation heftig erwischt hat, kaum einer an den zunehmend sonnigen Tagen erfreuen kann. Die Folgen der potenziell tödlich endenden Viruserkrankung treffen die Menschen in allen Gesellschaftsschichten und die wirtschaftlichen Folgen – nicht zuletzt auch für das Musikbusiness und die Veranstaltungswirtschaft sind längst noch nicht absehbar.
Aber als die Herrschaften von IVANHOE das Releasedate für ihre neue Scheibe mit dem Titel „Blood and gold“ geplant haben, hatte man sicher noch keine Gedanken oder Befürchtungen in der Richtung, wie es zu diesem Zeitpunkt im Frühjahr 2020 in unseren Breiten aussehen würde. Aber kommen wir zur Musik. Das aktuelle Album ist bereits die 8. Studioscheibe der bereits 1986 formierten deutschen Progressive Metal Truppe um Frontmann Alexander Koch. 9 Songs haben den Weg auf diese Langrille gefunden, zusammen bringen sie es auf knapp 40 Minuten Spielzeit.
Haben sich 5 Jahre Wartezeit gelohnt?
Wenn man fünf Jahre auf das neue Release seiner Band warten muss (der Grund waren wohl unter anderem Line up-Wechsel!?), ist man als Fan vielleicht besonders kritisch? Oder einfach ausgehungert!? Jedenfalls servieren IVANHOE ihren Anhängern erst einmal ein paar griffige Songs. Hier haben wir direkt das Video zum Opener „Midnight blue“ für euch.
Hat euch das gefallen? Dann legen wir doch gleich ohne langes Zögern gleich den zweiten Song des Albums nach, dazu können wir euch ein Lyric-Video bieten – es ist „Broken mirror“.
Der Titelsong – megastark!
Melodisch und gitarrenorientiert komponierte Tracks gibt es hier. Proggige Beats, auch der nötige Drive fehlt dem Material nicht. Ein guter Einstieg, findet ihr nicht? Schon mit dem 3. Song – „Fe infinita“, bei dem Yvonne Luithlen die Lead Vocals übernimmt, zieht man kräftig die Bremse an. Eine Ballade, die sicher gut gemacht ist, aber vielleicht später besser aufgehoben gewesen wäre!? Es folgt der Titeltrack. Der gefällt mir richtig gut, der Gesang klingt teilweise wie Todd La Torre von QUEENSRYCHE. Hammer! Vielleicht der stärkste Song auf „Blood and gold“. Inhaltlich gibt es einerseits historische Themen, eher zeitkritische Aspekte und auch fiktive Stories…da ist für jeden was dabei.
„Martyrium“ hat für mich ein paar langatmige Passagen, das könnte kompakter, straffer arrangiert sein. Das folgende Udo Jürgens-Cover zu „If I never sing another song“ ist einfach komplett überflüssig. So eine schnulzige Nummer zerstört die sonstige Grundstimmung auf der Scheibe. Schade! Im direkten Kontrast geht es mit „Solace“ weiter. Heavy, E-Gitarren, Drums, die Prog-Beats abfeuern. So hat man das gerne. Tempowechsel halten den Song abwechslungsreich und lebendig. Passt so! „Shadow play“ beginnt eher bedächtig…und plätschert leider auch über weite Strecken nur so dahin. Da wäre mehr drin gewesen.
Das Ende nach einem überflüssigen Cover-Song
Bekommen wir mit „Perfect tragedy“ ein versöhnliches Ende? Puuh! Was soll ich sagen. Eine düstere Stimmung, die mich teils an PARADISE LOST erinnert. Melancholie wird spürbar. Man kann also verschiedene Emotionen transportieren. Ok. Aber wie fällt nun die abschließende Bewertung aus?
Das metal-heads.de-Fazit: die Beurteilung zu „Blood and gold“ fällt recht zwiegespalten aus. Der Beginn gefällt und der Titeltrack ist eine richtig starke Nummer. Zwischenzeitlich verzettelt man sich etwas und es fehlt der durchgehende Biss. Manche Sachen hätte man besser weggelassen oder kompakter bzw. dichter aufgezogen. So ist die Scheibe insgesamt leider nur eher durchschnittlich ausgefallen. Wir werden für euch ein Interview mit der Band führen und hören, wie man selber das Material sieht.
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Bildquellen
- Beautiful rocky monument with a carved image of a human face in the jungle. Close-up view: Massacre Records
- Beautiful rocky monument with a carved image of a human face in the jungle. Close-up view: Massacre Records
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