Steve Hackett – 12.04.17 Bochum Ruhrcongress
Steve Hackett
Er ist den meisten wohl bekannt als Genesis Gitarrist der siebziger Jahre. Der Virtuose hat in seiner Karriere zig Soloalben herausgebracht, deren musikalischer Inhalt breit gefächert ist. Über Prog-Rock, Jazz, Blues bis hin zur Klassik reicht sein Repertoire. Durch seine Arbeit im Genesis Stück „The Musical Box“, gilt er als Mitbegründer des Tappings. Eben dieser englischer Gentleman wird gleich im Ruhrcongress Bochum auf der Bühne stehen. Da ich seit Mitte der 80er absoluter Fan von Genesis bin und meine Idole nie live gesehen habe, freue ich mich auf den heutigen Abend wie ein kleines Kind. Da die Tour „Steve Hackett Genesis Revisited with Classic Hackett“ heißt, wird es neben eben den Hackett-Klassikern auch die Genesis-Hackett-Klassiker geben. Geil.
Die Halle
Der Ruhrcongress ist heute abend bestuhlt und ich bin locker 10 Jahre unter dem gefühlten Durchschnittsalter des Publikums. Aber das stellt kein Problem dar, denn da kann ich wenigstens alles sehen. Die Vorband wird sich heute Abend geschenkt. Wer braucht sowas denn schon? Pünktlich um 20.00 Uhr geht die Saalbeleuchtung aus und die letzten Rollatoren werden an ihren Platz geschoben. Heute jemanden unter 40 zu finden gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Scheisse, bin ja selbst schon im Rollator-Alter. Der Saal ist zu gut 80% gefüllt. Die Show kann beginnen.
Es geht los mit „Every Day“ von Spectral Mornings. Die riesige Bühne erstrahlt in einem tollen Licht. Der erste Teil der Show besteht aus Songs von Steves Soloscheiben, wobei mit „El Niño“, „In the Skeleton Gallery“ und „Behind the Smoke“ auch drei Songs der brandneuen CD „The Night Siren“ von der überragenden Band gespielt werden. Rob Townsend spielt über Querflöte und Saxophon wohl fast jedes erdenkliche Blasinstrument was es gibt und Nick Beggs, Gründungsmitglied von Kajagoogoo, verbringt den Abend mit seinem normalen Viersaiter, einer doppelhälsigen Gitarre, einem Fretlessbass und mit seinem Schottenrock auf dem Boden sitzend vor seinen Bass Pedals. Steve Hackett ist bis auf eine Ausnahme, in der er eine Akkustikgitarre spielt, immer mit einer mit Floyd Rose ausgerüsteten Fernandes Les Paul Goldtop oder seiner Gibson Les Paul Goldtop mit Stop-Tailpiece unterwegs. Der Sound in der Halle ist vorzüglich und die Band klingt perfekt.
Mr. Cool
Nebem seinem virtuosen Gitarrenspiel ist Steve Hackett wohl auch ein unterhaltsamer Entertainer. Er erzählt von ausschweifenden Zeiten in den siebziger Jahren, und als im durch die Bank weg sehr ruhigem Publikum jemand einen Witz darüber macht, fängt Steve auf der Bühne herzlich an zu lachen. Als ihm sein Guitartech am Anfang eines Songs eine neue Gitarre reicht, wird sofort losgelegt. Leider jedoch passt der Ton von Steve nicht auf den Rest der Band. Der Song wird unterbrochen und der Tech bringt ein anderes Instrument. Steve nimmt den Faux Pas mit Humor und sagt mit einem Lächeln auf dem Gesicht „That’s live“. Nun kann der Song wie geplant gespielt werden. Sehr relaxed Mr. Hackett. Auch der Gesang von Hackett ist nicht schlechter als seine Fähigkeiten an der Gitarre. Hätte ich gar nicht gedacht.
Genesis Revisited
Im zweiten Teil des Auftritts wird dann Genesis gehuldigt. Darauf habe ich gewartet. Endlich kommt auch Sänger Nad Sylvan auf die Bühne. In seinem langen Mantel und dem Hemd mit dem großen weißen Kragen, sieht er aus wie der Eleventh Earl of Mar persönlich. Mit dem Stück gehts es dann auch los. Wenn ich die Augen schließe, fühle ich mich in die guten alten Zeiten von Genesis zurückversetzt, denn Nad Sylvan klingt wie eine Mischung aus Gabriel und Collins. Jedoch drückt Nad den alten Genesis Klassikern seinen eigenen Stempel auf. Da macht es einfach unheimlich Spaß zuzuhören.
Wind and Wuthering
Da „Wind and Wuthering“ vierzigjähriges Jubiläum feiert, werden auch viele Stücke von dieser Scheibe gespielt. Auch ein Favorit von mir bekommt heute Abend seine Chance zu glänzen. Es handelt sich um den „Inside and Out“. Ein Song der ein Überbleibsel aus den „Wind and Wuthering“ Sessions ist, es aber seinerzeit nur auf die EP „Spot the Pigeon“ geschafft hat, da seine etwas poppigere Ausrichtung nicht zum Rest der Platte gepasst hat. Ich liebe diesen Song und freue mich, ihn live genießen zu können. Es folgt „Firth of Fifth“ mit dem unnachahmlichen Pianointro und das über elf Minuten lange „The Musical Box“ vom 1971 erschienenen Album „Nursery Crime„.
Der Endteil mit dem wilden Solo von Hackett muss zur damaligen Zeit extreme Musik gewesen sein. Why don’t you touch me, now, now, now, now, now. Das hat Power. Die Band kommt an den Bühnenrand und verabschiedet sich, aber nur um nach einer kurzen Pause zum Encore wieder auf die Bühne zu kommen.
Encore
Nach „Slogans“ und dem unausweichlichen Schlussstück „Los Endos„, verbeugt sich die gesamte Band vor dem applaudierendem Saal. Nach gut 2,5 Stunden Spielzeit können die Protagonisten in den wohlverdienten Feierabend gehen. Was für ein kurzweiliger Abend. Ich habe heute Steve Hackett bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen. Ich würde mich über ein Wiedersehen sehr freuen. Jedem Fan der frühen Genesis kann ich Steve Hackett nur wärmstens empfehlen.
Danke Mr. Hackett. Das nächste Mal dann bitte noch „Supper’s Ready“ und die Sache ist geritzt. 😉
Setlist:
Every Day
El Niño
The Steppes
In the Skeleton Gallery
Behind the Smoke
Serpentine Song
Rise Again
Shadow of the Hierophant
Eleventh Earl of Mar
One for the Vine
Blood on the Rooftops
…In That Quiet Earth
Afterglow
Dance on a Volcano
Inside and Out
Firth of Fifth
The Musical Box
Encore:
Slogans
Los Endos
Steve Hackett: Guitars, Vocals
Nad Sylvan: Vocals
Nick Beggs: Bass
Roger King: Keyboards
Gary O’Toole: Drums
Rob Townsend: Wind Instruments
[amazonjs asin=“B01N9P4DL9″ locale=“DE“ title=“The Night Siren (Special Edition CD+Blu-ray Mediabook)“]
NEWSLETTER. FREITAGS. KOSTENLOS.
Bildquellen
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: (c) Chipsy/www.metal-heads.de
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: (c) Chipsy/www.metal-heads.de
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: (c) Karsten Frölich/Chipsy/www.metal-heads.de
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
- Steve Hackett 12.04.17 Bochum Ruhrcongress: Bildrechte beim Autor
Neueste Kommentare