MOTÖRHEAD – die Rente ist nicht in Sicht!!
Uups. Für 15 Sekunden dachte ich, die Promofritzen hätten mir einen falschen Link geschickt. Denn „White Line Fever“ kenne ich ja schon – wortwörtlich seit Jahrzehnten. Aber ich bin tatsächlich nicht bei der x-ten halbgaren Best Of-Compilation von MOTÖRHEAD gelandet sondern beim Geschenk von Lemmy und seinen Jungs an die Fans und an sich selber zum 40. Dienstjubiläum: „Bad Magic“. Knackige 42 Minuten für die 13 Songs riechen verdächtig nach Prügelei, aber so schlimm oder gar punkig ist es dann doch nicht. Wohl aber dafür nostalgisch! Der Sound herrlich rauh und Herr Kilmisters Gesang dreckig wie die Stiefel der Fans auf dem WACKEN vor vier Wochen. Und immer wieder diese kleinen, feinen Zitate, dieses Augenzwinkern Richtung Backkatalog. Ein echter Spass bei jedem Durchgang. Was das Songwriting angeht, ist der Mann am Bass wieder komplett in der richtigen Spur. Hoffentlich gesundheitlich ebenso…
„Electricity“ ist der bereits Ende Juli veröffentlichte Teaser und mit 2:17 Minuten der kürzeste Song. Aber schlussendlich bewegen sich nahezu alle Tracks an der Drei-Minuten-plus-x-Grenze: rein – raus – fertig! Mit Schwung und dem für MOTÖRHEAD typischen, leicht bluesigen Groove und Lemmy’s Schreigesang. Von daher keinesfalls eine Abkehr von dem, was die Band groß gemacht hat und doch mit einem schwer zu beschreibenden gewissen Etwas. Um nochmal kurz bei „Electricity“ zu bleiben: bestimmt nicht ohne Absicht kommt da ein bißchen „Going to Brazil“ rüber. Und so geht das die ganze Zeit. Ein Fest für die zahlreichen Fans der Band. Oder das danach folgende „Evil Eyes“ – Mensch, da steckt doch was von „Ramones“ in der Bridge. Gespenstisch, perfide, … genial!!!
Wer abends vor dem Konzert noch den Schwenk macht zum Kiosk für das erste Bier zum Vorglühen, ist gut beraten, „Bad Magic“ in irgendeiner Form zur Hand zu haben. Die Kombi ist einfach zu perfekt, um es nicht schleunigst mal auszuprobieren.
Anspielen muss man „Bomber“ (in der 2015er-Version „Thunder and Lightning“ genannt), „Orgasmatron/Choking on your Screams“, die band-typische… ähhh… Halb-Ballade „Till the End“ und zu guter Letzt die coole Version des „Stones“-Klassikers „Sympathy for the Devil“ (ey, Mikkey, sind das Congas am Anfang?). Zum Schluss des Songs will man dann mit Lemmy schimpfen, dass er nicht noch zwei bis fünf mehr Songs zusammen gezimmert hat. Platz auf der CD wäre noch gewesen.
Jedenfalls Danke bis hierhin, Männer und ich freue mich auf die Tour mit SAXON und GIRLSCHOOL im November.
Long live the Loud!!!
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Bildquellen
- Print: Label: UDR
- MOTÖRHEAD Band: Robert John
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