Alberto Rigoni – „For the love of bass“ (VÖ: 02.04.2021)

Alberto Rigoni For The Love of BASS album cover - Beitragsbild

Alberto Rigoni – „For the love of bass“ (VÖ: 02.04.2021)

Letzten Sommer haben wir euch hier bei metal-heads.de bereits das Soloalbum „Odd times“ des italienischen Bassisten Alberto Rigoni vorgestellt. Der gute Mann ist aber nicht untätig geblieben und hat in der Zwischenzeit noch ein weiteres Release fertiggestellt. Dabei hat er u.a. den als PINK CREAM 69-Frontmann bekannten Sänger David Readman im Boot. Die Review zu der Scheibe namens „Human“ findet ihr hier. Die Formation nennt sich NATURAL BORN HUMAN und auch wenn ich teils etwas kritische Worte in meiner Beurteilung gewählt habe, so wird man bestimmt noch in positiver Weise von der Band hören.

Was kann ein Bassist am besten? Vermutlich Bass spielen…Hahaha! Aber er kennt auch die Szene und hat bestimmt eine Vielzahl von anderen Musikern an „seinem Instrument“, mit denen er gerne einmal gemeinsam Musik machen würde. So schien auch Alberto Rigoni gedacht zu haben. Das führte zu einem Bass-Album, bei dem der Italiener eine Reihe namhafter Bassisten um sich geschart hat, um seine Musik zu spielen. Insgesamt haben ein Dutzend Songs den Weg auf diesen Silberling gefunden. Das Material stammt aus der Feder von Alberto Rigoni (die beiden Coversongs natürlich ausgenommen), lediglich bei „Alone in the dark“ war der LIVING COLOUR-Basser Doug Wimbish beteiligt und daher zockt er bei der Nummer auch auf dem Album mit. Fangen wir dann auch bei der Betrachtung der Musik gleich mal mit dem Stück an. Der Bass tönt hier sanft und warm, dazu spacige Sounds drumherum. Im Mittelteil flitzen die Finger ganz ordentlich über die dicken Saiten. Danach geht es gemächlich weiter.

Der Fokus liegt mal nur auf der Bassgitarre

Aber lasst uns mal der Reihe nach die Musik in den Blick nehmen. Der Opener involviert Tony Franklin. Unaufgeregt und geschmeidig erklingen hier die Klänge des Tieftöners. Filigrane Akzente werden gesetzt. Einstieg gelungen. Bei „In the loop“ hören wir David Pastorius. Hier wird viel geslappt und auf einem tiefen Soundteppich läuft ein Bass im höheren Bereich. Das kommt etwas düsterer daher, aber strahlt noch genug Freundlichkeit aus. Michael Manring kommt bei „Dreamers“ zum Einsatz. Gemächlich und melodisch bewegt sich dieser Track so dahin. Den Mittelteil finde ich etwas langatmig. Mit flotten Fingern geht es mit Bassist Cody Wright und „Paranoia“ weiter. Es wird ein amtliches Tempo bei der Grundlinie vorgelegt und dann darüber stellenweise mit einer etwas bluesig angehauchten Melodie gearbeitet. Am Ende wird dann das Tempo sehr deutlich herausgenommen. Einer meiner Lieblingssongs auf dem Album.

Beim nächsten Track kommt mit Mohini Dey eine Frau zum Zuge. Wir hören eine tiefe Grundstruktur und darüber werden sanfte Melodien gelegt. Akzentuiert und feinfühlig. Zwischendrin wird man von kurzen Slapping-Episoden überrascht. Es entsteht insgesamt eine warme Atmosphäre. Zu „Masked souls“ haben wir sogar ein Video für euch. Daher möchte ich dazu gar nicht viel sagen, außer dass ich es bemerkenswert finde, dass man zu dritt Bass spielt (neben dem Initiator der Musik noch einmal Michael Manring und dazu Nathan East) und dabei die verschiedenen Eigenarten gekonnt kombiniert. Schaut mal selbst den 3 Herren auf die Finger…

Der Phil Collins-Bassist covert „Mad world“…

Adam Nitti performed „Social distortion“. Ja, die Verzerrung von Sounds kommt hier auf jeden Fall immer wieder gut durch. Flitzefinger beginnen diesen Songs und auch wenn es zwischendurch mal etwas ruhiger und nachdenklicher zur Sache geht. Mir gefällt es nicht so gut, weil die Brüche teils zu abrupt sind und manche Passagen etwas zu langatmig daherkommen. Jetzt wird es bekannt. Da haben wir zum einen Leland Sklar, den 73-jährigen Bassisten mit dem weißen Rauschebart, den wir als gefragten Session-Musiker kennen. Ich durfte ihn schon live erleben, denn er gehört auch zur Live-Besetzung der Band von Phil Collins. Und dann gibt es hier einen Coversong. Es ist „Mad world“ von TEARS FOR FEARS. Unzählige Bands haben dieses Stück schon nachgespielt, aber es ist interessant, eine reine Bass-Interpretation zu hören. Ich mag den Song sowieso, aber er ist halt recht unspektakulär vorgetragen und so bleibt es bei einem „ok“ als Bewertung.

Bei „Killers“ übernimmt Lars Lehmann den Bass und es geht gleich nach wenigen Augenblicken fett mit Slapping auf Tempo zur Sache. Wow! Dann plätschert es ein Weilchen so dahin bevor – dieses Mal meistens etwas gemäßigter wieder losgelegt wird. Auch Track 11 bestreitet Mr. Lehmann. Jetzt geht es um ein Cover. Das weltbekannte „Misirlou“ wird interpretiert. Respekt! Das kommt gut und zeigt die Fingerfertigkeiten. Zum guten Schluss nimmt noch einmal Adam Nitti den Bass zur Hand. Melancholisch startet „Lost“ und auch im weiteren Verlauf bleibt eine eher traurige Stimmung erhalten, eigentlich ja sehr passend…bei dem Songtitel. Trotzdem eine ansprechende Nummer.

Das Fazit bei metal-heads.de zu diesem Album

Somit komme ich dann zu meinem Fazit über das zehnte Soloalbum des Bassisten Alberto Rigoni. Als Jemand, der selber das Instrument mit den dicken Saiten nicht beherrscht bin ich positiv überrascht, was man aus einem Bass so herausholen kann. Und ja, ich kann mich durchaus am Bass-Spielen erfreuen. Früher habe ich mich intensiver mit herausragenden Größen wie Stuart Hamm und T.M. Stevens beschäftigt. Großartige Musiker an ihrem Instrument. An den Songs bzw. der musikalischen Umsetzung durch den Bass mit den verschiedenen Mitwirkenden kann ich mich durchaus erfreuen. Meine Kritik habe ich an entsprechender Stelle geäußert. Es überwiegt der Zustand der Beeindruckung. Von den beiden Covern gefällt mir „Misirlou“ deutlich besser. Ich kann mir vorstellen, dass ein Bassist, der einen anderen technischen Zugang zu der Performance hat, noch deutlich mehr Freude an dem Album findet. Aber grundsätzlich kann vermutlich jeder Musiker die Fertigkeiten der beteiligten Personen anerkennend würdigen.

Alberto Rigoni – „For the love of bass“ (VÖ: 02.04.2021)

Alberto Rigoni For The Love of BASS album cover

Mehr zu Alberto Rigoni gibt es auf seiner Website hier.

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Doc Rock

Meine erste Metal-Platte liegt lange zurück: LIVE AFTER DEATH von IRON MAIDEN war´s. Ansonsten fühle ich mich in der Progressive Metal-Ecke wohl!

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