Das Portrait: Lisa Cornels (Senior Product Manager, Booking-Agent und Tourmanager)
Wer oberflächlich ist und nur die hübsche Hülle von Powerfrau Lisa Cornels sieht, unterschätzt die Musik-Managerin aus dem Rheinland ungemein. Lisa ist nämlich nicht nur optisch ein echter Hingucker: auch fachlich wie menschlich kann man(n) sich von Lisa so einiges abgucken. Was genau, das erfahrt ihr hier im 2. Teil unserer Serie „Das Portrait.“
Das Portrait mit Lisa Cornels
metal-heads.de: Hallo Lisa, herzlich Willkommen bei unserer Portrait-Serie auf metal-heads.de. Bitte stell´ dich doch unseren Lesern einmal vor.
Lisa Cornels: Hallo Ralf – Ich bin die Lisa, 26 Jahre alt, komme ursprünglich aus dem schönen Ruhrgebiet (gebürtig in Essen, aufgewachsen in Bottrop), habe 6 Jahre in Köln gelebt und lebe mittlerweile im bescheidenen Burscheid.
Ich bin Senior Product Manager, Bookingagent und Tourmanager bei LUCKY BOB MUSIC AGENCY.
Studieren, Ausbildung oder Quereinstieg?
metal-heads.de: Wie wird man denn „Musikmanagerin“? Kann man das studieren? Gibt es dafür eine Ausbildung? Oder rutscht man da einfach so per Zufall in den Job?
Lisa: Es gibt verschiedene Wege, um im Musikbusiness Fuß zu fassen – abgesehen vom Musikerdasein, natürlich. Man muss nicht zwingend musikalisch begabt sein, um sich seinen Weg in die Branche zu mausern.
Auf der guten Seite der Macht
Ich habe Musik- und Eventmanagement tatsächlich studiert, ja. Das ist allerdings der Unüblichste aller Wege. Üblicher ist die Ausbildung zur/zum Veranstaltungskauffrau/mann, noch üblicher der klassische Weg des „Quereinsteigers“. Wahrscheinlich haben 80% der Branche in der Vergangenheit etwas völlig anderes gelernt und gemacht, dann aber irgendwann festgestellt, dass man viel lieber sein Hobby, die Musik, zum Beruf machen will. Und wenn man, wie ich, kein Instrument spielen kann, geht man dann auf die „gute Seite der Macht“ :-))) und betreut Künstler.
Der Nabel der Musikwelt
metal-heads.de: Du jobbst und wohnst in Köln. Das ist ja auch der Nabel der Musikwelt. Aber bei deinem Job ist vermutlich eher die Welt dein Zuhause als Köln. Du begleitest nämlich Bands als Tourmanagerin. Wo warst du denn bisher schon? Und wo willst du gerne mal mit welcher Band hin?
Köln oder Hamburg – Hauptsache Italien
Lisa Cornels: Wie gesagt, bin ich inzwischen nicht mehr in Köln wohnhaft und ob man’s glaubt, oder nicht, ist Köln gar nicht so wahnsinnig gut aufgestellt, was die Musikwelt angeht – Zumindest nicht im Metal und Rockbereich. Hamburg ist da viel, viel interessanter! Aber das nur als kleine Sideinfo.
Es gibt inzwischen so gut wie kein Land in Europa, in dem ich noch nicht war. Abgesehen von Europa kommen außerdem noch Russland und Japan dazu. Südamerika und Nord/Mittelamerika fehlen mir noch auf meiner Liste, was Tourmanagement angeht. Es gibt allerdings tatsächlich auch Regionen in der Welt, die ich – wenn irgendwie möglich – vermeiden will…
Old school Metal und Social Media – kein Widerspruch!
metal-heads.de: Du machst den Job jetzt ja auch schon ein paar Jahre und gerade die Metal-Szene ist ein besonderer Haufen. Die Fans sind treue Plattenkäufer und Konzertgänger. Soziale Medien wurden bis vor kurzem ja noch nicht so übermäßig viel im Metal-Bereich genutzt. Was hat sich denn aus deiner Sicht in den Jahren zum Positiven und was zum Negativen verändert?
Lisa Cornels: Ich denke, es ist ein Trugschluss zu sagen, dass Metal im Social Media Bereich bisher nicht großartig stattfand – Metal ist zwar teilweise „old school“ was die Denke angeht, allerdings nicht völlig fernab vom Schuss. Der Markt hat sich schon immer stetig weiterentwickelt.
Über Spotify, Facebook, Instagram und Co.
Heutzutage in Zeiten von Spotify, Facebook, Instagram und Co. bleibt es natürlich nicht aus, vermehrt das Augenmerk (zum Beispiel in der Promo) auf soziale Medien und Onlinemarketing zu legen… Allerdings machen das die „jungen“ Bands schon seit vielen Jahren. Außerdem muss man sicherlich darauf achten, dass man sich nicht nur auf soziale Medien konzentriert, um die „Die hard Fans“, die sich wenig bis gar nicht mit Onlinemarketing und Social Media beschäftigen (Ja!!! Auch diese Leute gibt es heutzutage noch) abzuholen, was auch der Grund dafür ist, dass Magazine sicherlich nie völlig aussterben werden, wie viele prognostizierten. Was ist also richtig Negativ? Gar nichts in meinen Augen… Der Markt ist anders, aber nicht unbedingt schlechter, oder besser. Was man sicherlich als „negativ“ sehen kann ist die Tatsache, dass es heute sehr, sehr schwierig ist, sich im Markt zu etablieren. Sowohl als Band, als auch als Musikagentur, Festival, oder, oder, oder, you name it, was schlichtweg am massiven Überangebot liegt. Das war früher deutlich anders. Wenn man in der Geschichte mal in die 80er zurück geht, zum Beispiel, als es noch möglich war, als Newcomer in irgendeinem Club entdeckt zu werden, um im Anschluss richtig durchzustarten…
Digitaler Markt
Solche Phänomene sind heute fast unmöglich – Der Markt ist dafür inzwischen viel zu digital. A&R’s (Artists & Repertoire – Mitarbeiter eines Labels, die entscheiden, welche Band Potenzial hat und somir gesigned und gepusht wird) gehen nicht mehr in Clubs, um sich Newcomer anzusehen, sondern hören sich irgendwelche Demos an… Das macht es deutlich schwieriger, als Band zu überzeugen. Der persönliche Kontakt ist IMMER, egal ob Band, Booker, Manager… das Wichtigste!
Außerdem ist es sicherlich mittlerweile auch so, dass die Fans schneller „gelangweilt“ sind – Man kann nicht mehr einfach mit einem Boxenturm und einem Schlagzeug auf der Bühne stehen, sein Set durchziehen und wieder gehen. Rein um die Musik geht es schon lang nicht mehr – Die Leute wollen entertaint werden, wollen Action auf der Bühne. Das ist auch der Grund dafür, dass Konzeptbands den Markt in den letzten Jahren im Sturm erobert haben. Die Geschichte rund um die Musik muss einfach stimmen, um überzeugen zu können und bei den Fans Begeisterung auszulösen und diese somit langfristig an sich zu binden.
Der Metal ist und bleibt eine Männer-Domäne
metal-heads.de: Die Metalszene ist ja doch eher männerlastig. Wie ist es da für dich als Frau dabei zu sein? Ich kenn dich ja schon ein wenig länger und daher kann ich mir gut vorstellen, dass du als starke Persönlichkeit mit dem nötigen Humor ziemlich viel erträgst. Erzähl doch bitte mal, was dir schon so alles lustiges und weniger lustiges auf Touren passiert ist.
Lisa Cornels: Die Metalszene besteht zu 90% aus Männern – Sowohl auf Business -, als auch auf Musikerseite. Ganz am Anfang, vor inzwischen 4 Jahren, als ich noch nicht wirklich wusste, was ich überhaupt tue, war es für mich wirklich schwierig. Man hat als Frau wirklich kein leichtes Los, erstgenommen zu werden – „This is a men’s world“, wie James Brown in den 60ern schon zu singen pflegte.
Partner auf Augenhöhe
Überall wo ich aufschlug, war ich im ersten Moment für die meisten Veranstalter, Manager, und Booker entweder „Groupie“, oder „die Freundin von…“. Es hat tatsächlich mehr als 2 Jahre und viel Arbeit gekostet, mich als „Partner auf Augenhöhe“ zu beweisen. Inzwischen genieße ich einen Status der Anerkennung, sowohl bei Musikern, als auch bei Booking-Kollegen und Festival-Veranstaltern.
Hart und lehrreich
Ein harter und lehrreicher Weg, den man gehen muss, wenn man langfristig in der Musikbranche bestehen will. Man muss sich hin und wieder dumme Sprüche anhören und braucht ein dickes Fell. Wenn man das mitbringt, ist aber alles halb so schlimm – Man hat nur keine Zeit, alles als persönlichen Angriff zu nehmen. Wer also mit Kritik und blöden Sprüchen nicht umgehen kann, ist in der Branche definitiv fehl am Platze – Egal, ob männlich, oder weiblich.
Lisa darf immer zuerst duschen
Als Frau, und mit Abstand Jüngste, auf Tour mit alteingesessenen Metalbands zu sein ist weniger schlimm, als vermutlich viele glauben. Ich kann tatsächlich keine negativen Erfahrungen erzählen, nur Positives. Man muss nur von Anfang an seinen Standpunkt klar machen und gewisse Regeln aufstellen, dann ist das Leben auf Tour mit 18 Männern wirklich super. Ich bin zum Beispiel grundsätzlich die Erste, die das Badezimmer im Club betritt, um zu duschen. Nach mir die Sintflut, aber das ist ungeschriebenes Gesetz! Ich habe allerdings auch den Vorteil, dass ich grundsätzlich schon immer besser mit Männern, als mit Frauen klargekommen bin. Auch im alltäglichen Leben. Es gibt weniger Gezicke… Obwohl man nicht meinen soll, dass Männer nicht auch wahninnige Zicken sein können. :-)))
Zeig her deine Tattoos
metal-heads.de: Apropos Frau. Du bist nicht nur eine starke Persönlichkeit sondern auch eine äußerst hübsche Frau. Die sogar einen eigenen Instagram-Kanal als Tattoo-Model pflegt. Wie kam es dazu? Wann hast du dir das erste Tattoo machen lassen und ab wann hast du dich dazu entschieden, dich der Ganzkörper-Tattoo-Kunst hinzugeben?
Lisa Cornels: Danke für die Blumen, lieber Ralf! Ich würde mich tatsächlich nicht als „Tattoo-Model“ bezeichnen, zumindest nicht professionell. Fotoshootings sind ein Hobby von mir. Auch früher schon, als ich noch nicht tätowiert war. Man lernt super viele gleichgesinnte Models und Fotografen kennen und kann sich über tolle Ergebnisse freuen, die einen noch selbstbewusster werden lassen, als man es (im besten Fall) ohnehin schon ist.
Das Motto von Lisa Cornels: „self-love“
Das ist toll und wichtig! Ich bin ein großer Fan von „self-love“ – Jeder Mensch ist auf seine eigene Art und Weise schön. Wobei am Ende in meinen Augen ohnehin der Charakter das ist, was einen Menschen schön macht und nicht das Aussehen. Klar ist es aber auch eine Sache der Selbstdarstellung… Ich bin mir ziemlich sicher, dass mich viele, die mich nur von Fotos kennen, völlig unterschätzen und das finde Ich super! Ich kann immer wieder erfolgreich unter Beweis stellen, dass ich nicht nur eine hübsche Hülle habe, sondern auch clever bin und weiß, wovon ich spreche. Was am Ende des Tages ja auch der Grund für meinen beruflichen Werdegang ist… Es reicht eben nicht, nur gut auszusehen, wenn man ansonsten nichts bieten kann.
Was sollen bloß die Eltern sagen?
metal-heads.de: Wie reagiert denn dein Umfeld auf dich, wenn es dich so sieht? Eher irritiert oder eher fasziniert?
Lisa Cornels: Als ich meinen Eltern mit 19, nach der Schule, sagte, dass ich in die Musikbranche will, hing der Haussegen erstmal eine Weile schief… Sowohl meine Mom, als auch mein Dad waren alles andere, als begeistert. Zumal meine Zukunft völlig ungewiss war. Ich wusste ja nicht wirklich, wohin die Reise gehen sollte.
Ich habe mich dann um einen Studienplatz gekümmert und habe meinen Eltern mit 20 eröffnet, dass Ich nach Köln ziehen werde, um studieren zu gehen – Das war für meine Eltern vermutlich das Schlimmste, was ich hätte machen können im ersten Moment.
Nach Köln zu ziehen war das Schlimmste
Zugegebenermaßen zu Recht…. Ich war während meiner Schulzeit alles andere als einfach… Mich hat nichts wirklich interessiert, was in der Schule gelehrt wurde und bin dementsprechend, sagen wir, eher unregelmäßig in dieser Einrichtung aufgeschlagen. :-))) Als es dann hieß, dass ich studieren gehen will, in Köln, der Partystadt schlechthin, haben meine Eltern Schwarz gesehen… Allerdings wusste Ich genau, was ich wollte und das habe Ich durchgezogen und habe ein astreines Studium hingelegt. Meine Eltern könnten mittlerweile nicht stolzer sein.
Mit alten Schulfreunden habe ich heute tatsächlich keinerlei Kontakt mehr. Ich habe noch einige alte Freunde aus Bottrop, bin denen bin Ich allerdings nicht zur Schule gegangen bin und die kannten mich damals ja schon so, wie ich war und jetzt bin und haben mich auf meinem Weg weitestgehend begleitet. Dementsprechend ist das für meine alten Freunde keine wirkliche Überraschung gewesen.
„Krass, aus ihr ist doch was geworden“
Wenn ich raten müsste, denken viele meiner ehemaligen Schulkollegen aber vermutlich so etwas wie „Krass, die ist doch noch zu etwas geworden, hätte Ich nicht gedacht.“.
Bei fremden Bands ist’s tatsächlich unterschiedlich, insgesamt aber immer sehr positiv. Klar, man lernt auch als Band nicht oft eine junge Frau auf der Businessseite kennen, weil es einfach nicht üblich ist. Deswegen ist der erste Moment vermutlich meist irritierend, das erledigt sich dann aber sehr schnell, sobald man ins Gespräch kommt.
Langweilige Hobbies
metal-heads.de: Du stehst deine Frau, sowohl im Hauptjob als auch beim besagten Tattoo-Modeln, immer 1A. Bleiben denn da noch Zeit und Lust für weitere Hobbies? Was macht die private Lisa nach Feierabend? Was hörst du für Musik? Gehst du überhaupt privat noch auf Konzerte oder in Clubs oder reicht dir die Musik auf Tour?
Lisa Cornels: Mein Privatleben ist mittlerweile tatsächlich genau das, was andere vermutlich als „langweilig“ bezeichnen würden. Neben der Fotografie gehe ich ins Fitnessstudio, halbwegs regelmäßig. Und das war’s dann auch eigentlich schon. Ich koche leidenschaftlich gerne, würde das aber nicht als „Hobby“ bezeichnen.
Kochen, Fotografie und Fitness
Ernährung gehört nun mal in jedes Leben… Ich stehe einfach auf gutes Essen und nehme mir deswegen auch die Zeit, um Abends zu kochen… Da kann’s auch gut und gerne schon mal passieren, dass ich mich 2 Stunden in der Küche verliere. Ansonsten bin ich tatsächlich einfach froh, wenn ich abends nach Hause komme und nichts mehr tun muss, außer auf der Couch zu liegen. Ich bin beruflich so viel unterwegs, dass man es irgendwann wirklich zu schätzen weiß, einfach mal nichts zu tun.
Musikalisch weiche ich privat tatsächlich vom Beruflichen ab – Ich habe beruflich sehr viel mit Hardrock und Powermetal zu tun… Ich find die Musik super, nicht falsch verstehen! Allerdings höre ich privat sehr viel 80er Jahre Metal und Rock – All time Fav., wie jeder der mich kennt weiß, Mötley Crue. Das habe ich meinem Onkel zu verdanken, der mit musikalischer Früherziehung viel zu meinem heutigen Musikgeschmack beigetragen hat.
Keine Benjamin Blümchen-Kassetten zum Einschlafen
Mein Onkel ist Rockfan durch und durch, und hat und mir zum Einschlafen nicht Benjamin Blümchen Kassetten, sondern Black Sabbath Platten vorgespielt. Allerdings findet man auch das Gegenteil oft in meiner Spotify Playlist – Numetal und Hardcore… Das ist die Szene aus der Ich ursprünglich komme und in der ich mich viel bewegt habe, als ich noch jünger war. Bands wie Bullet For My Valentine, Parkway Drive und Co. waren eben das, was angesagt war im „Stromgitarrenbereich“.
Ich gehe tatsächlich hin und wieder auch privat auf Konzerte, das ist allerdings eher selten und LEIDER! kann ich es oft auch nicht mehr richtig genießen – Berufskrankheit… Man achtet auf jede Kleinigkeit… Wie ist der Sound, wie ist die Lichtshow, was machen die Typen da oben eigentlich? Wenn man diesen Blick auf Konzerte hat, vergeht einem oft die Freude und man wird enttäuscht. Fans nehmen Dinge wie schlechten Sound nur selten wahr… Und wenn, dann interessiert sie es schlichtweg nicht, weil sie eben Fans sind. Man kann das in dem Job aber leider nicht wegignorieren, weil genau diese Dinge die sind, die wir den ganzen Tag predigen… „Seht vernünftig aus auf der Bühne.“, „Guter Sound ist das A&O.“, „Gebt alles.“… Umso trauriger ist es dann zu sehen, dass viele professionellen und großen Bands genau das eben nicht hinbekommen.
Urlaubsreif
metal-heads.de: Wann hattest du denn zum letzten Mal richtig Urlaub und wo ging es hin?
Lisa Cornels: Haha, ohoh… Das ist eine ganze Weile her – Das letzte Mal richtig Urlaub gemacht habe ich vor fast 11 Jahren… Malle-Urlaub mit 3 Freundinnen… Es war furchtbar. Als Rock und Metal Fan hat man im „Urlaub“ am Ballermann wirklich nicht viel zu lachen.
Ich habe dann irgendwann angefangen, das Geld, was ich für Sommer, Sonne und Palmen hätte ausgeben können, in Festivals zu investieren und habe teilweise bis zu 10 Festivals in einem Sommer besucht. Als ganz normaler Gast mit Camping und allen Vor – und Nachteilen.
Mit dem Baby zur Kita
metal-heads.de: Wo siehst du dich denn in 10 Jahren? Eher mit Serenity auf Europatour oder mit eigenem Baby auf dem einen Arm und Kleinkind an der anderen Hand auf dem Weg zur Kita?
Lisa Cornels: Das mag jetzt hart klingen, aber: Kinder kommen für mich absolut nicht in Frage. Ich hatte noch nie einen Kinderwunsch und der wird vermutlich auch nicht mehr aufkommen. Man soll niemals nie sagen, aber geplant und gewollt ist Familiengründung nicht.
Ich liebe und lebe das was ich tue… Das müsste Ich aufgeben, oder zumindest für eine ganze Weile hinten anstellen. Und das will Ich nicht. Ich habe noch viel vor, lerne noch und vermutlich auch nie aus. Das ist das, was mich glücklich macht und nicht Hochzeit, Kind, Haus und Baum pflanzen.
Zum Rage Against Racism Festival in Duisburg
metal-heads.de: Ein Festival, wo ich mich freue, dich jedes Jahr zu sehen, ist das kleine, aber feine Umsonst- und Draußen-Festival Rage Against Racism in Duisburg. Dieses zweitägige Event ist bekanntlich der Hauptzweck unseres Vereins metal-heads e.V. und wir unterstützen den Veranstalter als offizieller Medienpartner mit ordentlich Women- und Menpower. Darfst du schon verraten, ob auch du im kommenden Jahr wieder das Festival mit ein bis drei „deiner“ Bands von Lucky Bob Music Agency unterstützt, in dem ihr dem Jugendamt der Stadt Duisburg beim Booking preislich entgegenkommt, um euch am Festivalmotto, ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen, zu beteiligen? Wird so etwas im Vorfeld mit den Band abgesprochen?
Fallbrawl sind beim Rage 2020 dabei
Lisa Cornels: Ein tolles Festival, auf dem ich vor 8 Jahren das erste Mal als Gast war. So schließt sich der Kreis. Damals als Gast, heute beruflich und immer noch toll! Eine unserer Bands wurde ja bereits für 2020 angekündigt – Fallbrawl werden nächstes Jahr gegen Rassismus die Hütte abreißen und alles geben. Klar sind die Gagen für’s Rage immer etwas geringer, als im Normalfall – Das ist aber völlig in Ordnung und die Bands haben Verständnis dafür und sogar noch mehr: Sie haben überhaupt gar kein Problem damit, für weniger Geld bei Euch zu spielen, weil der Hintergrund des Festivals einfach klasse ist – Keinen Platz für Rassismus lassen. Wenn ich meinen Bands die Bestätigung und somit die Konditionen rüberschicke, erkläre Ich ihnen selbstverständlich kurz, wieso die Gage ist, wie sie ist, das ist aber nie diskussionswürdig und wird sofort genauso angenommen und gefeiert.
Familien-Feeling und viele ehrliche und tolle Menschen
metal-heads.de: Was gefällt dir persönlich am Rage Against Racism eigentlich am besten, wenn du jetzt mal von deiner Arbeit vor Ort absiehst?
Lisa Cornels: Ganz klar, kurz und knapp zu beantworten: Das Familien-Feeling. Der ganze Orga-Haufen rund um’s Rage ist der absolute Oberhammer, Euch von metal-heads.de eingeschlossen! So viele ehrliche und tolle Menschen auf einem Haufen hat man selten.
Selbstverständlich sind Wacken und Co. großartig, keine Frage… Aber auch wenn ich sehr viele Menschen rund um’s Wacken-Universum kenne und viele enge Partner jedes Jahr da sind, mit denen Ich immer eine gute Zeit habe, ist es insgesamt doch sehr anonym, auf Grund der Größe.
metal-heads.de: Vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit für uns genommen hast. Die letzten Worte gehören traditionell unseren Gesprächspartnern. Was willst du der Leserschaft von metal-heads.de mit auf dem Weg geben? Was vielleicht speziell jüngeren Mädels, die sich jetzt oder auch schon länger überlegen, ebenfalls viel Zeit und Geld in künstlerische Tattoos zu investieren wie du?
Ihr seid toll wie ihr seid
Lisa Cornels: Was will ich der Leserschaft mitgeben… Geht, um Himmels Willen, weiter auf Konzerte, kauft Platten und genießt es! Egal ob kleines Festival, oder Arenakonzert, Metallica, oder die Band aus dem Jugendheim um die Ecke… Alle Shows und Alben sollten gleichermaßen genossen und gefeiert werden, weil immer Menschen dahinter stecken, die ihr ganzes Herzblut und viel Schweiß und Tränen für genau diese Shows und Alben geben und auf jeden Fall etwas dafür zurückbekommen sollten.
Zum Thema Tattoos kann Ich nur sagen, dass das jeder für sich selbst entscheiden muss.
Und egal ob tätowiert, oder nicht: Ihr seid toll wie ihr seid, vergesst das nicht!
Ein Hinweis in eigener Sache
Die Redaktion würde sich über Kommentare zum Portrait von Lisa Cornels (was gefällt, was hätten wir lieber fragen sollen etc.) sehr freuen. Wer nun wissen will, mit wem wir im 1. Portrait gesprochen haben, der klicke hier. Und wer darüber hinaus keine News, Reviews oder Berichte von uns mehr verpassen will, der abonniert am besten unseren kostenlosen Newsletter und gibt uns bitte einen „Daumen hoch“ bei Facebook. Für die Bilderfreunde unter euch lohnt sich sicherlich auch ein Blick auf unseren Instagram-Account.
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Bildquellen
- Andreas und Lisa: (c) Soundchaser, www.metal-heads.de
- Lisa Cornels Titelbild: Lisa Cornels (privat)
- Lisa Cornels Portrait 2019: Lisa Cornels (privat)
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