Rolling Stones – Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks

Über 752 Seiten stark, im handlichen DIN A 4-Format und mit über 3,5 kg Gewicht gibt es rechtzeitig zu Beginn der Weihnachtszeit ein Buch, welches man sich zum Schutz vor Einbrechern auch gut und gerne hinter die Haustür legen kann: nämlich „Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks“ der Rolling Stones.
Fremde Hilfe für die Buch-Vorstellung benötigt
Der Delius Klasing Verlag in Bielefeld schickte uns freundlicherweise das Buch – sehr zur „Freude“ des Postboten – umgehend zur Rezension zu. Aber bis man sich jeden Song der 42 Live- und Studio-Alben zumindest grob angelesen hatte, vergingen verständlicherweise mehrere Wochen. Ohne fremde Hilfe war dies ohnehin kaum zu schaffen. Doch der Redakteur konnte wiederum auf seinen Nachbarn Raimund (71 Jahre) sowie dessen besten Kumpel Bruno (68 Lenze jung) zurückgreifen. Die Zwei hatten nämlich die wilden 60´er Jahre des vergangenen Jahrtausends hautnah miterlebt und standen als treue Rolling Stones-Fans seit der ersten Stunde unserem metal-heads erneut (hier ist die CD-Review zu „Mono“ nachzulesen) als Buch-Tester zur Verfügung. Die Beiden würdigten dann auch dieses an Komplexität nicht zu überbietene Buch spontan wie folgt: „Ein grandioses Werk und ein Muss für den echten Stones-Kenner!“
Warum das Rolling Stones Buch so gut ist
Zuvor mag der Buchmarkt sicherlich zahlreiche Biografien über Mick Jagger, Keith Richards und die Stones hervorgebracht haben. Aber ein derart filigranes Kunststück mit sovielen Hintergrund-Infos und Details zusammenzutragen – da hat sich das französische Autoren-Duo Philippe Margotin und Jean-Michel Guesdon schier selbst übertroffen. Noch nie gab es zu dem Song die Vorgeschichte, alle Aspekte der Original-Aufnahme bis hin zu dem Neuen und Unbekannten hinter dem jeweiligen Lied. Selbst die Person, die im Hintergrund die Finger geschnippst hat, ist namentlich erwähnt. Auch die Tatsache, dass es sogenannte „Genau hingehört“-Hinweise gibt, mit denen die kleinen Fehlerteufel beim Spiel der Musiker oder beim Schnitt der Songs nicht verschwiegen werden, machen das Buch zu etwas Einzigartigem. „Ich mag auch diesen satten Rot-Ton des Covers,“ lobt Bruno.
Der Preis von 59,90 € für das frisch nach der Frankfurter Buchmesse am 16.10.2017 erschienene Buch „Rolling Stones. Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks“ mit unzähligen Fotos mutet da wirklich nahezu günstig an. Hier vorab der Link zum Sofort-Kauf via Amazon:
[amazonjs asin=“366711088X“ locale=“DE“ title=“Rolling Stones – Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks“]
Unser Buchtest im Detail
Von einem Buch zu sprechen, trifft eigentlich nicht den Kern der Sache. Denn eigentlich handelt es sich hierbei um ein ganz besonderes Nachschlagewerk mit unzähligen in sich abgeschlossenen Geschichten, die nicht aufeinander aufbauen. „Eine irrsinnige Arbeit steckt da drin,“ meint denn auch Bruno und fragt sich, woher die beiden Autoren denn die genauen Angaben haben, wenn sie nicht selbst dabei waren? „Vielleicht von Bill Wyman, dem Bassisten, der immer akribisch Tagebuch geführt und sämtliche Eintrittskarten und Zeitungsausschnitte aufgehoben hat?“ Jetzt werden die zwei Oldies hier zu wahren Recherche-Dedektiven. „Steht was von Ian Stewart drin?“ Wer ist Ian Stewart? „Na, der 6. Stone, der bis 1984 Keyboard und Klavier gespielt hat, aber nie so richtig als vollwertiges Bandmitglied angesehen wurde, was uns immer ein wenig leid tat. Angeblich kam der nie aufs Cover, weil der so hässlich war“ meint Bruno. Aha. Mobbing gab es also auch schon in den 60´ern.
Über Alkohol und andere Exzesse
Das 2. Bier steht auf dem Tisch und Raimund liest passend Geschichten über die wilden Jahre der Stones vor. Es gibt Anekdoten mit und ohne Alkohol, mit und ohne Frauen und mit und ohne Kontakt unter den einzelnen Bandmitgliedern. Raimund zitiert schmunzelnd aus dem Buch zum Song „Carol“ : „Nicht identifizierter Musiker: Klatschen.“ Gut, alles konnten die französischen Autoren wohl wirklich nicht mehr herausfinden. Es fehlen zwar sämtliche Konzertdaten und Songtexte, aber mit diesem zusätzlichen Wissen wäre das Buch vermutlich über 1.500 Seiten und noch schwerer für den Postboten geworden. Bruno findet an „Rolling Stones – Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks“ besonders faszinierend, dass sich im Buch alle Aufnahmen chronologisch geordnet und daher leicht wiederfinden lassen, anstatt einfach nur plump die Singles mit A- und B-Seite zusammenzupappen. „Dies ginge ja auch gar nicht, weil damals zum Beispiel die Holländer anderen B-Seiten hatten als wir hier in Deutschland.“
Hervorragende Kommentierung im Buch
Am Beispielssong „Sympathy For The Devil“ erfreuen sich die beiden Recken Raimund und Bruno ganz besonders. Wir hören uns das Lied aus dem Jahr 1968 stilecht auf CD an. „Hierzu gab es einen Dokumentarfilm, der die Entstehung des Songs zeigt, der zu Beginn noch ganz anders klang,“ berichtet Bruno. Auf Seite 258 ff. wird hierzu ausführlich in (Bunt-) Bild und Wort berichtet. Selbst wer das berühmte „Hu-hu“ im Hintergrund mitsingt (Anita Pallenberg und Marianne Faithfull nämlich), wird hier festgehalten. Unglaublich, diese Liebe zum Detail.
Klitzekleiner Fehler
Dezent weist Nachbar Raimund am Ende des schönen Abends aber auch noch pflichtschuldig auf den Fehlerteufel hin, der sich auf Seite 57 eingeschlichen haben muss. „Wie kann denn die EP FIVE BY FIVE bereits am 10. Januar 1964 in Großbritannien erschienen sein, wenn die einzelnen Songs – siehe Seite 58 ff. – wie z.B. „If You Need Me“ erst am 11. Juni 1964 aufgenommen wurden?“ Der Hinweis wird mit einem Kopfschütteln bei den anderen beiden Anwesenden zwar registriert, aber nicht weiter kommentiert. Dafür ist das Buch viel zu gut!
Wer wirklich noch mehr Informationen zu den Rolling Stones benötigt, den verweisen wir abschließend gerne hier auf deren Internetauftritt
NEWSLETTER. FREITAGS. KOSTENLOS.
Bildquellen
- Rolling Stones: www.amazon.de
- Rolling Stones: www.amazon.de
- The Rolling Stones: edel.com
Na ja, habe die 60er Jahre auch live erlebt und war als Jugendlicher u.a. im Star Club Hamburg, TOP TEN HAMBURG, sowie BIG APPLE, Hamburg.
Habe viele Künstler aus der Rockn Roll und Beatzeit live gesehen und gehört.
Natürlich waren die Riolling Stones mit die größten Rocker aller Zeiten. Aber da gibt`s noch The Who usw.,
nicht zu verschweigen die nichts ganz so berühmeten wie LEE CURTIS, KING SIZE TAYLOR, THE VIP’S, SCREAMING LORD SUTCH usw.,