ARCHITECTS – „The sky, the earth and all between“ (VÖ: 28.02.2025)

ARCHITECTS – „The sky, the earth and all between“ (VÖ: 28.02.2025)
Die ARCHITECTS habe live zuletzt als Support von METALLICA im Mai 2024 gesehen. Ich fand, da haben die ziemlich abgeräumt. Dieses Jahr hat man den Slot als Vorband der zurückgekehrten LINKIN PARK ergattert. Man ist also gut im Geschäft. Also wäre es auch gut, mal neue Musik nachzulegen. Tut man ja auch. Das neue ARCHITECTS-Studioalbum „The sky, the earth and all between“ erscheint am morgigen 28.02.2025. Wir hatten euch ja bereits Ende letzten Jahres den ersten Song daraus hier vorgestellt. „Whiplash“ ist der zweite Track auf dem Longplayer. Der geht direkt nach vorne, dann aber packt man auch eine ordentliche Portion Melodie aus und bildet damit ein gutes Gegengewicht. Mir gefällt das richtig gut.
Vor etwa einem Monat hat man dann das großartige und wirklich aufwendige Video zum Song „Blackhole“ veröffentlicht – wir haben es euch hier schon gezeigt. Die Nummer finde ich fast noch besser. Die Musik ergänzt großartig die visuellen Effekte durch die filmische Umsetzung (natürlich ein Aspekt, der beim bloßen Anhören wegfällt). Die wuchtigen Gitarrenriffs in Kombination mit den „ballernden“ Drums – stark!! Zwischenzeitlich findet man hier seine melodiösen Anteile, die unter anderem über die E-Gitarre und stimmlich transportiert werden. Jawoll. Und dann ging es Schlag auf Schlag. Wenige Tage vor dem VÖ-Datum hat man dann noch „Everything ends“ rausgehauen. Da geht es deutlich gemäßigter zur Sache. Man muss den Fans ja auch mal eine Verschnaufpause gönnen. Das Schlagzeug bildet eine gute Basis, die Saitenfront harmoniert damit, ohne dass sich Jemand in den Vordergrund drängt. Passt genau so.
ARCHITECTS – „The sky, the earth and all between“ (VÖ: 28.02.2025)
Der letzte vorab erschienene Track ist „Brain dead“ (feat. HOUSE OF PROTECTION) von gestern. HOUSE OF PROTECTION sind der neue Zusammenschluss der ehemaligen FEVER 333 Musiker Aric Improta (Drums) und Stephen Harrison (Gitarre). Bei dem Song geht es direkt amtlich nach vorne. Power-Drums, heftiger Gesang und dann walzt es etwas zurückhaltender weiter. Samples lockern auf, frische Beats pumpen. Da werden die Metalcore-Grenzen gesprengt.
„Elegy“ (das ist der Opener des neuen Albums) erinnert für eine Minute lang überhaupt nicht an einen ARCHITECTS-Song. Es klingt elektronisch, plätschert mehr so vor sich hin. Aber dann brechen alle Dämme und die brachiale Vocal-Power von Samuel David Carter überwältigt uns mit einer Urgewalt. Die Drumsticks knüppeln los und es gibt für einen Moment kein Halten mehr. Zum Glück kriegt man noch die Kurve und stimmt phasenweise wieder sehr zurückhaltende und mehr auf Melodien fokussierte Töne an.
Die sechste Nummer auf dem Silberling feuert sehr direkt und ohne Vorwarnung die Schlagzeugsalven, Gitarrenriffs und den Gesang als Gesamtpaket heraus. Kurzes melodisches Intermezzo und zurück zur Vollbedienung. Oh, yeah. Aber auch die melodischen Anteile haben ihren Platz, es ist recht ausgewogen. Man muss halt nur die unbändige Energie aushalten, wenn sie verschossen wird. „Landmines“ lässt an Krieg denken. Die Drums feuern dann auch an Gewehrsalven erinnernde Sounds ab. Gesanglich wird es eher nachdenklich. Eingängige Songstruktur, gut so.
Auch wenn die ARCHITECTS ja in Großbritannien „stationiert“ sind, so hat man sich bei den Gästen auf die amerikanische Westküste konzentriert. Jetzt gibt es mal ein paar weibliche Vocals. Man hat für „Judgement day“ die Musikerin Amira Elfeky eingeladen, die sich stimmlich im Zusammenspiel mit dem männlichen Gesang der Band arrangiert. Musikalisch kommt dieser Track mehr oder weniger wuchtig daher, elektronische Sounds und Drumbeats mit fetten E-Gitarren. Schon der Titel „Broken mirror“ suggeriert eine eher emotionale Thematik. Das schlägt sich auch in der Ausgestaltung der Vocals nieder. Gemäßigter und tendenziell harmonisch klingt das, auch die instrumentelle Umsetzung schlägt in diese Kerbe.
Ein Song, der „Curse“ heißt, wird nicht allzu freundlich klingen. Diese Annahme bestätigt sich rasch. Anfangs eher wuchtig, dann gemäßigter schallt uns die Nummer entgegen. Variabler Gesang, dazu das Abfeuern von Gitarrenriffs und Schlagzeugbeats. Kraftvoll und erfrischend. Der vorletzte Track schlägt praktisch in die gleiche Kerbe. Auch wenn Kindergesänge im Hintergrund eine gewisse Harmonie vermitteln könnten…hier werden keine Gefangenen gemacht. Es gibt das volle Brett, aber noch in einem absolut erträglichen Härtegrad.

Wie werden wir auf der Scheibe verabschiedet? Pianoklänge!? Das hätte ich nicht erwartet. Gefühlvoller Gesang. Fast andächtige Stimmung. Ein wenig legt man zu. Man wartet förmlich auf den großen Knall, die Wende…die Explosion. Aber die ARCHITECTS können auch anders. Man zieht es durch und gönnt sich (und uns) zum Abschluss deutlich versöhnlichere Töne. Aber auch das kann man. Respekt!
Wie kommt das neue Album der ARCHITECTS an?
Welches Fazit können wir zum neuen ARCHITECTS-Album ziehen? Je mehr ich mir das Material angehört habe, desto weniger wollte ich einzelne Songs herauspicken. Schien es anfangs noch Favoriten zu geben, so haben die verschiedenen Stücke zunehmend ihren eigenen Reiz, ohne direkt miteinander in Konkurrenz zu treten. Eine vielschichtige Platte, die Abwechslung bereit hält. Damit setzt man definitiv ein Zeichen in der weltweiten Metalcore Szene und zeigt, dass nicht nur in den USA die Maßstäbe gesetzt werden. Unbedingt antesten!! Leute, zieht euch warm an!
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Bildquellen
- ARCHITECTS – Albumcover: Starkult Promotion
- ARCHITECTS – Albumcover – Beitragsbild: Starkult Promotion
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