CALVA LOUISE: Pop-Punk-Rebellen
CALVA LOUISE mit Stream zum 2000Screens-Festival
Anfang des Jahres habe ich CALVA LOUISE als Support von HIGHLY SUSPECT kennengelernt.
Im Anschluss hatte ich Gelegenheit, mich mit ihrer Frontfrau Jess Allanic zu unterhalten. Ins Gespräch gekommen sind wir über das Artwork , die Shirts und den Comic zu ihrem Album „Rhinoceros“. Verantwortlich dafür ist jeweils Jess, die vor Ideen nur so zu sprudeln scheint. Sie hat mir erzählt, dass sie Ideen für Bilder oder Geschichten bekommt, wenn sie Musik schreibt und umgekehrt. Und so wurden z.B. die Dialoge des Comics Teile der Songtexte.
Die Mitglieder von CALVA LOUISE kommen aus allen Ecken der Welt: Jess Allanic (Vocals, Gitarre) aus Venezuela, Alizon Taho (Bass) Frankreich und Ben Parker (Drums) Neuseeland. Inzwischen leben alle drei in Manchester. Wieso Manchester?
„Wir sind so etwas wie Nomaden. Wir gehen dahin, wohin die Musik geht.“ sagt Jess
Die Drei haben ihre musikalischen Ideen und Einflüsse zusammengetan und machen Musik, die voller Experimente und Überraschungen ist. Mal poppig-verspielt, dann wieder ganz Punk. Harte Riffs, aus denen sich verspielte Melodien entwickeln, dichte Akkordwände unterstützt von donnernden, druckvollen Drums. Oder Disharmonien, die sich letztlich wieder auflösen. Und dazu die ausdrucksstarke Stimme von Frontfrau Jess. Sie spielen mit Genres und Ideen. Dabei nehmen sie uns mit auf eine Reise vom Punk zum Rock und weiter in psychedelische Regionen. Und das gilt eben nicht nur für die Musik, sondern auch für das Artwork und ihre Videos.
Hier mit „Camino“ mal ein Beispiel:
„Rhinoceros“ und „Die Nashörner“
Ihr 2019er Album „Rhinoceros“ bezieht sich auf das gleichnamige Theaterstück des avantgardistischen Dramatikers Eugéne Ionesco. in „Die Nashörner“ zeigt Ionesco die Mechanismen von sozialer Konformität und vermeintlicher Einheitlichkeit auf.
Es ist oft einfacher, sich anzupassen als sich aufzulehnen. Die Regeln zu befolgen und nicht weiter darüber nachzudenken. Wenn wir uns jedoch alle derselben und begrenzten Idee anschließen, kann dies zu Intoleranz, Ausweitung des Irrationalen und am Ende zur Selbstaufgabe führen. Das ist die zentrale Botschaft hinter Eugene Ionescos Stück „Die Nashörner“ von 1959.
Das Stück gilt inzwischen als Klassiker des Absurden Theaters, das die Sinnfreiheit der Welt und die damit verbundene Orientierungslosigkeit des Menschen darstellen will. Dazu wählt es groteske und irreale Formen.
Groteskes und Irreales findet man durchaus in der Musik von CALVA LOUISE, den Texten und auch dem Artwork wieder. „Rhinoceros“ verarbeitet Themen wie Moral, Konformität, Gedanken, die junge Erwachsene haben, wenn es um die Frage geht: wer bin ich und was für ein Mensch werde ich?
They are outrageous
In einer Mischung aus Grunge, Pop, Punk haben CALVA LOUISE eine Nische gefunden bzw. geschaffen, die viele Überraschungen bietet. Unglaublich dynamisch und lebendig, intensiv und unnachgiebig. Immer zwischen entspanntem Groove, wilden Riff-Attacken und federnden Basslinien.
Am 10. Juli 2020 haben sie im Rahmen des 2000 Screens Festivals gespielt. Mit dem das 2000Screens-Festival haben die Veranstalter Sessions der Bands gestreamt, die zum Line-Up des 2020er 2000Trees-Festivals gehörten, das coronabedingt abgesagt werden musste. Hört mal rein bei CALVA LOUISE!
Demnächst folgt ein Interview mit der Band. Also schaut mal wieder rein!
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Bildquellen
- Calva Louise Köln Kantine 10: Laura (c) metal-heads.de
- Calva Louise Köln Kantine 6: Laura (c) metal-heads.de
- Calva Louise Köln Kantine 3: Laura (c) metal-heads.de
- calva louise camino: Calva Louise
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