The Void’s Embrace – Dawn Of A Stillborn Sun
Melodic Death Metal aus dem Ruhrpott
Letztens flatterte mal wieder ein Foto einer CD samt Anschreiben durch unsere Chatgruppe. „…wir sind The Void’s Embrace, eine taufrische Band aus Gelsenkirchen“. Aha, aus der Nähe also…find ich immer gut. Dann hab ich nur noch was von schwedischen Melodic Death Meistern und Gates of Ishtar gelesen und ich konnte gar nicht anders, als „gib mir das“ in die Gruppe zu schreiben.
The Void’s Embrace
Also erst mal kurz reingehört in die Scheibe und nach einer Minute war klar…so unschuldig, wie das Anschreiben noch klang, war die Musik keineswegs. Ich hatte jetzt mit irgendeiner jungen Truppe Anfang 20 und Krach gerechnet. Aber man hört vom Start weg, dass hier eben keine Anfänger am Werk sind. Also sofort mal schlau gemacht, wer denn da nun musiziert. Holger Gebhard an den Drums und Dennis Kree an der Gitarre bzw. am Bass kennt man hier in der Ecke eventuell von Axolotl. Wer mir aber richtig was sagte, war Sänger Andreas Gerhard. Den kenne ich vom Rage Against Racism (ich meine 2018), wo er mit seiner ehemaligen Band Decaptacon aufgetreten ist. Irgendwann trennten sich, sehr zu meinem Bedauern, die Wege von Decaptacon und Andreas. Ich hatte mich schon länger gefragt, ob man ihn wieder growlen hören wird, denn er hat mich auf dem Album wie auch live absolut überzeugt. Zu meiner großen Freude hat sich die Frage nun erledigt…da isser wieder.
Dawn Of A Stillborn Sun
Jetzt aber mal zum wesentlichen. Uns erwarten auf Dawn Of A Stillborn Sun 9 Lieder verteilt auf knapp 47min Spielzeit. Das Cover Artwork von Timon Kokott ist eher schlicht gehalten, aber sehr atmosphärisch, düster und und rundum gelungen. Mir persönlich gibt so ein Cover mehr, als das hunderttausendste Skelett oder Totenkopf, aber das ist zum Glück ja auch Geschmackssache. Der Titeltrack startet mit einem melodischen Intro und übernimmt ein wenig die Stimmung vom Cover. Nach einer Minute ist es mit Ruhe und Geklimper aber vorbei und mit einsetzenden Growls geht es deutlich nach vorne. Ziemlich schnell hört man die typischen Schweden Death Einflüsse und der Refrain hat dann schon beinahe was von Amon Amarth…geht unheimlich ins Ohr und verleitet zum Kopfnicken. Ein extrem gelungener Opener, der die Messlatte direkt mal oben ansetzt.
Lyric Video
Weiter geht es mit der ersten ausgekoppelten Single „The Day You Fall“, zu der es auch ein Lyric Video gibt.
Mit Tempo und Double Bass Gewitter startet der Song, garniert mit einem Genre typischen Schrei…auch wenn man jetzt meinen könnte, wir sprechen hier von Einheitsbrei…so klingt die Musik am Ende aber nicht. Klar, hier wird das Melo Death Rad nicht neu erfunden. Aber wozu auch? Geile Growls treffen auf geile Melodien, dass erwarte ich, wenn Melodic Death Metal drauf steht und das bekomme ich hier bisher geboten. Der nächste Song heißt wie die Band selbst, „The Void’s Embrace“ und lässt es ein wenig gemächlicher angehen.
Einflüsse
Die Band nennt als Einfluss unter anderem auch Dissection und At the Gates. Bei „Until the Night Will Fade“,“Servants“ und auch „Empty Lights“ zum Beispiel kann ich diese Einflüsse deutlich wahr nehmen. Dominiert werden aber alle Songs des Albums von den harten Death Growls von Andreas Gerhard.
Endspurt
Im letzten Drittel des Albums gibt es keine Überraschungen mehr. Die Scheibe läuft wie aus einem Guss, da gibt es nichts zu meckern. Vor allem der letzte Song „Ultimate Me“ gefällt mir nochmal besonders gut und verhilft dem Ganzen zu einem würdigen Abschluss. Wieder ein schöner Kopfnicker mit ein paar netten Tempowechseln und Breaks.
Fazit
The Void’s Embrace landen mit ihrem Erstling direkt einen Treffer. Die catchy Melodien der Rhythmusfraktion treffen auf die kraftvollen und tiefen Growls von Sänger Andreas Gerhard. Wer auf den guten alten Schweden Metal steht, der kann mit diesem Album eigentlich gar nicht falsch liegen. Auch die Produktion weiß für ein Debut zu überzeugen. Noch dazu gibt es keine störenden Filler…einfach anwerfen und durchlaufen lassen. Ich lasse mal eine 8 von 10 da und freue mich jetzt schon auf Liveauftritte hier im Pott.
The Void’s Embrace – Die Band
Growls – Andreas Gerhard
Drums – Holger Gebhard
Guitars / Bass – Dennis Kree
https://www.facebook.com/TheVoidsEmbrace
NEWSLETTER. FREITAGS. KOSTENLOS.
Bildquellen
- TheVoidsEmbrace: The Void's Embrace
- Dawn Of AStillborn Sun-Beitrag: The Void's Embrace
Neueste Kommentare